Digitale Straßenbibliotheken Teil II: Die Vodafone Bibliothek an der Metrostation Piaţa Victoriei in Bukarest

“Vodafone Romania are using QR Codes in Victoriei station, Bucharest. The ‘digital library’ allows passengers to scan a QR Code on the book’s spine and download a pdf, ePub or audio version to use on the train.” QR Code ® Artist

Ende August 2011 wurde hier im Blog das Leseförderungsprojekt “Lecturi Urbane” vorgestellt, das sich inzwischen in vielen Städten Rumäniens verbreitete. Dabei handelt(e) es sich um eine Art Bücherverteilaktion, um U-Bahnfahrgäste zum Lesen zu animieren.

Die neueste Aktion wird von Vodafone Romania, den Firmen Metrorex, McCann Ericsson România und dem Verlag Humanitas finanziert und dauert noch bis Ende Oktober an. Auf einer rumänischen Webseite wird die Bibliothek als «Biblioteca digitală Vodafone« bezeichnet. Passanten und U-Bahnfahrgäste, welche die U-Bahnstation “Piaţa Victoriei” betreten, können sich unabhängig vom Mobilfunkanbieter, kostenfreie Inhalte auf ihre Handys oder Tablet-PCs herunterladen.Dabei ist aber zu beachten, dass es nur ein Buch gibt, das überhaupt vollständig im Volltext zum Download freigegeben ist: “Sub pecetea tainei” (“Unter dem Siegel des Geimnisses”) von Mateiu I. Caragiale. Des Weiteren ist es mögliche Teile aus Werken von Neagu Djuvara, Lucian Boia, Mircea Cartarescu, Mircea Eliade, Constantin Noica Liiceanu Andrei Plesu, Radu Paraschivescu und ausländische Autoren wie Amos Oz, Nikos Kazantzakis, Franz Kafka, Paulo Coelho, CS Lewis, Milan Kundera, Gottfried August Bürger und Leo Tolstoi zu lesen. Insgesamt sind 49 E-books und zum Download mithilfe von QR-Codes freigegeben. In den Formaten PDF und EPUB können diese gelesen werden. Die Nutzer werden dann auf folgende Webseite geleitet: http://www.bibliotecapemobil.ro

Wenn Besucher der Digitalen Vodafone Bibliothek an anderen Titeln, welche sich auf der soeben genannten Webseite befinden, interessiert sind, dann werden sie auf den Webauftritt des Verlags Humanitas weitergeleitet. Es besteht dann die Möglichkeit diese Titel kostenpflichtig zu erwerben. Die zeitlich begrenzte und seit Mitte August 2012 laufende Aktion ist Teil der Vodafone-Kampagne “Vodafone brings the optimistic together. Together we are stronger”. (Vodafone aduce impreuna oamenii care cred in mai bine. Impreuna suntem mai puternici).

In einem anderen Teil der Metrostation gibt es einen “digitalen Floristen”. Durch das Einscannen eines virtuellen Blumenstraußes können U-Bahnfahrgäste diese an Bekannte, Freunde und Verwandte in der ganzen Welt versenden.

Auf dem Blog “The Digital Reader” wird auch auf das Projekt Ingeborg in Klagenfurt verwiesen, das mit der Digitalen Vodafone Bibliothek in Bukarest bislang einzigartig ist. Ähnlich wie die Firma Vodafone Teile der Anna-Amalia-Bibliothek in Weimar sponserte (ca. 5 Millionen €) ist diese digitale, aber zeitlich begrenzte Bibliothek, ein weiteres Beispiel für eine Kulturförderungsinitiative, die Lust auf E-Books machen soll.

Weimarer EDOC-Tage 2011: Bibliothekssicht auf E-Books

E-Books und E-Reader als Herausforderung für Bibliotheken

Die bibliothekarische Sicht auf E-Books brachte Rudolf Mumenthaler ein, Leiter des Bereichts Innovation und Marketing der ETH Zürich. Dort ist es unter anderem seine Aufgabe sich mit E-books und den dazugehörigen Lesegeräten auseinandersetzen. Bei der derzeitigen Entwicklung ist dies “a work in progress”. Rudolf wollte uns mit seinem Beitrag auf den aktuellen Stand bringen und die derzeitigen Herausforderungen von E-Books und E-Readern für Bibliotheken zeigen.

2010 War als das Jahr der E-Book-Reader angekündigt worden. Sony Touch, Kindle 2, Nook Color, Cool-ER sind nur einige Reader, die käuflich zu erwerben waren. Auch großformatige reader auf eInk-Basis sollten kommen, aber das geschlossene System des iPads verhinderte ihr Erscheinen. Im Gegensatz zum E-Reader handelt es sich beim iPad um ein multifunktionales Gerät, welches eben nicht nur E-Books anzeigt, sondern Dank Internetzugang auch Multimedia-Inhalte zugänglich macht. Steht die Frage, ob 2011 das Jahr des leichteren, schnelleren und flacheren IPAD 2 und anderer Tablets wird. Als weitere Anwärter auf den Tablet-Thron stehen das Motorola Xoom, das Blackberry Playbook, das Samsung Galaxy Tab, das Asus EE Slate oder das HP Slate in den Startlöchern, die auf verschiedene Betriebssysteme, so z.B. Windows 7, Android u.a. setzen. Über 80 Tablets sind angekündigt und man muss sehen, welche sich davon durchsetzen werden.

Bei den E-Books zeigen die Verkaufszahlen auch aufgrund der guten E-Reader/Tablets, dass in den USA das E-Book einen Druchbruch zu verzeichnen hatte. 2010 stieg der Umsatz um 164 Prozent und der Anteil der E-Books am Buchhandelsmarkt der USA von 3,2 Prozent 2009 auf 8,3 Prozent im Jahr 2010 (Zahlen von Publishers.org). Diese Zahlen zeien, dass sich das E-Book in den USA durchgesetzt hat. So verkaufte Amazon im ersten Halbjahr des letzten Jahres erstmals mehr E-Books als Hardcoverbücher, teilte der Konzern Anfang diesen Jahres mit, dass erstmals mehr E-Books als Taschenbücher verkauft wurden. Letzten Monat waren es dann bereits mehr verkaufte E-Books als gedruckte Bücher insgesamt.

Betrachtet man die Durchsetzung des E-Books im deutschen Sprachraum, so muss man hier feststellen, dass sich dieses noch nicht durchgesetzt hat. Ein Grund dafür ist zum einen die vergleichsweise sehr geringe Anzahl von deutsprachigen Titeln, zum anderen die Tatsache, dass die E-Books z.B. von Barnes&Noble oder Google Books zuerst nur in den USA verfügbar waren/sind. Amazon Deutschland ist mit gerade 25.000 deutschsprachigen Titeln gestartet und die deutschsprachigen Verlage hinken zögerlich der Entwicklung hinterher.

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Google Editions coming soon

Das iPad hat eingeschlagen wie eine Bombe und Apple-Jünger gieren nach Inhalten. Der Kindle ist eine weitere Erfolgsgeschichte. Apple, Amazon, aber wo ist der Internetgigant Google? Verschläft er hier einen Markt? – Nein, ist wohl die richtige Antwort, aber unklar ist, wie Google seine Konkurrenten bei ihrer Markteroberung stören möchte. So will Google mit seinem “Cloud Bookstore” – besser bekannt als Google Editions irgendwann in diesem Sommer über vier Millionen Bücher verfügbar machen. Was jedoch ist über Google Editions bekannt. Das ist nicht viel.

Google Editions sollte Ende Juni bis Juli starten, wie das Wallstreet Journal berichtet. Bisher hat man von Editions noch nicht viel gehört.

Vermutlich wird Google Editions erstmal mit den Büchern starten, die freiwillig von den Verlegern bereitgestellt wurden. Das betrifft eine Größenordnung zwischen 400.000 und 600.000 Bücher für den Start. Das ist mehr als Apple derzeit in seinem gesamten iBookstore hat. Es könnten mehr sein, doch das Googlebooks-Settlement (GBS) ist bis jetzt nicht zustande gekommen. Daher können die durch Google eingescannten Bücher (Google Books), die noch immer durch das Urhberrecht geschützt sind, nicht mit angeboten werden. Google hat zudem nicht geplant, die gemeinfreien Bücher zu verkaufen, aber selbst wenn das Unternehmen dieses noch nicht angekündigt hat, so darf erwartet werden, dass diese dennoch für Leser über Editions bezogen werden können.

Google unterstützt eher das Lesen der Bücher im Browser als mit einem bestimmten Programm oder Lesegerät. Eventuell werden Programme erstellt, die das Lesen auf bestimmten Geräten, z.B. dem iPad, verbessern, aber spezifische Pläne wurden bisher dazu nicht veröffentlicht. Notwendig wird vor allem ein Internetzugang sein (always on). Unklar ist, welche Voraussetzungen die Browerser mitbringen müssen und ob auch gerätespezifische Broswer, z. B. die des Kindles Editions unterstützt werden.

Bei Google Editions werden fast alle U.S.-Verleger (über 20.000) zu finden sein nach Angaben von Google, denn bisher hat kein Verlag seine Teilnahme bestätigt. Da jedoch alle Verlage versuchen, möglichst eine weite Verbreitung ihrer Vertriebskanäle zu haben, werden auch die meisten großen Verlage sehr schnell bei Google Editions zu finden sein, wenn die Zeit reif ist. Aber gerade kleine unabhängige Verlage setzen auf Editions.

Editions is planned in such a way that book retailers, including independent booksellers, can use Editions to sell books from their own websites and keep most of the revenue.

Entscheidend für die Verleger wird wohl auch die Formatfrage sein. Vermutlich wird kein Verlag seine urheberrechtlich geschützten Bücher ohne DRM-Schutz verkaufen. Bisher gab es keine Ankündigung, dass Editions den EPUB-Standard unterstützen wird. In einem Interview im Maiy bestätigte ein Google-Manager, dass die herunterladbaren Bücher mit Adobe ACS4 DRM arbeiten werden, welches PDF und EPUB unterstützt. Auf eine EPUB-Unterstützung kann man daher nur spekulieren. Google selbst empfiehlt aus Usability-Gründen einen Verzicht auf DRM. Den Verlagen steht es frei festzulegen, wieviel Text ein Nutzer kopieren, einfügen oder drucken darf. Als Standard empfiehlt Editions bis zu 20 Prozent des Inhaltes verteilt über einen Zeitraum von 60 Tagen freizugeben. Zwar soll auch das gesamte Buch ausgedruckt werden können, jedoch macht man es den Nutzer nicht zu einfach. Mit jedem Druckauftrag lassen sich maximal 20 Seiten ausdrucken.

Die Kosten für Editions sollen über Werbung finanziert werden. Bis jetzt ist auch wenig zu den Preisen durchgedrungen (Geheimhaltung). Verschiedene Quellen berichteten, dass die Verleger eigene Preise bestimmen dürfen. Andere Quellen berichten, dass Google Verlegern ihnen 63% beim Direktverkauf an den Kunden auszahlt und 45 Prozent an jene, die über Wiederverkäufer vertrieben werden. Nur ein kleiner Prozentsatz geht dabei an Google. Denkbar wären aber auch Standardpreise für alle Bücher eines Verlages.

Multimedia-E-Books werden durch Google Editions derzeit nicht unterstützt werden und außerdem ist unklar, ob Links direkt angeklickt und weitergeleitet werden. Die Möglichkeit eines Book-on-Demand-Services durch Google kann im Rahmen der Editions nicht ausgeschlossen werden. Die wird jedoch vom Verlag und vom jeweiligen Buch abhängen. Es gibt auch Gerüchte über einen Google-eigenen Tablet PC, das gPad. Sie sind in verschiedenen Artikeln geschürt werden. Dabei ist unbekannt, ob Google dort auf das neue Chrome OS oder auf Android setzt.

Quellen:
Freese, Eric: Google Editions: What We Know (and Don’t Know), Digital Book World
Weitere Details zu “Google Editions”, Börsenblatt.net, 21.12.2009

Sony steht zu Google

Erst vor wenigen Tagen ging die Meldung rum, dass Google über 1 Million Bücher kostenlos im E-Pub-Format zum Download anbietet. Damit war klar, dass Amazon gewaltige Konkurrenz bekommt, denn der Kindle kann das E-Pub-Format nicht darstellen. War mit dieser Ankündigung von Google gleichzeitig ein Machtsignal verbunden, so in der Art: Achtung, wer sich gegen mich in Bezug auf das Google Settlement stellt, kann nur verlieren? Sony hingegen macht da wohl alles richtig. Schon März diesen Jahres deutete sich eine engere Zusammenarbeit zwischen Sony und Google an. Und auch jetzt unterstützt Sony Google.

Ein Anwalt des Unternehmens aus Japan hat vor Gericht sich für das Vorhaben von Google geäußert. Im Gegensatz zu vielen anderen sieht Sony im der Einigung mit den Autoren keine Einschränkung des Wettbewerbs sondern das genaue Gegenteil.

Sony stellt sich damit als Konkurrent von Amazon auf die Seite des scheinbar stärkeren. Bei Bloomberg heißt es:

Sony’s position puts it at odds with Amazon.com, which is part of a coalition that includes Microsoft Corp. and Yahoo! Inc. who argue that Google is trying to control the access and distribution of the largest database of books in the world.

Die Zeit befürchtet ebenfalls, dass hier ein neuer Kriegsschauplatz eröffnet wird, dem das Google Settlement als Steilvorlage dient:

Mit Sonys Teilnahme an dem Streit könnte sich die Debatte allerdings auch zu einem «Stellvertreter-Krieg» entwickeln. Denn das Unternehmen dürfte selbst großes Interesse die Nutzer von Sonys E- Book-Readern mit digitalen Buchinhalten zu versorgen.

Klar ist, dass alle Reader, die in der Lage sind, E-Books im E-Pub-Format darzustellen, von diesem Angebot Googles profitieren, eine Million gemeinfreie Werke in diesem Format anzubieten. Dazu zählen die Sony-Reader und deutlich ist beim Verhalten von Sony auch, dass man die Hand, die einen füttert, nicht beißt. Erst diesen Monat hat Sony angekündigt, im eigenen E-Book-Shop auf E-Pub zu setzen.


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Einfach lesen…

Manchmal muss man nicht mehr fragen, wer geniale Projekte fördert. Immer wieder taucht da der Name Tim O’Reilly auf, der sich auch für freie Software starkmacht. Im Februar rief er in einem Forbes-Kommentar Amazon dazu auf, bei der Entwicklung des Kindles auf bestehende, offene Standards zu setzen. Um hier selbst etwas zu tun, unterstützt er mit seinem Verlag das offene epub-Format. Dazu hostet sein Unternehmen das “Bookworm Projekt”

Bookworm erlaubt es Lesern ePub Bücher zu Ihrer Online Bibliothek hinzuzufügen und diese in ihrem Webbrowser oder auf ihrem mobilen Gerät zu lesen. Falls Sie ein mobiles Gerät besitzen, das ePub unterstützt (wie z.B. den Sony Reader oder iRex iLiad), können Sie Ihre Bücher in ihren E-Reader herunterladen. Bookworm ist speziell für die Benutzung mit dem iPhone optimiert und kann direkt in Stanza exportieren.

Bookworm wurde von einer O’Reilly-Autorin entwickelt und ist auch unter bookworm.simplicissimus.it gespiegelt zugänglich. Die Software Bookworm ist eine freie Software unter der BSD Lizenz und kann von der Tools Seite von Threepress kostenfrei heruntergeladen werden.

Johannes Haupt von Lesen.net kommt in seinem Test zu dem Ergebnis:

Das vielen eReader-Nutzern zu aufgeblähte und schwerfällige Desktop-Tool Adobe Digital Editions kann Bookworm aber wohl nur in den wenigsten Fällen komplett ersetzen.

Die Software Bookworm zielt auf eine Förderung der Verbreitung des ePub Formates und hat deshalb auch keine dahingehenden Pläne, proprietäre Formate wie *.mobi oder *.azw zu unterstützen, und genauso Formate mit eingeschränkter Flexibiltät, wie z.B. *.pdf.
Zu DRM vertritt man außerdem eine eindeutige Meinung:

DRM (Digital Rights Management) hat sich als schädlich für die technologische Weiterentwicklung erwiesen, unterbindet nicht wirklich illegales Kopieren und stellt eine nicht tolerierbare Benutzereinschränkung dar.

Daher wird Bookworm DRM-geschützte E-Books, zu deren Nutzung man eine spezielle Software benötigt, nicht unterstützen. Ziel ist es, Herausgeber weg von einem Digital Rights Enforcment hin zu einem wirklichen weichem DRM zu bewegen. Zu weichen DRM-Maßnahmen gehören die sogenannten forensischen Rechtssicherungen, wie beispielsweise Wasserzeichen mit dem Namen des Käufers innerhalb einer Datei. Davon profitieren dann sicherlich nicht nur die Nutzer (höhere Interoperarbilität bei den Geräten, bessere Nutzungsmöglichkeiten usw.), sondern auch die Verleger, die ihre Kunden nicht vergraulen.

Quellen:
Haupt, Johannes: Bookworm: (Freie) epub-eBooks online lesen auf lesen.net
Über Bookworm via O’Reilly Labs
Daly, Liza: Bookworm and O’Reilly Labs O’Reilly Labs, 10.02.2009


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Google umwirbt Sony

Google hat sich ja bis jetzt im E-Book-Reader-Markt noch gar nicht zu Wort gemeldet. Doch jetzt meldet sich der Suchmaschinengigant und umwirbt Sony mit einem Geschenk von 500.000 E-Books. Damit kann Sony darauf hoffen, dass seine Reader eine wirkliche Konkurrenz zum Kindle werden. In den USA bietet Amazon für seinen Reader derzeit 600.000 Bücher zum Download an.

Sony kann da mit 500.000 Büchern gut mithalten. Für Europa heißt dies, dass man auch hier noch sehr viele Bücher anbieten kann.

Sony kündigt dieses riesige Geschenk als

einen “logischen Schritt [an], um mehr Menschen mehr Bücher zu bringen, um Information überall und auf jedem Gerät verfügbar zu machen”. Die offizielle Ankündigung von Google steht noch aus – für Donnerstagnachmittag ist eine Telefonkonferenz geplant.

Google unterstützt eine offene Plattform für den Zugang und die Darstellung von Büchern. Man möchte sich deshalb nicht auf einen Technologie-Anbieter festlegen. Ziel ist es, den Menschen überall auf der Erde die Welt der Bücher zugänglich zu machen. Viele der Bücher bei Google sind mit einer speziellen Software in durchsuchbare Textdateien überführt worden. Die lassen sich auch mit dem Google-Betriebssystem Android auf dem Handy lesen. Bei diesem Anspruch ist es natürlich mehr als folgerichtig, die Dateien nun auch auf anderen Geräten zur Verfügung zu stellen.

Associated Press gibt an, dass die Bücher, die in einem passenden E-Book-Format angeboten warden, aus der Zeit vor 1923 stammen. Hier kann Google davon ausgehen, dass diese Bücher in der Public Domain liegen.

Die meisten Bücher bei Google Books liegen als PDF vor und werden jetzt von Google im Epub-Format zur Verfügung gestellt. Dadurch lassen sie sich auf dem Sony Reader besser darstellen. Nachteilig für das Sony-Gerät gegenüber dem Kindle erweist sich die fehlende Drahtlosverbindung, so dass man immer wieder auf den Computer oder ein anderes Download-Gerät angewiesen ist.

Libreka, die deutsche E-Book-Plattform krankt ja nicht nur an einer unmöglichen Usability sondern auch an einer zu geringen Anzahl von herunterladbaren Büchern im PDF-Format. Bücher im Epub-Format lassen sich noch auf sich warten. Bei gemeinfreien E-Books bietet sich das Projekt Gutenberg an.

Für das Epub-Format ist die Allianz von Google und Sony ein Vorteil. Damit könnte sich ein offener Standard durchsetzen. Dies wäre ein Nachteil für Amazons Kindle, dessen proprietäres Format nicht von anderen Lesegeräten dargestellt werden kann. Amazon isoliert sich derzeit, zumal Amazon anderen Anbietern verbietet, Bücher in diesem Format zu veröffentlichen.

Quellen:
E-Books: Sony verbündet sich mit Google gegen Amazon via heise online
Google schenkt Sony 500.000 Bücher, Spiegel online

Sony-Reader kommt nach Deutschland

Der Run auf den Deutschen Markt für E-Book-Lesegeräte wird gestartet. Sony startet mit dem PRS-505. Hauptkonkurrent Amazon wollte im ersten Quartal mit seinem Kindle 2 Deutschland erobern. Und dritter Marktanwärter ist derzeit der txtr-Reader aus Berlin, der im Sommer auf den Markt kommen soll.

Sony will zum 11.03. den E-Book-Readers PRS-505 in Deutschland einführen. Ab diesem Datum ist dann das Lesegerät bundesweit für den Preis von 299 Euro in 230 Thalia-Filialen und anderen Buchhandlungen erhältlich. Passende E-Books lassen sich auf der Website von Thalia erwerben.

“Das Angebot von Content und Hardware aus einer Hand ist für uns einer der wichtigsten Erfolgsfaktoren für den Reader”, sagte Martin Winkler, Marketing Director von Sony Deutschland. “Wir freuen uns, mit dem deutschen Buchhandel einen kompetenten Partner gewonnen zu haben.” Grundsätzlich könne jeder Buchhändler den Reader sowie E-Books von Sonys Großhandelspartner Libri beziehen und in seinem Geschäft verkaufen.

Wichtig ist, dass bereits zum Marktstart ein attraktives Angebot von E-Books aus den Bereichen Belletristik und Sachbuch von Verlagen wie C. Bertelsmann, Goldmann, Heyne, Siedler, Eichborn, Hoffmann und Campe, Hanser, Lübbe, Campus, DTV und Beltz zur Verfügung stehen. Laut Sony werden mehrere Tausens Titel im Epub-Format angeboten.

Zum Einführungsangebot des dem PRS-505 gibt es die vorinstallierten Romane “Gut gegen Nordwind” von Daniel Glattauer und “Querschläger” von Silvia Roth und außerdem Leseproben von Helmut Schmidts “Außer Dienst” oder “Wer bin ich – und wenn ja wie viele? Eine philosophische Reise” von Richard D. Precht und weitere Auszüge aus aktuellen Bestsellern.

Im Lieferumfang enthalten ist ein USB-Kabel zum Download der Inhalte über einen Computer und zum Laden des Readers. Ein passendes Netzteil muss allerdings als Zubehör extra erworben werden.

Sony verspricht, dass der Akku für die Lektüre von zwölf Romanen nur einmal aufgeladen werden muss.

Der große Vorteil des Sonys Reader ist die Unterstützung des nichtproprietären Formats EPUB, aber auch die Wiedergabemöglichkeit für Text-, Audio- und Fotodateien in den gängigen Dateiformaten. Speicherbar sind auf dem internen Speicher von 192 MByteetwa 160 Titel im EPUB-Format. Insgesamt ist das Lesegerät mit einem Speicherstick oder mit SD-Karten auf maximal 16 GByte erweiterbar. Dies soll für 13.000 Bücher reichen.

Bestellmöglichkeiten gibt es ab sofort: im Sony Style Store in Berlin, auf Sony Style Online oder bei Thalia.

Quellen:
Greif, Björn: Sony Reader kommt am 11. März nach Deutschland bei ZDNet
Sonys E-Book-Reader ab 11. März in Deutschland via golem.de

[Kurz] E-Books – Formate im Vergleich

Interessante Fakten zum Verkauf von E-Book-Bundles. Andrew Savikas zeigt, welche Formate von den Käufern bevorzugt werden: Format Comparison: PDF, EPUB, and Mobi Downloads from Ebook Bundles:engl:

Aufmerksam geworden über den Beitrag von:
Stephen Abram: What are the eBook formats?:engl: via Stephen’s Lighthouse


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E-Book-Reader – Was ist die Zukunft?

Die Zukunftswerkstatt wirft in ihrem Beitrag “e-Book-Reader oder was-Reader?” die Frage auf, welcher Reader sich durchsetzen wird und welche Eigenschaften er haben muss.
Aufhänger war die Veröffentlichung der javabasierten Software PG Mobile – Project Gutenberg’s Mobile Edition des Gutenberg Projekts, mit der die Texte des Projektes und auch dazugehörige Bilder in eine handylesbare Form umgewandelt werden können. Damit lassen sich über 25.000 E-Books auf den Handys lesen.

Das Projekt Gutenberg fragt bei der Ankündigung der Readersoftware:engl: :

Why using Amazon’s proprietary Kindle when you can use your mobile phone instead?

Handydisplays können mit Helligkeit und Kontrast punkten. Sicherlich ist auch die Rechenleistung der einzelnen Handys gut genug, um damit E-Books gut lesen zu können. Und Handys besitzen im Gegensatz z.B. zum Sony-Reader oder eben zum Kindle bereits viele. Warum sollte man also in ein großes, zusätzliches Lesegerät investieren? Die Zukunftswerkstatt fragt zudem:

Wollen Sie das Gerät auch jeden Tag mitschleppen, wenn Sie sowieso schon ein Laptop als „großes” Lesergerät benutzen?

Ein Grund für eine zusätzliche Reader-Hardware ist sicherlich der bessere Lesekompfort durch die größeren Displays. Außerdem ist bei beiden Readern auch das Angebot an Titeln ausreichend (vom englischen Angebot ausgehend). Der Sony-Reader bietet zudem ebenfalls die Möglichkeit, E-Books des Projekts Gutenberg zu lesen.
Für den proprietären Kindle ist es möglich ca. 170.000 Titel bei Amazon zu erwerben und weitere kostenlos verfügbare Titel (im Internet:engl: , bei Bibliotheken:engl: )auf das Gerät zu laden. Allerdings unterstützt Kindle im Gegensatz zum Sony-Reader weder das PDF- noch das epub-Format.

Bei den Handys lassen sich diese Formate bequem anzeigen. Der Vorteil eines größeren Displays der reinen Reader-Hardware schwindet auch hier zunehmend, das Handys mit einem immer größeren Display ausgestattet werden und Textgrößen mit einer Fingerbewegung angepasst werden, so beispielsweise beim iPhone.

Laut der Horizon-Report:engl: wird Mobilität in nächsten zwei bis drei Jahre ein großes Thema, durch technische Entwicklung wie zum Beispiel neue Handys (mit großem Display) und eBook-Reader wird die Informationsbeschaffung immer ortsunabhängig. Wenn wir Kindle als ein Mobilgerät betrachten, ist das noch zu erwarten, ob das reine „Lesegerät” von ihren Kunden angenommen wird. Hier meine ich nicht nur die Multifunktionalität, sonder auch die technische Einschränkung von eInk -basierte eBook-Reader, damit die Grafik und Videos nicht anzeigen kann.

Das E-Paper mit der Verknüpfung von Papier- und Computerbildschirmqualität kann für die Reader eine Chance sein, besonders bei kurzen Werken mit Wegwerfqualitäten. Im Zeitungsbereich beginnt man hier langsam damit zu experimentieren.

Das Magazin Esquire brachte am 8. September 2008 zum 75. Jahrestag als erstes Magazin ein Cover mit elektronischem Papier:engl: :video: heraus.[7] Die “Special Collector’s Edition” wurde 100.000 mal hergestellt. Elektronisches Papier

Ob das Elektronische Papier eine wirkliche Chance für eigenständige Geräte ist, muss sich erst noch erweisen.

Über die Zukunft der eigenständigen Reader-Hardware werden ihre Funktionalitäten entscheiden. Neben dem Bedien- und Lesekompfort werden ihre Offenheit verschiedensten Text-Formaten gegenüber, Annotationsmöglichkeiten, Lesezeichenfunktionen, ihre Synchronisierbarkeit mit anderen Lesemöglichkeiten, Aktualisierbarkeit der darauf enthaltenen Software, Datensicherheit, Benutzungseinschränkungen durch DRM oder proprietäre Beschränkungen, Speicher- und Akkukapazitäten und viele andere Kleinigkeiten mit für Erfolg oder Niederlage entscheidend sein. Allerdings schätze ich die Chancen für diese eigenständigen Geräte derzeit als sehr gering ein, zumal der Trend zu Multifunktionsgeräten und größtmöglicher Mobilität ungebrochen ist.

Quelle:
Jintan: e-Book-Reader oder was-Reader? via Zukunftswerkstatt


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E-Books – Startet jetzt auch der deutsche Markt endlich?

E-Books scheinen in Deutschland seit der Frankfurter Buchmesse das Thema zu sein. Das Blog “Nachrichten für Öffentliche Bibliotheken in NRW” berichtet:

Der Marketing- und Verlagsservice des Buchhandels (MVB) hat auf der Frankfurter Buchmesse die Erweiterung der Online-Volltextsuche libreka! um einen E-Book-Shop angekündigt.

Bereits im ersten Halbjahr 2009 sollen nun über die Plattform libreka! E-Books im offenen E-Book-Format EPUB der:engl: vertrieben werden.
EPUB als Format ist eine kluge Wahl, denn:

“”EPUB” allows publishers to produce and send a single digital publication file through distribution and offers consumers interoperability between software/hardware for unencrypted reflowable digital books and other publications.”1

E-Book-Leser von Sony-Geräten könnten damit diese Bücher herunterladen und lesen.

“Mit der Ankündigung, den Sony Reader PRS 505 ab Frühjahr 2009 zusammen mit mehreren Tausend E-Book-Titeln im deutschen Buchhandel anzubieten, haben Libri, Thalia und Sony das Rennen um das E-Book-Geschäft in Deutschland eröffnet. 2

Mit dem E-Book-Jahr 2009 scheint der erste ernsthafte Kampf um den zahlenden E-Book-Kunden auszubrechen. Zum ersten Mal kann man glauben, dass sich das E-Book mit den immer besser werdenden Lesegeräten zumindest in den technikaffinen Bereichen der Gesellschaft durchzusetzen vermag.

  1. International Digital Publishing Forum (IDPF):engl: []
  2. Das E-Book-Rennen im Buchhandel ist eröffnet via Börsenblatt.net []
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