Open Access Explained!

Was ist Open Access? Nick Shockey und Jonathan Eisen nehmen Sie mit auf eine Reise durch Welt des Open Access Publizierens und erklären, was es damit auf sich hat.

Zum Siegeszug des Open Access

Das Märchen vom Apfelkönig oder wie sich Open Access seinen Weg bahnt

Dieser Film ist anlässlich der Open Access Week 2012 im Rahmen des Projekts “Publizieren nach den Kriterien von Open Access” am Institut für Bibliotheks- und Informationswissenschaft der Humboldt- Universität zu Berlin entstanden.

Dieses Werk bzw. Inhalt steht unter einer Creative Commons Namensnennung 3.0 Deutschland Lizenz.

Hugh McGuire (TEDxMontreal): “The Blurring Line Between Books and the Internet”

Hugh McGuire hat in den letzten Jahren viel über neue Buchpublikationsmodelle geforscht. McGuire macht in dem folgenden Vortrag anhand verschiedener Argumente deutlich, weshalb Bücher und das Internet bald eins werden könnten. Auch das Leseverhalten wird sich weiter ändern und die Bewertung dessen, was als wertvoll und “druckenswert” erachtet wird, könnte in nächster Zeit einen Wandel erfahren.

Vorstellung der Espresso Book Machine in der “Darien Library” im Bundesstaat Connecticut (USA)

Mithilfe dieser Maschine dauert das Buchdrucken nur noch sechs Minuten. Trotzdem glaube ich, dass es natürlich buchabhängig ist, wie lange dieser Vorgang am Ende schließlich dauert. Die “Darien Public Library” bietet AutorInnen eine kostengünstige Alternative deren Bücher in der Bibliothek zu drucken und war auch sicherlich auch in der Vorweihnachtszeit sehr gefragt. NutzerInnen können sich ihre Bücher maßgeschneidert anfertigen lassen (Layout, Umschlag und Farbe). Darunter sind auch Werke von Literaturnobelpreisträgern, wie etwa Mario Vargas Llosa oder Elias Canetti. Mit dem gestrigen internationalen Public Domain Tag kamen zur  “Espresso Book Machine” (EBM) zu den bisherigen 7 Millionen Buchtiteln weitere hinzu.

via Tame The Web

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Ein Vortrag von Studenten der Gerrit Rietveld Academie anläßlich der Konferenz "The Unbound Book": "The Absolute Library"

In der Zeit vom 19.-21. Mai diesen Jahres fand die Konferenz “The Unbound Book: A Conference on Reading and Publishing in the Digital Age” in Amsterdam und Den Haag statt. Die folgende Einführung von Geert Lovink gibt einen ersten Vorgeschmack auf die Konferenz, die wie ein moderner “Bibliothekartag der Zukunft” (mit dem Schwerpunkt Buch) im Zusammenspiel mit anderen Wissensgebieten wie u.a. den Sozial-, Medien- und Informationswissenschaften und der Verlags-, als auch der Designindustrie auf mich wirkte, obwohl ich nicht “live” dabei war.

Session 2: The Unbound Book, introduction by Geert Lovink from network cultures on Vimeo.

Der folgende Vortrag “The Absolute Library” setzt sich mit einem Zukunftsmodell für Bibliotheken und der Verlagsindustrie auseinander. Die Er- und Ausarbeitung der Präsentation stammt von den Studentinnen Laura Pappa, Marine Delgado und Clara Dutilleul. Sie studieren an der Gerrit Rietveld Academie. Dort werden Studiengänge wie u.a. Design, Grafisches Entwerfen und Schriftgestaltung angeboten. Das von den Studenten erarbeitete Konzept wirft sicherlich Fragen auf. Doch aufgrund der Originalität ihres Konzepts und soll an dieser Stelle ihr kurzer Vortrag vorgestellt werden..

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Die neue Gefahr für Verlage

Ehrhardt F. Heinold sieht die “alten Medien” einer neuen Gefahr ausgesetzt. Communitys wie Lokalisten oder gutefrage.net haben nicht nur Unterhaltungswert, sondern decken mittlerweile auch beinahe alle Fach- und Special-Interest-Themen ab. Verlage haben reagiert. Holzbrink erwarb 2007 StudiVZ erworben. Zum Teil wurden auch eigene Communitys gegründet, z.B. im Bereich des Rechts die nwb-Community (Verlag Neue Wirtschafts-Briefe GmbH & Co. KG) oder aquiriert, wie Chefkoch.de (Gruner und Jahr) oder Holidaycheck.de (Burda).

Erfolgreichaus finanzieller Sicht kann man die Communitys momentan nicht nennen. Derzeit funktionieren weder die Werbefinanzierung nicht oder sie sind grunsätzlich nicht kommerziell. Ein Beispiel für letzteres ist die Wikipedia. Heinold sieht in diesen Internetproduktenoft keine Konkurrenz zu klassischen Verlagsprodukten wie Bücher oder Zeitschriften.

Der lange gefürchtete und viel beschworene Kannibalisierungseffekt tritt oft nicht ein, eher im Gegenteil: Durch Communityportale findet eine Marktausweitung statt, es werden neue Kundengruppen erreicht.

Aus dieser Richtung entsteht den Verlagen keine Konkurrenz, denn sie bestimmen diesen Markt. Dennoch können Probleme entstehen, wenn Community-Mitglieder plötzlich selbst “alte” Verlagsprodukte mit dem in vielen Fällen sehr wertigen Inhalten aus der Community zu erstellen beginnen. Wikipedia ist ja mit der Pediapress ein Vorreiter. Dort können die Nutzer mit Wikipediainhalten individuelle Bücher zusammenstellen.

Auch die Wiki-Communitys legen mit dem Projekt “HP MagCloud print-on-demand for Wikia users” nach. Jeder kann mit dem Die Community, aber auch jeder einzelne Nutzer, kann mit dem Softwaretool MagCloud jeder seine Zeitschrift zusammenstellen.

Mitglieder von Wikia können über ein Widget ganz einfach ein Magazin zusammenstellen und und durch MagCloud drucken lassen.

HP’s und Wikia kooperieren zukünftig und bieten Wikia’s Inhalte-Produzenten und Nutzern (Prosumern) und den mehr als 50.000 Communities von Wikia einen einfachen Weg über MagCloud [on-Demand Publishing Service] Magazine und Publikationen zu produzieren, den Wikia Magazine Creator (Quelle)

Jimmy Wales, Wikipedia-Gründer, spricht in seinem Blog deutlich von einem Wettbewerb zu traditionellen Verlagen, wenn dieser auch nicht von heute auf morgen zu spüren sein wird.

Recently, Conde Nast announced the closure of Gourmet Magazine. What happened there? It’s really very very simple: the traditional magazine has not kept pace with the needs of readers or advertisers. It isn’t that reading is going out of style – quite the opposite. It isn’t that people don’t care about quality – quite the opposite. The death of the traditional magazine has come about because people are demanding more information, of better quality, and faster.

So steht dieses Angebot nicht als Ersatz für qualitätsgeprüfte “verlegerische” Printprodukte, sondern soll den Bedarf decken, gute Online-Inhalte auch gedruckt auf Subskriptionsbasis zu erhalten.

Wales glaubt daran, dass Communitys eine massive Konkurrenz für Verlage sein können, da sie gedruckte Zeitschriften mit höherer Qualität, zeitnaher und bedarfsgerechter (bzgl. des Informationsbedarfs spezialisierter Gruppen) erstellen können, als dazu Verleger in der Lage sind.

YOU can publish your own cooking magazine or cookbook on Wikia. (Make one for your family, with all your great grandmother’s favorite recipes?) I predict that this could end up having a huge impact on dozens of titles. How soon will car magazines be replaced by our auto wikis?

Einfacher waren der Selbstverlag und die Umwandlung von Web-to-Print-Product nie. Mit MagCloud zeigt sich ein potentielller Konkurrent, der das traditionelle Publikationsmodell verändern kann.

Heinold stellt in seinem Fazit einen ganzen Fragenkatalog auf:

Welche Rolle werden Verlage (und Buchhandlungen) in dem wachsenden Selfpublishing-Markt einnehmen? Werden sie Communitys (eigene, aber auch andere) durch Inhalte und Services (z.B. Layout, Redaktion, Druck, Distribution, Abrechnung) publikationsfähig machen, ohne Angst vor Konkurrenz zu bestehenden Verlagsprodukten? Werden Verlage dann endgültig zu jenen Community-Publishern, die bisher vor allem durch die Powerpoint-Charts von Business Developern und Beratern geistern?

Für mich zeigen sich zwei Dinge: Die Menschen wollen immer noch Texte gedruckt lesen, denn sonst gäbe es hier keinen Markt, der zur Konkurrenz werden kann. Und das zweite ist, dass Verlage das Netz nicht ignorieren dürfen, denn hier liegen sozusagen neue Geschäftsfelder direkt vor der eigenen Haustür. Man muss sie nur sehen.

Quelle:
Heinold, Ehrhardt F.: Community-Medien: Ein weiterer Angriff auf Verlage und Buchhandel? in: Das Blog zum Publishing-Business: Verlage, Medien, Internet, Web 2.0…

Bundesrat gegen Open Access

Der Bundesrat hat sich in seiner heutigen Plenarsitzung für Zurückhaltung gegenüber freien Publikationsmodellen in der Wissenschaft ausgesprochen. Es wurde einfach die Empfehlung des Ausschusses des Gremiums unverändert abgesegnet.

Das Aktionsbündnis “Urheberrecht für Bildung und Wissenschaft” hatte den Bundesrat am gestrigen Donnerstag noch aufgefordert, weiterhin die wissenschaftliche Informationsversorgung als öffentliche Aufgabe anzusehen und nicht der Verlagswirtschaft zu überlassen. Gemäß dem Open-Access-Prinzip solle die Nutzung wissenschaftlichen Wissens für alle frei beziehungsweise kostenlos sein.

Grund für diese sehr konservative Haltung ist die Tatsache, das OA dieser Ansatz “in einem Spannungsfeld mit dem Schutz des geistigen Eigentums” stehe und die Verwertungsrechte der Verlage gefährden könne. Sehr problematisch finde ich die Vorstellung, die durch die Länderchefs in Bezug auf die Finanzierung von Wissenschaft vertreten wird.

Die von der Kommission in Aussicht gestellte Ko-Finanzierung von Forschungsinfrastrukturen werfe auch die Frage auf, “inwieweit die wissenschaftliche Informationsversorgung eine öffentliche Aufgabe ist”.
Das Aktionsbündnis hatte die Länderpolitiker darauf hingewiesen, dass sich die freie Nutzung wissenschaftlichen Wissens nicht mit dem Urheberrecht beiße. Nur die Übertragung der Rechte an die private Verwertung solle eingeschränkt werden. Auch sei die Annahme falsch, dass die Qualitätssicherung wissenschaftlicher Publikationen überwiegend von Verlagen wahrgenommen werde. Wissenschaftliche Kreativität und Motivation hänge in der Wissenschaft auch nicht von der materiellen Entlohnung ab.

Kostenlos ist Open Access nicht zu verwirklichen, aber es wäre volkswirtschaftlich von größerem Nutzen. Von den hohen Einnahmen der großen, ausländischen Wissenschaftsverlage hat Deutschland nichts.

Quelle:
Bundesrat für umfassendere Volkszählung und gegen Open Access via heise online

Die Kurzsichtigkeit in diesem Fall war ja bereits nach den Entwicklungen beim Urheberrecht vorauszusehen. Hier hat die Verwertungsindustrie ihre Lobbyarbeit wieder “gut positioniert”. Der volkswirtschaftliche Schaden ist nur eine potentielle Größe, die momentan nicht fassbar und daher nicht berechenbar ist. Den Schaden bezahlen vermutlich erst nachfolgende (Wissenschaftler-)Generationen. Mögliche Verluste bei den Verlagen sind genauso hypothetisch wie die hohen, vermeintlichen Verlustsummen bei den Vertretern der Unterhaltungsindustrie, werden momentaner aber ernster genommen, als die Zukunft der Wissenschaft mit ihren potentiellen Gewinnen.