Bye, bye CD

Folgt man den Plattenzahlen, dann ist das Jammern der Musikbranche in den USA nicht länger nur ein Jammern auf hohem Niveau. Verkaufsrückgänge von ca. 20 % tun weh. Andererseits – was die Verluste aus den weniger verkauften CDs sicherlich nicht aufwiegt – sind fast 20 % Wachstum auf Download-Verkäufe zu verzeichnen. Allerdings erwerben die Kunden hier eher Einzeltitel. Bevorzugt werden aber eher DRM-freie und barrierefreie Musik.
Wie wäre es Musikindustrie, doch wieder auf den Kunden vertrauen und ihn nicht durch Mißtrauen gleich abschrecken?

Mehr dazu:
„Mit CDs ist kein Geld mehr zu verdienen“ via heise online

Marktreife: Fraunhofer Wasserzeichen

Informationen im Internet, egal wie, lassen sich so gut wie nicht mehr daraus entfernen. Innerhalb kürzester Zeit verbreiten sich legale und illegale Kopien über das Netz. Ein Übel, das vor allem die stört, die mit Texten, Dateien und Informationen ihr Geld verdienen wollen.
Mit dem von Forschern des Fraunhofer-Institut für Sichere Informationstechnologie (SIT) entwickelten Wasserzeichen, lässt sich zumindest die Datei zumindest zur undichten Stelle zurückverfolgen.

„DRM im Endkundenbereich schadet heute oft mehr als es nutzt.
Wasserzeichen-Technologie hingegen ist preiswert und lässt sich problemlos in Produktionsabläufe einbetten, ohne lästige Nebenwirkungen für die Nutzer“
, sagt Steinebach, dessen Team für die Pool Position GmbH die Wasserzeichen-Software in die Steuereinheit einer handelsüblichen CD-Kopierstation integriert hat. […] „Da jede gebrannte CD mit einem individuellen Wasserzeichen versehen wird“, so Steinebach, „lässt sich beim Auftauchen eines Songs im Internet genau nachvollziehen, an wen die CD geliefert wurde.“

Was für ein gefundenes Fressen für Datenschützer und Geheimdienste! Und bevor man es vergisst: Wasserzeichen sind ein passiver Teil von DRM!!!

Quelle: Geheimagenten für CD-Brennerei und Internet: Wasserzeichen-Software vom Darmstädter Fraunhofer-Institut ist marktreif via Buchmarkt.de

Konsumenten haben auch ihre Rechte …

Tonspion berichtet über die
Hypebot:engl: schlägt eine „Bill of Rights“ für Musikkonsumenten vor. Damit soll der Kunde wieder König werden. Dies ist eine Reaktion auf die unentschlossene Anti-DRM-Debatte der Download-Musikindustrie.

Die Bill of Rights enthält acht Punkte.
Einige Beispiele:

  1. Die Musik, die ich besitze, ist auf jedem meiner Geräte abspielbar.
  2. Die Systeme, die ich zum Abspielen der Musik kauf, sind mit jedem anderen System kompatibel.
  3. […]
  4. Künstler, Labels und ander, die mich nicht respektieren, sollen kein hartverdientes Geld von mir erwarten.
  5. Wenn du möchtest, dass ich deine Musik kaufe, biete mir sowohl Qualität als auch Inhalt.

Quelle: David Neeleman: A MUSIC LOVER’S BILL OF RIGHTS:engl:
Die Bill of Rights für Musikfans!

No DRM- Scheitern in Britannien

Bereits am Montag hat die Britische Regierung eine Petition zum Verbot von DRM abgelehnt.


„DRM überwacht nicht nur die Einhaltung von technischen Schutzmaßnahmen. Es gibt den Rechteinhabern auch noch nie da gewesene Auswahlmöglichkeiten, wie und zu welchem Preis ein Verbraucher digitale Medien kaufen und nutzen kann“, heißt es in einer Stellungnahme der Regierung. „Es ist klar, dass die Bedürfnisse und Rechte der Anwender beachtet werden müssen. Sie müssen darüber informiert werden, was genau sie kaufen, wie und wo sie das Produkt nutzen dürfen und welche Beschränkungen bestehen.“

In der Petition wird DRM-Systemen vorgeworfen, sie schränkten die Möglichkeiten der Verbraucher ein, auch konkurrierende Angebote zu nuten. Grund dafür ist die häufige Systemabhängigkeit wie beispielsweise bei FairPlay von Apples iTunes.

Mehr dazu: Graeme Wearden und Stefan Beiersmann: Britische Regierung lehnt DRM-Verbot ab auf ZDNet.de

Qualität statt Schranken

Frei nach dem Motto „Qualität fördert die Kauflust“ fordert der Experte für Musikvertrieb des Fraunhofer-Instituts Digitale Medientechnologie (IDMT) in Ilmenau, Patrick Aichroth.

Statt bei illegalem Herunterladen von Dateien zu sehr auf Strafen zu setzen, müsse die Qualität der Bezahlangebote verbessert werden.

„Man hat sich bisher fast ausschließlich über den Schutz Gedanken gemacht. Man hätte schon früher mehr über Nutzer und ihre Wünsche nachdenken sollen“, kritisierte der Experte. „Mit gekauften Produkten muss man einen Mehrwert haben wie erweiterte Suchmöglichkeiten und bessere Klangqualität.“ Eine andere Möglichkeit, die Angebotsqualität zu verbessern sei, „wenn das System mich kennt und ein persönliches Unterhaltungsprogramm oder passende Kaufempfehlungen liefert.“

Quelle:
Medienexperte: Mehr Angebotsqualität statt Strafen bei Raubkopien bei heise online

Siegen Geschäftsinteressen über DRM?

Neben Yahoo wendet sich nun auch Nokia gegen den rigiden Einsatz von DRM. Sieht Yahoo Music sein Angebot schon vor Ende 2007 DRM-frei 1, fordert der Finne Kai Öistämö von Nokia 2 ebenfalls eine Abkehr von DRM. Neue Geschäftsmodelle und ein werbefinanzierter Download sind seiner Meinung nach die Lösung. Selbst der offene Brief von Jobs „Thoughts on Music“:engl: wirkt wie ein wohlkalkulierter Werbefeldzug.
Alles sieht weiterhin nach dem Einsatz von DRM aus. Fast ist es wie bei Mikado: Wer sich als erster rührt, hat verloren. Er wird dem Markt als Haifischfutter vorgeworfen und muss dann, wenn er verspeist wurde, als abschreckendes Beispiel herhalten, damit DRM weiter als Retter eines kapitalistischen Marktes herhalten darf.
Ist das eine reale Auseinandersetzung mit der Problematik des Marktes oder benötigt man hier nicht eher ein effektives Entwickeln neuer Modelle für den Schutz der Daten oder deren freie Vermarktung?

  1. Yahoo sieht sein Musikangebot noch 2007 DRM-frei []
  2. DRM-freie Musik und GPS treiben Handy-Markt []

Digitales Wasserzeichen – Stabilität

Das Fraunhofer Institut gibt nicht auf. DRM-markante Systematiken werden weiterhin erforscht und sollen zu einer Einsatzreife gelangen. Das Digitale Wasserzeichen als passives Schutzsystem klingt fair und soll helfen „Musikpiraten“ zu entlarven.
Die Wasserzeichen sind unhörbar, unauffindbar und unveränderlich, versprechen ihre „Verbesserer“ und erzielen auch erste Erfolge damit. Zumindes ließe sich mit Hilfe dieser Wasserzeichen stichhaltige Nachweise erbringen, wer die Musikdatei unerlaubter Weise auf die Tauschbörsen des weltweiten Netzes gebracht hat.

Mehr dazu:
Zielenkewitz, Moritz: Unhörbar versteckt und unerhört fair –
Digitales Wasserzeichen: Musik mit Fingerabdruck, Fraunhofer Institut

Neuer Ärger wegen DRM

Es schalten sich jetzt neue Schiedsrichter in den Ärger um DRM ein. Wer gewinnt das Spiel?
Apple mit seiner Musikplattform iTunes muss mit Auseinandersetzungen mit der europäischen Gesetzgebung rechnen.

Grund ist das geschlossene Digital Rights Management (DRM) Fairplay, welches das Unternehmen einsetzt: Es ermöglicht derzeit nur, die gekaufte Musik auf den iPod-Musikspielern wiederzugeben, nicht aber auf den Geräten der Konkurrenz. Das Gleiche gilt auch für Microsofts Zune-Musikspieler, den es in Europa aber noch nicht gibt. 1
Nun, das ist eine etwas andere Ebene als die, auf der bis jetzt gespielt wurde. Die „Charta für Verbrauchersouveränität in der digitalen Welt“2 der Verbraucherschutzverbände und des deutschen Bundesministeriums für Verbraucherschutz wartet auf Anwendung.

  1. Donath, Andreas: Wegen geschlossenem DRM droht Apple europäischer Ärger : FairPlay ist kein Fair Play, in Golem []
  2. 16.02.2007 Charta für Internet-Kunden in Warteschleife, auf Tariftip.de []

Studie: Verkaufsbremse DRM

Ganze 62 % der Musik-Labels haben sich laut einer Studie von Jupiter Research:engl: gegen DRM ausgesprochen. Insgesamt halten 54% DRM halten zudem die Kopierschutzbestimmungen für zu restriktiv. Interessante Informationen, wenn man bedenkt, dass derzeit mit allen Mitteln versucht wird, das Vertrauen in DRM-Systeme zu stärken. Zur Zeit setzen fast alle großen Musik-Anbieter noch auf ihre DRM-Maßnahmen. Vielleicht sollten sich alle, die DRM einsetzten an eine alte Weisheit erinnern: WENIGER IST MANCHMAL MEHR!

Quelle:
Greif, Björn: Studie: Viele Musiklabels fordern Abschaffung von DRM (ZDNet)

Musikindustrie will nur das schnelle Geld.

In den USA ist jetzt eine Klage wegen Urheberrechtsverletzung zurückgezogen worden. Grund ist: Die alleinerziehende Mutter hat sich nicht auf einen Vergleich eingelassen, sondern hat es auf den Prozess ankommen lassen. Da hat der Verband der amerikanischen Musikindustrie (RIAA) die Klage zurückgezogen.
Im Gegenzug wurde die RIAA von der jungen Frau auf Rückerstattung der Prozesskosten verklagt. Die Klägerin bekam Recht.
Hier zeigt sich rasch, worauf es der Musikindustrie wirklich ankommt: beigelegt schnelles Geld cheap nfl jerseys und ungerechtfertigte Urheberrechtsvorteile.

Quelle:
heise, Neuer Rückschlag für die US-Musikindustrie


[Korrektur aufgrund eines technischen Problems: 03.06.2018]

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