Eine Kamel-Bibliothek in Äthiopien in Zeiten von Corona

Der Stern berichtete vor wenigen Tagen über die Kamel-Bibliothek in Form eines Videos. Das Video konnte ich bei “Save The Children” wiederfinden. Save the Children begann dieses Projekt im Jahr 2010. Es gibt insgesamt 21 Kamelbibliotheken. Diese befinden sich in der Region Äthiopiens, in der es viele Wüsten gibt und in der Somalier leben. Vermutlich handelt es sich um die Grenzregion zum Nachbarland, in der wohl schon länger Geflüchtete aus Somalia aufgrund des damaligen Bürgerkriegs leben. Ein Kamel wie das im Video dargestellte, ist in der Lage 200 Bücher in Holzkisten auf seinem Rücken zu transportieren. Momentan werden mit diesem Projekt 22.000 Kinder in 33 Dörfern erreicht.

 

“Curb Side, Baby”

What You Need to Know about NPL’s Curbside Service

“Come Back to Our Library, Without Leaving Your Vehicle. Beginning June 8, 2020, NPL will once again offer checkouts of physical materials. And once we do, you can get the books you love without stepping out of your car. Watch this fun video and visit library.nashville.org for more details. Welcome back!”

Eine Zweigbibliothek für Wohnungslose während der COVID-19 Pandemie

Christian Schmidt machte im vergangenen Jahr mit seiner deutschsprachigen Veröffentlichung “Obdachlose Menschen als Bibliotheksbesucher: Aktuelle Herausforderungen im Spiegel der Agenda 2030 der Vereinten Nationen” deutlich, weshalb Bibliotheken für Wohnungslose bzw. “Obdachlose” essenziell sind.

Während der Ausgangsbeschränkungen bzw. -sperren aufgrund COVID-19 Pandemie waren alle Bibliotheken geschlossen. Alle Bibliotheken?

Nein, Ryan Dowd (Buchauter von “The Librarian’s Guide to Homelessness“), hat dank der Initiative von Bibliothekar*innen der Aurora Public Library erreicht, dass in seiner Notunterkunft eine Zweigstelle eröffnet wurde. Um den Menschen während des Tages eine Beschäftigung zu geben, werden in der Notunterkunft Filme gezeigt. Im folgenden Video sind Mitarbeiterinnen der Aurora Public Library zu sehen, die Medienspenden vorbeibringen und den Bewohner*innen Freude bereiten. Danke Aurora Public Library! 🙂

Es ist wie eine Zweigbibliothek geworden, auch wenn es in Zeiten von Corona keinen Lesesaal oder Ähnliches in der Notunterkunft gibt.

Gibt es hierzulande ebenso Bibliotheken oder ehrenamtliche Initiativen, die während der Ausgangsbeschränkungen obdachlose Menschen mit Literatur und anderen Medien versorgten?

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Hat es sich ausgeklingelt beim Bücherwecker? – Bibliotheken sind gefordert

Im Jahr 2010 berichtete Katharina Lachman hier im Blog über den Bücherwecker.

Der Erinnerungsdienst für Bibliotheksnutzer, deren eigene Bibliothek keine Erinnerungsmails über den drohenden Ablauf von Leihfristen versendet oder die mehrere Bibliotheken im Auge behalten müssen, droht nach 17 Jahren seinen Dienst einzustellen.

Sven Stefani schreibt:

Aufgrund verschiedener persönlicher Einflüsse konnte ich das Engagement für den Bücherwecker nicht auf dem Level halten, wie es sinnvoll wäre. In den letzten Jahren habe ich lediglich noch Fehler korrigiert. Es wäre eine Überarbeitung des kompletten Systems vonnöten gewesen, um neue Webtechnologien zu nutzen. Zumindest wäre eine Anpassung an aktuelle Betriebssoftware notwendig geworden.

Leider schafft Herr Stefani es nicht mehr, aus zeitlichen und und auch ein kleinwenig finanziellen Gründen, das Angebot aktuell und somit funktionsfähig zu halten. Fehlermeldungen häufen sich. Einige Bibliotheken können nicht mehr abgefragt werden. Die Arbeit wird zu viel.

Es sieht derzeit danach aus, dass ich den Bücherwecker in einigen Monaten abschalten werde. Wann das sein wird oder ob es eine andere Lösung geben wird, werde ich zu gegebener Zeit mitteilen.

Um den Fehlermeldungen her zu werden, löscht er nicht mehr erreichbare Bibliotheken und Accounts der Nutzer, die dann keine Bibliothek mehr beobachten können.

Ein bisschen Hoffnung gibt es noch:

Falls es Bibliotheken gibt, die den Bücherwecker so toll finden, dass sie sich eine Beteiligung an den Kosten einer Neuentwicklung oder der Anpassung an die aktuelle PHP-Version vorstellen können, dürfen sie sich gerne an mich wenden. Derzeit werden die Bibliotheken über die jeweilige Webseite des OPACs ausgewertet. Das ist recht fehleranfällig, wenn sich an der Seiten etwas ändert. Auch wenn das im Bibliothekswesen nicht so häufig passiert. Bessere Möglichkeiten der Abfrage, welche Medien ein Nutzer entliehen hat, bietet die PAIA-Schnittstelle, die aber bislang kaum von Bibliotheken angeboten wird. Der Bücherwecker sollte zukünftig diese Schnittstelle abfragen können. Bei der Implementation auf Seiten der Bibliotheken könnte ich ebenfalls behilflich sein.

Mit dem Bücherwecker geht nicht ein zusätzlicher Dienst verloren, sondern die Möglichkeit, gezielt über eine Stelle alle Leihfristenden zu erfahren, wenn unsere Nutzer viele verschiedene Bibliotheken besuchen. Schnell kann da eine stattliche Zahl zusammen kommen: Unibibliothek, Hochschulbibliothek, Öffentliche Stadtbibliothek, Spezialbibliothek XY … Es ist ein netter Service, der Bibliotheksnutzern einen Mehrwert bringt.

Ich habe den Bücherwecker während meiner Arbeit jederzeit gerne empfohlen. Leider bin ich des Programmierens etc. nicht mächtig, möchte daher aber auf das drohende Ende des Bücherweckers aufmerksam machen und fragen: Ist die Bibliotheksmenschcommunity ähnlich wie bei OpenBiblioJobs in der Lage, hier fachlich und ggf. programmiertechnisch zu unterstützen?

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