“For librarians”: Ein Gedicht von Hans Ostrom

Dieses Gedicht wurde soeben über „Libraries are essential“ gepostet und ist eine Hymne an Bibliotheken und BibliothekarInnen. Es stammt von Hans Ostrom, einem Dichter und Professor für Englisch an der Universität von Pudget Sound. Wer hat noch Gedichte über diesen Berufsstand oder über Bibliotheken im Allgemeinen geschrieben?

Wie BibliothekarInnen arbeiten – eine persönliche Stellungnahme von Joyce Valenza

Beeinflußt durch das Gedicht von Taylor MaliWhat Teachers Make“ schrieb Joyce ValenzaWhat Librarians Make. Or Why Should I be More than a Librarian?„.

Manch einer mag darin zuviel Pathos enthalten sehen, aber Joyce Valenza Kasman geht mit dem Thema offensiv um und erklärt der Außenwelt per Video, was eigentlich ihre Arbeit  und die vieler anderer BibliothekarInnen auf der ganzen Welt ausmacht. Dafür zolle ich ihr großen Respekt, denn dieses Plädoyer für die leidenschaftliche Arbeit von BiliothekarInnen, die Kindern und Jugendliche nicht nur Informations- und Medienkomepetenz vermittelt, sollte durchaus in den Köpfen der Unterhaltsträger, der Politiker und der Eltern Eingang finden.

What librarians make. Or Why Should I be More than a Librarian? from Joyce Valenza on Vimeo.

In der heutigen FAZ am Sonntag beschreibt Tilman Spreckelsen im Artikel „Die andere Bibliothek“ zahlreiche Leseförderungsprojekte in Deutschland und deren Bedeutung für die Zukunft eines Landes, in dem das Budget für Neueinkäufe der öffentlichen Bibliotheken trotz gestiegener Buch- und Medienpreise seit 20 Jahren gleichblieb:

„Lesen muss sein, da sind sich alle einig. Besonders in einem Land, das sich als Wissensgesellschaft versteht und es doch zulässt, dass viele von der Grundschule gehen, ohne richtig lesen zu können. Büchereien wären doch richtige Orte für eine erfolgreiche Leseförderung. Wenn man sie denn lässt.“

Weihnachtsvorbereitung – Layoutfrage

Weil Umfragen so in zu sein scheinen, gibt es dieses Jahr auch eine hier im Blog.

Sie läuft heute bis Sonntag Mittag und Sie können entscheiden, was hier im Blog passiert.

Das Ergebnis kann man dann spätestens am Montag bewundern oder auch nicht 😀

Ergebnis am Sonntag Nachmittag 14:00 Uhr:

Ja, so schön kitschig wie letztes Jahr 45 %
Ja, aber bitte schön dezent bleiben 41 %
Nein, aber ein Schneemann ist Pflicht 😉 12 %
Bloß nicht, alle anderen übertreiben schon 12 %

Abgestimmt: 21 Stimmen

Architektonische Nachempfindung der Bibliothek des Augustinerklosters in Erfurt

Das evangelische Augustinerkloster in Erfurt ist eine der bedeutendsten authentischen Stätten der Reformation in Mitteldeutschland. Der Mönch Martin Luther lebte dort von 1505 bis 1511.

Die zum Kloster gehörige Bibliothek wurde bei einem Bomgenangriff am 25.02.1945 komplett zerstört. Dabei kamen auch 267 Menschen ums Leben, die im Keller der Bibliothek Schutz vor den Luftangriffen gesucht hatten.

In einer ersten Etappe wurden Teile der insgesamt stark zerstörten Klosteranlage mit einer westdeutschen Finanzhilfe bereits bis zum Lutherjahr 1983 aufgebaut. 2008 öffnete das neu aufgebaute Waidhaus als modernes Gästehaus sein Pforten.

2004 wurde für den Wiederaufbau der Augustiner-Bibliothe ein Architekturwettbewerb durchgeführt, den das Weimarer Büro mit seinem Entwurf gewann. Das Gebäude wurde auf dem historischen Grundriss der Bibliothek errichtet und besteht aus Muschelkalkstein, Stahl und Kupfer. Es kostete rund 6,4 Millionen Euro und wurde im August eröffnet.

Beim Wiederaufbau der Bibliothek folgte das Weimarer Architekturbüro Junk & Reich wie beim benachbarten Waidhaus der äußeren Geometrie des ursprünglichen Gebäudes. Die Formensprache des Gebäudes bediente sich dabei moderenen Gestaltungsmitteln und neuester Technik, so dass das Gebäude heutigen Anforderungen des Klosters besten erfüllt.

Der mit 14.000 Euro dotierte Thüringer Architektur-Staatspreis 2010 ging an die Architekten von Junk & Reich, da die Architektursprache die zerstörten Gebäude auf eine zeitgemäße, aber auch eigenständige Weise interpretiere.

Bauminister Christian Carius (CDU) würdigte das in diesem Jahr abgeschlossene Projekt als „richtungsweisend für den Umgang mit der Sanierung und Ergänzung historischer Gebäude“.

In der vollständig verglasten neuen Erschließungszone an der Nordseite der Bibliothek spiegeln sich die historischen Fassaden und so wird das neue Gebäude Teil seiner Umgebung.

Dieser Neubau steht nun für Begegnungen, Tagungen und Büros zur Verfügung, während die Bibliothek an ihrem Ort im einstigen Dormitorium des Klosters verbleibt.

Quelle:
Architektur-Staatspreis für Bibliothek im Augsutinerkloster, Ostthüringer Zeitung
Architekturpreis für Augustiner-Bibliothek, MDR

Situation der Schulbibliotheken in Sachsen-Anhalt

Bei den Schulbibliotheken in Sachsen-Anhalt sind gleiche Phänomene zu beobachten wie in anderen Bundesländern. Durch zurückgehende Schülerzahlen werden die finanziellen Möglichkeiten geringer und auch die Zahl der Schulen nimmt nachhaltig ab.Das zeigt sich auch bei den Schulbibliotheken, obwohl ihr Stellenwert bei der Realsierung des Bildungsauftrags der Schule steigt, denn je mehr sie aktiv in den täglichen Schulbetrieb integriert wird, desto stärker sind ihre Einflussmöglichkeiten auf die Entwicklung von Lese-, Recherche-, Medien- und Informationskompetenz der Schüler.

Grundvoraussetzung, um als Schulbibliothek leistungsfähig zu sein, ist ein vielseitiger Medienbestand, der in Sachsen-Anhalt nicht vorhanden ist, denn etwa 95% des Bestandes sind Printmedien und nur etwa 5% audiovisuelle. Damit Medienkompetenzen auszubilden ist kaum möglich. Weiterhin sind eine zentrale Lage im Schulgebäude und regelmäßige Öffnungszeiten für eine Akzeptanz und rege Nutzung notwendig. Doch hier ist gerade bei den Öffnungszeiten ein rückläufiger Trend zu beobachten, da seit 2005 die Anrechnungsstunden für LehrerInnen, die Schulbibliotheken immer geringer werden.

2005 gab es 87 Schulen mit 168 Stunden, 2009 waren es nur noch 72 Schulen mit 122 Stunden.

Dabei ist es aber für eine kontinuierliche Arbeit notwendig, dass die Bibliothek mindestens fünf Stunden wöchentlich geöffnet hat und auch nachmittags außerhalb der Unterrichtszeit erreichbar ist. Das können gerade 40% der Schulbibliotheken anbieten.

Schulbibliotheken in Sachsen-Anhalt werden von verschiedenen Stellen unterstützt, z.B. durch das Landesverwaltungsamt, die Fachstelle für öffentliche Bibliotheken, an der es eine bibliothekarische Personalstelle dafür gibt, vom Landesinstitut für Schulqualität und Lehrerbildung und von den öffentlichen Bibliotheken. Die Zusammenarbeit mit der öffentlichen Bibliothek des Ortes wirkt sich regelmäßig positiv auf die Leistungsfähigkeit der Schulbibliothek aus, da z.B. der Bestandsaufbau aufeinander abgestimmt und auch gemeinsame Aktionen wie Projekttage, Lesewettbewerbe und Autorenplanung geplant und umgesetzt werden können.Gerade durch die Vereinbarung zwischen dem Kultusministerium und der Landesgruppe Sachsen-Anhalt im Deutschen Bibliotheksverband e.V. über die Zusammenarbeit von Bibliothek und Schule im Jahr 2004 haben die gemeinsamen Initiativen zugenommen. Dies ist auch den EU-Fördermitteln zu verdanken, die dafür zur Verfügung stehen.

Die Fachstelle unterstützt unter anderem auch die Schulbibliotheken mit ihrem umfangreichen Medienbestand, der den öffentlichen Bibliotheken und Schulbibliotheken zur Verfügung steht. Diese können alle Medien ausleihen und diese jeweils für einen Zeitraum von einem halben Jahr ihren Lesern anbieten. Nach Absprache is dies auch länger möglich. Sogar ganze Klassensätze können durch die Schulbibliothek entliehen werden. Es wird schon viel gemacht, aber wie immer: Es könnte mehr sein!

Seit dreizehn Jahren werden die Arbeitsergebnisse der Schulbibliotheken ausgewertet. Jeweils am 31.12. wird ein Fragebogen an alle erfassten Schulbibliotheken versandt, so das man über genaue, differenzierte Zahlen zur Entwicklung des Schulbibliothekssystems in Sachsen-Anhalt verfügt.

2003 2005 2007 2009
Anzahl der Schulen 1199 1020 954 948
Anzahl der Schulbibliotheken 402 284 248 244
davon

– an Grundschulen

213 160 151 135
– an Sekundarschulen 79 48 34 44

Quelle:
Dinebier, Katrin: Schulbibliotheken in Sachsen-Anhalt, Mitteilungsblatt der Bibliotheken in Niedersachsen und Sachsen-Anhalt, Heft 142/143 (2010), S. 47

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