E-Books – Startet jetzt auch der deutsche Markt endlich?

E-Books scheinen in Deutschland seit der Frankfurter Buchmesse das Thema zu sein. Das Blog “Nachrichten für Öffentliche Bibliotheken in NRW” berichtet:

Der Marketing- und Verlagsservice des Buchhandels (MVB) hat auf der Frankfurter Buchmesse die Erweiterung der Online-Volltextsuche libreka! um einen E-Book-Shop angekündigt.

Bereits im ersten Halbjahr 2009 sollen nun über die Plattform libreka! E-Books im offenen E-Book-Format EPUB der:engl: vertrieben werden.
EPUB als Format ist eine kluge Wahl, denn:

“”EPUB” allows publishers to produce and send a single digital publication file through distribution and offers consumers interoperability between software/hardware for unencrypted reflowable digital books and other publications.”1

E-Book-Leser von Sony-Geräten könnten damit diese Bücher herunterladen und lesen.

“Mit der Ankündigung, den Sony Reader PRS 505 ab Frühjahr 2009 zusammen mit mehreren Tausend E-Book-Titeln im deutschen Buchhandel anzubieten, haben Libri, Thalia und Sony das Rennen um das E-Book-Geschäft in Deutschland eröffnet. 2

Mit dem E-Book-Jahr 2009 scheint der erste ernsthafte Kampf um den zahlenden E-Book-Kunden auszubrechen. Zum ersten Mal kann man glauben, dass sich das E-Book mit den immer besser werdenden Lesegeräten zumindest in den technikaffinen Bereichen der Gesellschaft durchzusetzen vermag.

  1. International Digital Publishing Forum (IDPF):engl: []
  2. Das E-Book-Rennen im Buchhandel ist eröffnet via Börsenblatt.net []

“Wir feiern das E-Book”

Springer Science + Business Media hat via einer Umfrage in fünf Universitätsbibliotheken Aussagen zum Nutzungsverhalten von digitalen Büchern in Forschung und Wissenschaft gesammelt.

E-Books spielen sicherlich in einigen wissenschaftlichen Bereichen eine zunehmende Rolle. Schneller Zugriff, Copy&Paste, bessere Durchsuchbarkeit… Das wissenschaftliche E-Book ist in der Zwischenzeit beim Nutzer angekommen, so teil der Verlag mit. Fast als Bestätigung kann man sehen, dass eine Nutzung vor allem im Forschungs- und Studienumfeld zu finden ist. Es gibt nur wenige Leute in meinem privaten Umfeld, die überhaupt darüber nachdenken, sich ein E-Book-Roman zu besorgen, da hier eine wichtige Rolle das Lesevergnügen spielt, dass nun so gar nicht am PC ihrer Meinung nach zu finden ist. Dem schließe ich mich in der momentanen Situation an.

Die Vorteile, die bei der Umfrage genannt worden sind, kommen einem auch nur altbekannt vor:

  • Online-Bücher stehen einem rund um die Uhr zur Verfügung
  • Praktisch ist eine Volltextsuche
  • Vorteilhaft ist auch der leichte Zugriff auf Informationen. Man hat sie immer mit dem Laptop dabei.

Bestätigt werden auch gerne noch die alten Nachteile:

  • Es fällt schwer, Bücher am Bildschirm zu lesen.
  • Bevorzugt werden noch immer herkömmliche gedruckte Bücher.

Dies ließ sich stichprobenartig international nachweisen, denn befragt wurden die University of Illinois in Urbana-Champaign, die University of Turku in Finnland, das Centre for Mathematics and Computer Science (CWI) Amsterdam der Niederlande, die Universität Münster, Deutschland und die JRD Tata Memorial Library, Indian Institute of Science, Bangalore, Indien.

Schade, dass hier nicht noch eine genauere Unterscheidung gemacht wird zwischen sowieso stark Technik-Informatik-lastigen Studienfächern und geisteswissenschaftlichen, buchabhängigen Wissenschaften.

Und bei all der Feierei, wie toll das E-Book ist, wird verschwiegen, welche Probleme bestehen. Einerseits sind E-Books in Bibliotheken keineswegs gut erschlossen und keineswegs problemfrei zu nutzen. Da sind u.a. auch die starken Nutzungseinschränkungen durch das Digital Rights Enforcement zu nennen. Wenn elektronische Bücher letztendlich nur wie gedruckte Bücher zu nutzen sind oder noch eingeschränkter, weil man sie nicht entleihen oder wichtige Bereiche in Auszügen kopieren kann, ist es verständlich, dass Nutzer darin keinen Vorteil für sich entdecken. Wie erklären sich sonst Reaktionen, dass nach der Fernleihe eines gedruckten Buches verlangt wird, wenn das elektronische, welches sicherlich einige Vorteile bietet, vorhanden ist. Klar, der Nutzer sagte, es ist für ihn nicht verfügbar, wenn er seine Diplomarbeit Zuhause schreibt und er nicht in die besitzende Bibliothek fahren kann.

Quellen:
eBooks punkten mit Volltextsuche:x: via Börsenblatt online
eBooks – The End User Perspective:x: :engl: :pdf:

E-Paper-Fabrik und das E-Book-Jahr 2009

Lambert merkte in seinem Kommentar zu 2009 – Jahr des E-Books zurecht kritisch an:

Schön und gut, aber mit Prognosen sollte man in diesem Bereich vorsichtig sein. Der Journalist Guy Kewney hat vor zwei Jahren zurecht darauf hingewiesen, daß bisher jedes Jahr seit 2000 als DAS Jahr des eBooks vorausgesagt worden sei.

Dennoch scheint 2009 enorm Bewegung in den Markt der E-Books zu kommen. Nach den Ankündigungen und Entwicklungen von Amazon zu Kindle und Sony zu seinem Sony-Reader, tritt hier in Deutschland ein neuer Anbieter auf den Markt.
In Dresden wurde heute die Erste Produktionsstätte für E-Paper-Bildschirme eröffnet. Der britische Elektronik-Hersteller Plastic Logic Limited will ab dem kommenden Jahr jährlich mehrere Hunderttausend E-Paper-Bildschirme in Serie herstellen. Diese Bildschirme sind sehr leicht und biegsam und eigenen sich mit ihrem guten Kontrast hervorragend für Texte, Tabellen und Graustufendarstellungen.

Für Mitte 2009 sei die Markteinführung eines neuen Lesegerätes dieser Art geplant […]. Der Preis werde zwischen 200 und 600 Euro liegen.

Quelle:
Erste Produktionsstätte für E-Paper-Bildschirme bei RP online

2009 – Jahr des E-Books

2009 wird wohl das Jahr des E-Books, denn nach Amazon will auch Sony im nächsten Jahr mit seinem E-Book-Lesegerät um die Gunst der Nutzer buhlen. Bereits im ersten Halbjahr soll der Reader eingeführt werden. Das Geheimnis um die Partner, mit denen Sony in Deutschland zusammenarbeiten will, wird bereits auf der Frankfurter Buchmesse im Oktober bekanntgeben. Voraussichtlich werden das Buchverlage sein. Es wird viel Wert auf gute Partner gelegt, da das Sony-Angebot zu einem großen Teil mit der Qualität der Inhalte Erfolg hat. Ein weiterer Faktor ist das Schwarz-Weiß-Display, welches mittels elektronischer Tinte arbeitet, d.h. es benötigt kein Hintergrundlicht und ist damit selbst bei direktem Sonnenlicht so gut lesbar wie ein Buch. Strom wird nur dann verbraucht, wenn man zu einer neuen Seite umblättert.
Das hat der Sony-Reader mit dem Kindle gemeinsam.

Der Sony-Reader ist bei Größe eines Taschenbuches nicht einmal einen Zentimeter dick und wiegt 260 g. Der Bildschirm hat eine Diagonale von etwa 15 Zentimetern. Die Akkuladung reicht nach Sony-Angaben, um 6800 Seiten umzuschlagen.
Der Amazon Kindle wiegt 292 Gramm und misst 19,1 mal 13,5 mal 1,8 Zentimeter. Hinzu kommt eine drahtlose Schnittstelle, über die elektronische Angebote abonniert werden können. Bei eingeschalteter Schnittstelle hält der Akku ca. 2 Tage.

„Wir haben großen Wert auf die Akkulaufzeiten gelegt“, sagt ein Sony-Produktmanager. Deswegen verzichte Sony im ersten Schritt auf die drahtlose Übertragung.

Mancher würde sicherlich gerne auf die ein oder andere technische Rafinesse wert legen und davon seine Kaufentscheidung abhängig machen. Es gibt allerdings ein Problem:
Während Amazon auf ein eigenes Format (.azw) sowie Text (.txt) und Mobipocket (.mobi, .prc) setzt, verwendet Sony das Epub-Format oder das Adobe E-Book-Format. Somit lassen sich E-Books für einen Reader nicht auf dem anderen lesen, d.h. die Inhalte werden eine große Rolle bei der Auswahl des Readers spielen.
Nicht ausschlaggebend für die Wahl wird wohl das Rechtemanagement sein. Beide Geräte arbeiten mit Digital Rights Management, was immer wieder heftig kritisiert wird.

Quelle:
Heuzeroth, Thomas: Marktstart: Sony bringt sein Lesegerät nach Deutschland bei Welt Online
Bericht: Sony startet Digitalbuch-Lesegerät in Deutschland via heise online

Amazon und Kindle

Der Kindle “is coming”, aber nicht mehr dieses Jahr. Sforce schrieb das ja schon in seinem Kommentar. Der Autor Brad Stone der New York Times erfuhr vom Amazon-PR-Mann Craig Berman:

“Don’t believe everything you read,” Mr. Berman said. “There’s a lot of rumor and speculation about the Kindle. One thing I can tell you for sure is that there will be no new version of the Kindle this year. A new version is possible sometime next year at the earliest.”

Damit muss sich wohl jeder noch eine Weile gedulden, der gehofft hatte, zum Weihnachsfest vom Christkindle einen Kindle unter Buam gelegt zu bekommen.

Quelle:
Kafka, Peter: Amazon: No New Kindle In 2008 (AMZN):engl: bei Valicon Silly Insider
Koesch, Sandra: Kein neuer Kindle dieses Jahr: Ende der Gerüchteküche via engadget Deutschland

Der Kindle “is coming”

Tech Crunch bestätigt:engl: , dass Amazon einen Kindle für Studenten herausbringt. Der neue Kindle wird einen großen Bildschirm besitzen, der besser für das Lesen von Textbüchern geeignet ist.

The second new model, which is shaped like an 8 1/2 x 11-inch piece of paper, is considerably bigger than the current model and should be available next year.

Es wird auch bestätigt, dass die neue Version speziell als Reader für Studenenten vermarktet werden soll. Da gibt es vorher jedoch noch einige Probleme zu überwinden:

[… ]the reader would have to be designed to accomodate students’ needs, and publishers would have to be willing to change their pricing structure — but if Amazon can pull it off, the Kindle on campus is a no-brainer.

Kritisch setzen sich damit Joachim Eberhardt und Ben Kaden auseinander:

Während wir (bisher: Joachim Eberhardt und ich) eine eifrige Kindle-Diskussion führen führen, geht Amazon in die nächste Runde und bestätigt völlig ungerührt von unserem Für und Wider, dass es demnächst eine Kindle-Version für Studenten anbieten möchte.

Quellen:
Kafka, Peter: Amazon: Kindle Isn’t *That* Big A Hit; College Edition In The Works:engl: via Silicon Alley Insider
Biggs, John: < href="http://www.crunchgear.com/2008/07/15/kindle-20-coming-around-october-2008/">Kindle 2.0 Coming Around October 2008:engl: via CrunchGear
Arrington, Michael: Amazon Confirms Student Version Of Kindle:engl: via CrunchGear
Kaden, Ben: Der Studenten-Kindle, angekündigt via IBI-Weblog

Wie verhalte ich mich richtig bei einer Abmahnung

Abmahnungen scheinen zum Volkssport von Juristen geworden zu sein, glaubt man der Statistik für Juli 2008 des Vereins gegen denAbmahnwahn e.V.
Zusammen haben die Initiative Abmahnwahn-Dreipage, der Verein gegen den Abmahnwahn e. V. und Rechtsanwalt Dr. Alexander Wachs auch deshalb einen “Wegweiser Abmahnungen” veröffentlicht. Das E-Book umfasst 96 Seiten gibt es in drei Varianten zum Download. Kostenlos ist der Download der einfachen Variante mit eingeschränkter Nutzbarkeit (Funktionen wie: Drucken, Verändern, Speichern, Links usw. nicht abrufbar. ), aber was wichtig ist, natürlich mit dem vollen Inhalt. Diese Variante wendet sich an juristische Laien, denen in verständlicher Sprache Informationen über Abmahnungen und Haftungskonstruktionen geliefert werden.
Gegen eine Gebühr, die dem Verein gegen den Abmahnwahn in Höhe von min. 5 Euro überwiesen werden kann, erhält man ein PDF mit der zusätzlichen Möglichkeiten zum Anklicken von Links und zum Ausdrucken. Rechtsanwälte, Journalisten, Vereine und sonstige Institutionen wenden sich zwecks Lizenzvertrag und für eine dritte, professionelle Variante an den Rechtsanwalt Wachs.

Hauptschwerpunkt des E-Books sind vor allem Abmahnungen von Filesharing-Nutzern, merkt man unter anderem an den Ausführungen zur Störerhaftung und zu strafrechtlichen Vorwürfen.

Auch auf die mittlerweile zur Standardreaktion gewordene Abgabe einer modifizierten Unterlassungserklärung wird ausführlich eingegangen.

Zwar kann das E-Book den Rechtsanwalt nicht ersetzen, aber es kann Betroffene und Internetnutzer allgemein mit Informationen versorgen. Es bietet dafür neben FAQs und Hinweisen auch eine Liste mit Fachjuristen, die sich auf das Gebiet spezialisiert haben.

Quelle:
Abmahnungswegweiser als kostenloses eBook via heise online

Update:Leider funktionieren die Links zum Download der Statistik und der Kurzfassung des E-Books nicht mehr.

Web your Book – Das eigene Buch im Netz

Musiker haben Myspace, Filmemacher haben Youtube, Fotografen haben flickr und Schriftsteller haben… richtig: BookRix.

BookRix ist das Internetportal und die erste Bookunity in dem jeder seine geschriebenen Bücher, Kurzgeschichten, Gedichte etc. wie ein richtiges Buch gestalten, im Netz veröffentlichen, promoten und an Freunde verschicken kann.

Dafür wurde das BookRix-Format entwickelt, das die Darstellung in “realer” Buchform ermöglicht, soll heißen, Umschlag, Vorsatz und Blättern inklusive.
Aber nicht nur dem Medium Buch selbst wird auf dieser Plattform “gehuldigt”, nein, es gibt auch einen Bibliothekar, der sich wie folgt charakterisiert:

Ich bin der Bibliothekar bei BookRix, ich staube die eBooks ab, wisch den Boden in den BookRix-Gruppen (sobald sie implementiert sind) und außerdem stehe ich mit Rat und Tat zur Seite… auf der Seite… der BookRix-Seite…

Zwar ist BookRix wie die oben erwähnten Plattformen nicht auf Kommerzialität ausgelegt, aber langfristig könnten sich durchaus Kooperationen mit Verlagen ergeben und es könnte selbstverständlich der eine oder andere Autor entdeckt werden.

Quellen:
Free, Jan: Blättern per Mausklick. Zeit Online.

1 11 12 13 14