Die DOs und DON’Ts des Auskunftsbibliothekars

BRaIn 6 ist online

Die studentische Zeitschrift ist jetzt in der Sechsten Ausgabe erschienen. Seit kurzem ist BRaIn auch im „Directory of Open Access Journals“ online verfügbar. Schwerpunktthema in dieser Ausgabe ist „Mit BRaIn on Tour“, über das Herr Büttner bereits im Vorwort informiert:

“Erklärtes Ziel war es, die Bibliotheken eines Landes sich „in Autopsie“ anzusehen und das Bibliothekswesen im Vergleich zu analysieren. Zielland für die erste Tour war Italien. Doch so einfach das klingt, so schwer war es umzusetzen. Natürlich sollten es bedeutende, wichtige Bibliotheken sein […] Lessons learned? Viel, vor allem, das es ausserordentlich wichtig ist über den Tellerrand von Deutschland hinauszusehen. Beindruckend war die Motivation der italienischen Bibliothekare, die trotz der Budgetkürzungen weiterhin mit Freude bei der Arbeit sind […].”

In der Spezialausgabe „Mit BRaIn on Tour“ berichtet Rebecca Krentz über “Bibliotheken in Italien” und untersucht dabei das Bibliothekswesen genauer, wobei sie eine Typologie vornimmt. Im zweiten Artikel berichtet Nicole Siegmann über die Bibliotheca Vaticana, deren Besuch Teil einer Rom-Exkursion  war. Der dritte Artikel wurde ebenfalls von Nicole Siegmann verfasst und handelt von der kunsthistorischen Bibliotheca Hertziana in Florenz. Weitere Artikel sollen an dieser Stelle nur kurz aufgelistet werden:

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[OT] “Zentrum für Jüdische Studien”

Zusammen wollen die Humboldt Universität zu Berlin, die freie Universität und die Jüdischen Studien der Potsdamer Universität ein “Zentrum für Jüdische Studien” bilden. Derzeit weden die Einzelheiten der Kooperation zwischen den Universitäten ausgehandelt. Bereits 2012 soll das Zentrum seine Arbeit aufnehmen. Hauptgebäude des fachübergreifenden Zentrum wird das ehemalige Jüdische Krankenhaus in der Berliner Auguststraße, welches von der Jüdischen Gemeinde Berlin zu diesem Zweck zur Verfügung gestellt wird, wie das Potsdamer Moses Mendelssohn Zentrum für europäisch-jüdische Studien (MMZ) bestätigte. Das MMZ will sich ebenfall an dieser neuen Einrichtung beteiligen.

Eine Absichtserklärung der beteiligten Hochschulen gibt es bereits und derzeit prüfe man die Umsetzung des Vorhabens, aber noch ist man in einem sehr frühen Stadium. Der Direktor des MMZ, Prof. Julius H. Schoeps, begrüßt die Bündelung der Bereiche der Jüdischen Studien der einzelnen Hochschulen. Zwar ist die Idee dazu nicht neu, denn Schoeps regete schon vor Jahren eine Berlin-Brandenburg-weite Fakultät für Jüdische Studien an, aber nun haben Politik und Hochschulen diese Idee aufgegriffen, nachdem Januar 2010 der Wissenschaftsrat empfohlen hat, die Jüdischen Studien an deutschen Universitäten zu stärken und zu bündeln. Das rief nun auch die Politik unterstützend auf den Plan und die Länder Berlin und Brandenburg tragen eine Zusammenfassung der Studien mit. Das Zentrum soll in der der Tradition der 1942 durch das NS-Regime geschlossenen “Hochschule für die Wissenschaft des Judentums”.

Die Kooperation zwischen der Uni Potsdam, der HU und FU, dem MMZ sowie der Jüdischen Gemeinde Berlin schafft Zugang zu vielfältigem religionswissenschaftlichen und historischen Forschungsmaterialien. Hier bietet sich auch ein Einbezug der Technischen Universität Berlin an, nach Ansicht von Schoeps. In der Zusammenarbeit mit verschiedenen Einrichtungen betritt das MMZ zumindest kein Neuland, den bereits in diesem Jahr hat das Walther-Rathenau-Graduiertenkolleg am Mendelssohn-Zentrum seine Arbeit aufgenommen, an dem Professoren der Uni Potsdam, der FU und Humboldt Uni Berlin gemeinsam Doktoranden betreuen.

Zu den Disziplinen, die in den Jüdischen Studien von Bedeutung sind und welche in dem neuen Zentrum erforscht und gelehrt werden sollen, gehören: Theologie, Kultur-, Literatur- und Musikwissenschaft aber auch Politik- und Sozialwissenschaft, welche interdisziplinär vermittelt werden sollen. Dies soll einerseit in den regulären Lehrstühlen der Hochschulen geschehen, andererseits sollen auch Kapazitäten von An-Instituten wie dem MMZ, dem Potsdamer Abraham Geiger Kolleg oder auch dem Berliner Touro College genutzt werden. Für eine verstärkte Öffentlichkeit soll in Zusammenarbeit mit der Berliner Jüdischen Gemeinde duch Konferenzen, Vorträge und populärwissenschaftliche Veranstaltungen gesorgt werden.

Hervorzuheben ist, dass neben der lehrenden und forschenden Arbeit auch ein Archiv und eine Bibliothek aufgebaut werden sollen. Diese sollen neben Hörsälen, Seminar- und Besprechungsräumen sowie Wohnungen für Gastwissenschaftler ihren Platz in den drei Häusern des ehemaligen Jüdischen Krankenhauses in der Berliner Auguststraße finden. Diese sind Bestandteil des denkmalgeschützten Ensembles „Spandauer Vorstadt“.

„Wenn man die Vision hat, dass Berlin wie vor 1933 wieder zum führenden Zentrum der Wissenschaft des Judentums in Europa werden kann, dann sollte man alle, die in dem Bereich arbeiten, zusammenbringen“, so (der Direktor der Potsdamer Jüdischen Studien, Professor Christoph Schulte). Berlin habe ein großes Potenzial, nicht nur durch die beteiligten Hochschulen, sondern auch durch vorhandene Archivbestände. Hinzu komme die stetig wachsende Jüdische Gemeinde.

Natürliche ersetzt das geplante Zentrum keinesfalls die Forschungseinrichtungen der jeweiligen Universitäten, sondern bildet sozusagen eine Art Exzellenzcluster. Schulte wird dabei eine hervorgehobene Rolle spielen, denn mit knapp 300 Studierenden sind die Potsdamer Jüdischen Studien die größte Einrichtung zu diesem Thema in in Europa. Das Zentrum würde allen Absolventen und Studierenden der Jüdischen Studien der drei Hochschulen (weiterführende) Perspektiven bieten. Man würde gegenseitig von einander profitieren können.

Streitpunkt bei den vorauszusehenden Sparzwängen in allen Universitäten werden wohl die finanziellen Verpflichtungen sein. Hier bleibt abzuwarten, wie sich alle Beteiligten dazu stellen. Es ist ein große Chance, die sich hier vor allem für die Studierenden und ihren interdisziplinären Austausch bietet und so dicht war man an einer Zusammenarbeit und konzentrierten Forschung in Berlin-Brandenburg noch nie.

Quelle:
Kixmüller, Jan: Eine große Chance : Die Universität Potsdam will zusammen mit Berlin ein „Zentrum für Jüdische Studien“ errichten, Potsdamer Neueste Nachrichten

Achtung Bibliotheken …

Bibliotheksservices sind das, was das Überleben von Bibliotheken sichert. Hier können Bibliothekare ihre Kompetenzen einbringen und werden für den Otto-Normal-Studenten und -Lehrenden sichtbar. Besonders wichtig ist dies in der Online-Welt, aber es betrifft nicht nur Informationsangebote auf Webseiten.

Im Bereich E-Learning haben sich Bibliotheken häufig das Befüllen von E-Learning-Plattformen bereits aus der Hand nehmen lassen oder stehen auch aus rechtlicher Unsicherheit eher abwartend da. Doch inzwischen entdecken Verlage diese Lücke.

Wiley bietet inzwischen mit WileyPLUS für Dozenten & Studenten eine optimale Lehr- und Lernumgebung auf Lehrbuch-Basis an. Derzeit stehen 5 Kurse auf Lehrbuchbasis aus dem Bereich Chemie zur Verfügung. Zwei der Kurse sind als DemoVersion zur Verfügung.
Man arbeitet mit Texten, Videos, PowerPoint-Präsentationen und auch reinen Audio-Mitschnitten.

Werbebanner Wiley PLUS

Gut gemachter Auftritt, interaktiv aber kostenpflichtig. Ein Kursverantwortlicher beantragt den Zugang zum Kurs und seine Studenten erhalten von ihm dann die benötigten Informationen zum Login.

Angebotsinformationen und Preise sind auf der Website von WileyPLUS nicht erhältlich sondern nur auf direkte Nachfrage.

Auch Microsoft verstärkt mit seinem Portal Microsoft Student Experience seine Ambitionen beim Kampf um Studierende.
Der Konzern stellt im Portal Software, Vorlagen und Dokumente zur Verfügung, die ganz “uneigennützig” natürlich auf die Produkte von Microsoft zugeschnitten sind.

Also Achtung Bibliotheken (und Rechenzentren), hier macht euch jemand Konkurrenz. Wir als Bibliothekare müssen rasch mit passenden und gut gestalteten Angeboten darauf reagieren. Es kann sonst rasch passieren, dass wir an dieser Stelle mit unseren Services zu spät kommen.

Elite – HU-Studenten meinen: Muss nicht sein

Studenten der Humboldt-Universität haben sich auf der Vollversammlung vom 22.05. gegen eine Bewerbung der HU als Elite-Universität ausgesprochen. Sie sehen in der Bewerbung ein “Luftschloss”.

Er habe „mit der Studienrealität nichts zu tun“. Probleme, die es schon jetzt in Betreuung und Lehre gebe, würden durch die Pläne verschärft.

Die Studenten kritisierten erneut, dass der Eliteantrag der HU „langfristig zu einer Streichung vieler vermeintlich schwacher Fächer“ führe. Die HU erhielte durch den Elitetitel eine Förderung in Millionenhöhe und könne damit neue Institute und Professuren schaffen. Nach Ablauf der Förderphase von fünf Jahren sei aber stark damit zu rechnen, dass andere Fächer gestrichen werden, um die neuen Schwerpunkte erhalten zu können. Probleme, die es schon jetzt in Betreuung und Lehre gebe, würden durch diese noch Pläne verschärft.

[…] bei der Vollversammlung unterstützten nicht alle den Aufruf. „Seid ihr wirklich dagegen, dass die Humboldt-Uni Geld erhält und sich damit ihre finanzielle Misere ein wenig bessert?“, fragte ein Student – und erhielt Applaus von einem Teil des Publikums. Die Proteste würden der HU im Elitewettbewerb und damit letztlich auch ihren Studenten schaden.

Dennoch werden weitere Proteste gegen diesen Elite-Antrag geplant.

Bisherige Informationen und Planungen sind m.E. noch nicht ausreichend, um sich ein wirkliches Bild von den Auswirkungen der Elite-Teilnahme der HU zu machen. Klar ist, dass die HU diesen Antrag stellen muss und dass sie das Geld gut gebrauchen kann. Fraglich ist aber, in wieweit bestehende Studiengänge angepasst werden und wo zunehmende Abstriche gemacht werden müssen.

Quelle:
Tina Rohowski : „Geheimniskrämerei“ : Ein Teil der HU-Studenten wehrt sich gegen EliteTagesspiegel

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