[Off Topic] Paris: Trost in der Literatur

Das folgende Video stammt vom 20. November 2015 und entstand unmittelbar nach den Anschlägen in Paris vom 13. November. Das Kulturzentrum 104 befindet sich im 19. Arrondissement. Die Besucherzahl war insbesondere nach den Anschlägen höher, da die Menschen Trost in der Literatur fanden:

„Es sind die fiktiven Geschichten der zeitgenössischen Literaten, die dieser Tage für Ablenkung und Ruhe sorgen. Das Pariser Kulturzentrum „104“ ist zum Ort des stillen Widerstands geworden. Dort treffen sich die Menschen, um Abstand vom Alltag und dem Schrecken der vergangenen Woche zu finden. Bücher über den IS stoßen auf besonders viel Interesse bei den Besuchern des Kulturzentrums: Sie wollen verstehen, was am 13. November geschehen ist.“ Arte

BRaIn 12/13/14 ist online

Wenn man plötlich eine Übersicht über alle Beiträge hat, sieht man, was man so alles übersieht hat, weil man ein Jahr sehr beschäftigt war.

Daher hier sehr verspätet die Hinweise auf die letzten BRaIn-Ausgaben.

Ausgabe 12 (02/2014)
Die Beiträge der Zeitschrift handeln diesmal von der BOBCATSSS Konferenz in Barcelona.
Genauer beschrieben schon von Wolfgang.

Ausgabe 13 (07/2014)
Diesmal haben sich die Studierenden der FH Potsdam nicht in ausländische Gefilde bewegt, sondern entdecken die Bibliothekswelt in Weimar, berichten über die Besichtigung der KZ-Gedenkstätte Buchenwald und schreiben über den Bibliothekartag in Bremen.

Die aktuelle Ausgabe ist die Nr. 14 (02/2015).
Diesesmal geht es um die Irische Bibliothekswelt.

BRaIn 11 ist online

Jetzt ist das fast untergegangen, dass eine neue Ausgabe von BRaIn draußen ist. Diesmal war man in Bella Italia. Diesmal war man mit Frau Dr. Hauke in Italien und besuchte vier Bibliotheken in 3,5 Tagen.

Gina Seliger begrüßt „Buon Giorno bella Milano“ und stellt kurz die Stadt vor.

Mailands Kulturinstitutionen werden von Patrick Ludwig kurz dargestellt, so dass man das Flair der Stadt spüren kann.

In den Untergrund geht es mit Maik Stahr. „Jetzt machen wir eine unterirdische Reise in die Schatzkammer“ heißt es bei ihm.

Bettina Maria Hamann berichtet, wie sie die „Festung der alten Bücher“ stürmen.

Annemarie Herms weiß es, wie es sich unter dem Wahlspruch „Ad Maiorem Dei Gloriam…“ des Lesesaals der Biblioteca Nazionale Braidense lesen lässt.

Die „Biblioteca di Rozzano“ ist eine Bibliothek in einem alten Bauernhof und wird von Mareen Gärtner vorgestellt.

Das System der Nationalbibliotheken in Italien“ wird von Paul Meißner vorgestellt, welches im Süden Italiens liegt und in einer Gegend zu finden ist, wo es hohe Arbeitslosenzahlen gibt.

Kein Wunder ist daher, dass es auch die „Öffentlichen Bibliotheken in Italien“ schwer haben, wie Rebekka Krüger zu berichten weiß, was nicht nur an fehlenden Mitteln sondern auch an fehlender Kooperation liegt.

Molte grazie signore Verdi“ ruft Sina Krüger, die über die Piazza Buonarotti in Mailand und eine Altersresidenz pensionierter Opernstars schreibt.

Ihre Begegnung mit Da Vinci beschreibt Nicole Tielker in ihrem Artikel „Ciao Da Vinci!„.

Caroline Keller zeigt, dass Mailand nicht nur Kultur und Mode ist, sondern dass die Stadt über Industrie verfügt, die wiederum, Probleme verursacht. Eine Lösung sind die „Bosco Verticale“, Bäume auf dem Balkon, die Mailands Luft wieder durchsichtiger werden lassen sollen.

Alles in allem gewinnt man den Eindruck, dass sich die Italienexkursion für die Teilnehmer mehr als gelohnt hat.

„Better Together“: Das Potential von Partnerschaften zwischen Bibliotheken, Usern, Organisationen und Firmen

„Better Together“ ist ein Kurzfilm, der das Potenzial von Partnerschaften/Allianzen zwischen Bibliotheken, Organisationen, Firmen und Nutzern aufzeigt. Es kommen Beispiele aus Roskilde und Aarhus vor. Mehr Informationen gibt es unter folgendem Link: www.bygpartnerskaber.dk

Eine Bibliothek für deutsche Literatur in Helsinki

Im Jahr 1877 gründeten zwölf deutschsprachige Familie einen privaten Lesekreis in Helsinki. Ein paar Jahre später beschlossen sie diese Bücher der deutschen Gemeinde zu spenden, um auf deren Grundlage eine Bibliothek zu gründen. Die Bekanntmachung am 4.Mai 1881 durch den Pastor der Gemeinde, wird heute als Gründungstag der Deutschen Bibliothek Helsinki  gesehen. Im Jahr 1927 wurde sie mit den Bibliothek des Deutschen Vereins und der Deutschen Schule zusammengelegt.

Nachdem man im Herbst 1944 deutsche Institutionen in Finnland verboten hat, musste auch die Bibliothek schließen. Damit hätte die Geschichte dieser Bibliothek enden können, doch es gibt sie noch heute. Elf Jahre nach der Schließung wurde 1955 ein Verein zur Förderung der Bekanntheit deutschsprachiger Literatur in Finnland gegründet. Dieser Verein, in dessen Vorstand sowohl deutsche Einwandern, als auch Finnen vertreten sind, ist bis heute Träger der Bibliothek. Finanziell unterstützt wird die Bibliothek  außerdem

vom deutschen auswärtigem Amt, aber auch von privaten Sponsoren.

Neben zahlreichen deutschen Zeitungen umfasst die Bibliothek heute einen Bestand von circa 35.000 Bänden. Diese sind bis auf wenige Zeitschriften alle im OPAC  recherchierbar, zwar kann man diese dort nicht direkt ausleihen, aber man kann alle Bücher per Fax, E-Mail oder telefonisch reservieren. Die Bibliothek ist von Montag bis Freitag geöffnet und steht jedem Interessierten offen.

Diese „kleine“ Bibliothek ist in diesem Jahr nicht nur 130Jahre alt geworden, sondern auch mit vielen literarischen Kostbarkeiten bestückt. Ein Besuch lohnt sich also auf jeden Fall, wenn man das nächste mal in Helsinki weilt und sich fernab der Touristischen Pfade auf Entdeckungsreise begeben möchte.

 

Quelle: Sitzler, Susann: Deutsche Bibliothek Helsinki – Man liest Deutsch. In: Zeit Online

Die Finanzkrise und die Kultur

Welche Folgen hat die Finanzkrise auf die Kultur? Mit dieser Frage hat sich gestern der Deutschlandfunk beschäftigt.
Von Panik möchte man jedoch noch nicht sprechen. Was vor allem daran liegt, dass private Geldgeber bei der Finanzierung von Kultureinrichtungen in Deutschland noch nicht so verbreitet sind wie z.B. in den USA. Außerdem sind die Haushalte und die Förderzusagen für dieses Jahr bereits verabschiedet, so dass man sich zumindest für dieses Jahr in Sicherheit wiegt.

Doch was ist im nächsten Jahr? Die Kommunen erwarten, durch steigende Arbeitslosenzahlen höhere Ausgaben, aber gleichzeitig werden sie weniger Geld einnehmen. Die Kultureinrichtungen werden also stärker als bis her für sich argumentieren und wahrscheinlich auch in Konkurrenz zueinander treten müssen. Eine Folge die abzusehen ist sind Schließungen von Einrichtungen, die sich in diesem Kampf nicht mit schlüssigen und zukunftsträchtigen Konzepten behaupten können.
In diesem Zusammenhang wird mal wieder die Frage aufgeworfen, ob es nicht nötig ist die Kultur endlich als Staatsziel im Grundgesetz zu verankern? Dass dies nicht das Allheilmittel sein kann, stellt im Artikel der Generalsekretär des Deutschen Kulturrats Olaf Zimmermann fest.

Wie sinnvoll ist aber eine Verankerung der Kultur im Grundgesetz? Wie allgemein wird diese Aussehen?
Unter dem Wort Kultur vereinigen sich eine Vielzahl verschiedener Einrichtungen mit unterschiedlichen Zielen. Wie will man diese alle in einem Gesetz unter einen Hut bringen? Gleichzeitig birgt es die Gefahr, dass identische Einrichtungen geschaffen werden, die dem Nutzer einen Einheitsbrei bieten und dabei daran gehindert werden auf die individuellen Bedürfnisse der Nutzer einzugehen. Ein Szenario das von keinem gewünscht sein kann.

Doch wie kann man die Krise überstehen?
Hier hilft es nur, wenn die Kultureinrichtungen die Schonzeit, die ihnen in diesem Jahr gegeben worden ist nutzen, um zukunftsträchtige Konzepte zu erstellen und diese so schnell wie möglich in die Praxis umsetzen.

Erstickt das Internet die Kultur?

„Wer Bücher stiehlt, in dessen Hand soll sich das Buch in eine reißende Schlange verwandeln. Der Schlagfluss soll ihn treffen und all seine Glieder lähmen. Laut schreiend soll er um Gnade winseln, und seine Qualen sollen nicht gelindert werden, bis er in Verwesung übergeht. Bücherwürmer sollen in seinen Eingeweiden nagen.“
(Inschrift in der Bibliothek des Klosters San Pedro in Barcelona)

Im Internet nagen sich bereits tausende von Würmern durch die Eingeweide des Netzes und dennoch lässt es sich nicht kleinkriegen.
Das Urheberrecht, welches auch im Netz gilt und Urhebern einen Verdienst sichern soll – was selten genug auch in der Verlagswelt wirklich funktioniert – beginnt zu bröckeln und ständiger Mißachtung und wird zu einem Schreckensinstrument der Verwerter.
Weil das Urheberrecht trotz seiner Schutzfunktion der Allgemeinheit reichliche Nutzungsmöglichkeiten gibt, ist es der Sauerstoff des Internets. Unter diesem Motto veröffentlich die Süddeutsche Zeitung einen Artikel. Heribert Prantl beweist uns nun, warum wir nicht nur Zwei Klicks vom Abgrund entfernt sind, sondern auch, warum wir das Urheberrecht benötigen, um nicht später sagen zu müssen, ist das Internet: Ende der Kultur?.

Quelle:
Prantl, Heribert: Internet: Ende der Kultur? in der Süddeutschen Zeitung