Weapons of Mass Instruction

2010 wurde im Blog unter dem Titel „Ein Bücherpanzer als Instrument zur Leseförderung in Buenos Aires: „El Arma de Instrucción““ bereits ausführlich über Raúl Lemesoff‘ Panzer  berichtet. Nun, 5 Jahre später scheint Lemesoff nach wie vor an seiner Idee der „Instruktion/Bildung der Massen“ durch das Verteilen von Büchern festzuhalten und weiterhin seinen Panzer mit Büchern zu bestücken, um diese an den Mann/an die Frau zu bringen. Hierzulande hätte es ein derartiges Fahrzeug wohl schwer durch den TÜV zu kommen bzw. als ein solches für den Straßenverkehr überhaupt zugelassen zu werden. Im folgenden Video kommen Menschen zu Wort, die Lemesoff beschreiben und ihn bei seiner Arbeit zeigen, aber auch er selbst äußert sich zu seiner „Arbeit“.

Weapons of Mass Instruction: A 1979 Ford Falcon Converted in a Tank Armored with 900 Free Books from Colossal on Vimeo.

Gefunden bei: Bibliotheksvideos von J. Plieninger

Vorstellung der Espresso Book Machine in der „Darien Library“ im Bundesstaat Connecticut (USA)

Mithilfe dieser Maschine dauert das Buchdrucken nur noch sechs Minuten. Trotzdem glaube ich, dass es natürlich buchabhängig ist, wie lange dieser Vorgang am Ende schließlich dauert. Die „Darien Public Library“ bietet AutorInnen eine kostengünstige Alternative deren Bücher in der Bibliothek zu drucken und war auch sicherlich auch in der Vorweihnachtszeit sehr gefragt. NutzerInnen können sich ihre Bücher maßgeschneidert anfertigen lassen (Layout, Umschlag und Farbe). Darunter sind auch Werke von Literaturnobelpreisträgern, wie etwa Mario Vargas Llosa oder Elias Canetti. Mit dem gestrigen internationalen Public Domain Tag kamen zur  „Espresso Book Machine“ (EBM) zu den bisherigen 7 Millionen Buchtiteln weitere hinzu.

via Tame The Web

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Ein Bücherpanzer als Instrument zur Leseförderung in Buenos Aires: "El Arma de Instrucción"

In den letzten 30 Tagen berichteten mehrere Medien unter anderem BoingBoingHuffington PostActu Litté, sowie das belgische Blog DE PAPIEREN MAN über Raúl Lemesoff, einem argentinischen Künstler, der ein Fahrzeug der Marke Ford Falcon aus der Zeit der Militärdiktatur Argentiniens (1976-1983) so umfunktionierte, dass er es regelmäßig mit gespendeten Büchern „auftankt“ und diese kostenlos in der Stadt verteilt.  Zu den größten Interessenten der Bücher zählen junge Menschen im Alter zwischen 5-18 Jahren. Seine „Waffe“ bezeichnet  Raul Lemesoff  als „Weapon of Mass Instruction„, als Waffe, welche imstande ist die Massen zu bilden.  Ihm geht es darum Literatur dorthin zu bringen, wo sie (noch) zu selten vorkommt. Hierzu zählen Stadtviertel, die von Armut und Marginalisierung betroffen sind.

Vorgestern kam unter anderem in der Wochenzeitschrift New Yorker ein Blogeintrag von Monica Racic hinzu, in welchem sie nicht nur Zitate zu Büchern und Waffen aus dem Film „Die Träumer“ von Bertolucci aufgriff, sondern auch die Hauptziele von Lemesoffs Tätigkeit Bücher unters Volk zu bringen, benannte: Weiterlesen

Der Buchshop der Zukunft

Geht man heute in eine Buchhandlung fällt dort der Blick, wie nicht anders zu erwarten, auf Bücher. Mittlerweile findet dieser Wirtschaftszweig immer mehr den Weg ins Internet und bietet seine Ware ebenfalls online an. Am Anfang dieser Entwicklung schadete dies dem Verkauf in den Buchhandlungen nicht, aber heute weiß der Kunde den Service im Netz immer mehr zuschätzen. Der Handel muss aufrüsten, um mit der Konkurrenz im Internet mithalten zu können.

Doch wie soll sie aussehen, diese Buchhandlung der Zukunft?
Unter dem Titel „The perfect bookstore“ hat sich die Autorin Moriah Jovan mit dieser Fragestellung beschäftigt. Ausgehend vom Kunden, der ganz dringend ein bestimmtes Buch benötigt und nicht die Zeit hat, auf das Medium zuwarten, wenn es im Laden nicht verfügbar ist, entwirft sie ein Konzept für die Zukunft. Es entstand eine Buchhandlung, in der nicht ein einziges Buch steht sondern Monitore, an denen sich der Kunde das gewünschte Buch sucht, anschließend drucken und binden lässt. Das Ganze soll zwischen 10 und 15 Minuten dauern und ähnelt, wenn man sich die Skizze auf der Seite anschaut, eher einem Selbstbedienungsrestaurant als einer Buchhandlung. Dennoch ist dies längst keine Zukunftsmusik mehr, sondern durchaus umsetzbar. Möglich machte es die Espresso Book Machine, über die ich bereits hier berichtet habe.

Die Frag die sich mir aufdrängt: Funktioniert ein solches Konzept auch in der Realität?
Es kann sehr wohl funktionieren, wenn man ein Buch sucht, das vergriffen ist oder nicht mehr aufgelegt wird, also für Medien, die im Handeln nicht mehr beschafft werden können, die man aber persönlich besitzen und nicht in der örtlichen Bibliothek entleihen will. Leider geht bei diesem Konzept auch der Charme des klassischen Buchhandels verloren: das Herumschreiten zwischen den Regalen, das Stöbern und das Hineinlesen in das ein oder andere Buch bei der ziellosen Suche nach dem passenden Buch für den Nachtisch.

Sicher ist, dass der Buchhandel in Deutschland neue Wege gehen muss, um in Zukunft seine Kunden zu halten und nicht an die weitaus bequemeren Internetbuchhandlungen zu verlieren. Ob dieses Konzept der Buchhandlung jedoch wirklich aufgeht, muss nicht nur die Zukunft zeigen, sondern vielmehr der Kunde entscheiden.

Aufmerksam geworden durch:
Is This the Bookstore of Tomorrow? via Calleyscat

Buch to go

Mit dem Slogan „Buch to go“ könnte man die Espresso Book Machine beschreiben, die in London steht. In der Niederlassung der Blackwell-Buchhandelskette kann sich der Kunde seit April dieses Jahres  aus einer halben Millionen vergriffener Titel den gewünschten Titel suchen und drucken lassen. Doch mit dem Druck endet der Service nicht, das ganze wird auch noch zu einem Buch gebunden und somit für die heimische Bibliothek regaltauglich gemacht.
Die Espresso Book Machine in London ist eine von dreien weltweit, so berichtet zumindest Zeitonline. Die erste Buchmaschine wurde am 21. Juni 2007 in der New York Public Library in Betrieb genommen. Die zum Anfang geringe Titelbreite konnte mittlerweile ausgeweitet werden, und so gehört diese seitdem zum Service der Bibliothek.
Am Ende soll noch die visuelle Darstellung der Maschine stehen:

Quelle

Hasel, Verena Friederike: Fünf Minuten via Zeitonline


[Korrektur zur Verbesserung des Datenschutzes. Umstellung Youtube-Video auf „privacy-enhanced mode“: 03.06.2018]