“Wie vermitteln wir Informationskomeptenz [sic!] ?”

“Wie vermitteln wir Informationskomeptenz [sic!] ?” Dieser Frage wird Herbst 2008, d.h. genau am 15./16. September in einem Workshop des Weiterbildungszentrum der FU nachgegangen.

Dank der regen Nachfrage bereits zum 4. Mal. Weitere Informationen auf der Website des FU-Weiterbildungszentrums.

Bei diesem Workshop kann an eigenen Entwürfen zu Schulungsveranstaltungen auch im intensiven Austausch mit KollegInnen gefeilt werden. Schwerpunkt dabei ist die “didaktische Reduktion” und “aktivierende Methoden”.

Quelle:
15./16.Septempber 2008: Workshop “Wie vermitteln wir Informationskomeptenz [sic!] ?” in LernOrtBibliothek Berlin-Brandenburg

Macht Google uns dumm?

Die kritischen Stimmen zu Google mehren sich oder wollen zumindest nicht verstummen. Googles bekannter Leitspruch “Don’t be evil”:engl: hat in der letzten Zeit ein wenig an Glaubwürdigkeit verloren. Der Technologie-Kritiker Nicolas Carr fragt im Blog theAtlantic.com:engl: provokant:

Is Google Making Us Stupid?

Die Zeit Online greift die Frage auf: Macht uns Google wirklich dumm?

Weil wir im Internet alles sekundenschnell finden, verflacht unsere Wahrnehmung. Anstatt Informationen zu speichern, konsumieren wir sie nur; die tiefe Verwurzelung unseres Wissens weicht einem flachen Stöbern im Informationspool des Internets. Was halten Sie von Carrs Ideen? Diskutieren Sie mit!

Nun, da fällt mir dazu auch die ein oder andere Frage zu ein:

  • Wo wären wir ohne die Möglichkeit, Informationen bei der Informationsflut schnell zu finden?
  • Wer nutzt nur Google? (Informationskompetenz ist eben nun mal eine Voraussetzung für die Nutzung des Internets.)
  • Benötigen wir nicht andere Fähigkeiten, um immer mehr Information zu erfassen und zu bewerten? Dies heißt, wir müssen uns insgesamt anders mit Information auseinander setzen.
  • Und wenn es so einfach mit Google ist, Informationen zu finden, warum benötigen wir dann immer noch Informationsspezialisten?

Jede Technologie erfordert Spezialisierungen. Da der Mensch aber auch nur begrenzt aufnahmebereit ist, müssen andere Punkte zurückstecken. Die Schrift hat es ermöglicht, Wissen dauerhaft und relativ unverfälschbar zu speichern. Der Buchdruck machte es möglich, dieses Wissen rasant zu vervielfältigen und das Internet brachte die Schnelligkeit und vielleicht auch ein Stück “Beliebigkeit” hinzu. Die Menschen lernten immer rasch damit umzugehen.
Schon bei Goethes Faust heißt es:

Denn, was man schwarz auf weiß besitzt,
Kann man getrost nach Hause tragen.

In die heutige Zeit übertragen, sagt man dann wohl besser 💡 :

Denn, was man nicht im Kopf hat,
kann man getrost bei Google suchen. 😉

Quelle:
Google macht dumm? bei bib en blog
Macht uns Google wirklich dumm? via zeit.de

Deutsche sind relativ fit am Rechner

Im EU-Vergleich können sich die Deutschen mit ihren Computerkenntnissen sehen lassen. Ca. 60% der Bundesbürger zwischen 16 und 74 Jahren kommen mit ihren Rechnern mittelmäßig bis gut klar. Dies teilte der Branchenverband Bitkom mit. Er beruft sich dabei auf die Erhebungen der Statistikbehörde Eurostat.

Diesen Daten zufolge liegen die Deutschen im Ländervergleich auf Rang vier – zusammen mit den Schweden. Lediglich den Luxemburgern (gute oder mittlere Kenntnisse bei 68 Prozent), Dänen (66) und Niederländern (63) mussten sie sich geschlagen geben. Auf den beiden letzten Rängen landeten die Rumänen (15) und die Bulgaren (22).

Fast selbstverständlich ist dabei, dass in allen Ländern der Europäischen Union die Jüngeren besser mit ihren Rechnern zurecht kommen als die Älteren und erwartungsgemäß sind die Männer fitter als die Frauen.

So haben zum Beispiel 68 Prozent der männlichen, aber nur 53 Prozent der weiblichen Bundesbürger gute oder mittlere Computerkenntnisse.

Die Erhebung war repräsentativ und ist interviewgestützt. Gefragt wurde unter anderem, wie die Computernutzer sich dabei beim Kopieren von Dateien anstellen, ob sie Kalkulationstabellen nutzen oder ob sie selbst Computerprogramme programmieren können.

Quelle: Deutsche sind laut EU-Studie am Rechner relativ fit via heise online

ekz – Bibliothekarischer Beirat stellt 12 Thesen zur Bibliothek der Zukunft vor

Die erste Themensitzung, des seit März bestehenden Bibliothekarischen Beirats der ekz, stellte “Digitale Bibliothekswelten” in den Mittelpunkt. Die externen Experten Dr. Hauke Janssen, Leiter der “Spiegel”-Dokumentation und Geschäftsführer “Spiegel.Wissen”, Thorsten Schilling, Leiter des Bereichs Multimedia in der Bundeszentrale für politische Bildung sowie Holger Behrens, Geschäftsführer der ekz-Tochter “DiViBib” gaben Ihre Einschätzungen zur digitalen Bibliothekszukunft ab. Der Beirat formulierte in der anschließenden Diskussion die folgenden zwölf Thesen als Leitlinie für die weitere inhaltliche Arbeit in den kommenden Monaten:

  1. Bibliotheken müssen sich der Herausforderung als “digitale Komplettanbieter” proaktiv ❗ stellen.
  2. Bibliotheken stehen auf zwei Standbeinen, einem mit Dach und Mauern und einem virtuellen.
  3. Bibliotheken müssen neugierig sein und eine Vorreiterrolle im Netz einnehmen und dort vorhandene Plattformen nutzen.
  4. Bibliotheken müssen entscheidungsfreudiger werden, da Entscheidungen und Weichenstellungen in der digitalen Welt sind schneller und kurzfristiger als je zuvor zu treffen sind. Nur so können Sie im raschen Medienwandel das Geschehen durch zeitgemäße Angebote mitbestimmen.
  5. Ihre Rolle als “öffentliches Gut” muss mehr ins öffentliche Bewusstsein gebracht und ausgebaut werden.
  6. Die Politker müssen von der Notwendigkeit digitaler Bibliotheksangebote überzeugt werden.
  7. Digitale Angebote müssen zielgruppenspezifisch und auch interkulturell ausgerichtet werden.
  8. Bibliotheken müssen zur Schaffung einer fairen Balance zwischen Inhalte-Anbietern, Vermittlern und Nutzern beitragen.

  9. Ein großer Schatz der Bibliotheken ist ihr Wissen über Kundeninteressen, welches intensiv und gleichzeitig verantwortungsvoll genutzt werden sollte.
  10. Bibliotheken sollten sich verstärkt als Lernanbieter und Lernort anbieten (E-Learning).
  11. Bibliotheken müssen als Partner sozialer Bewegungen (Wikipedia, Social Tagging, etc) im Netz auftreten.
  12. Für Bibliothekare und Bibliothekarinnen heißt das, ihre Kompetenzen in der digitalen Welt systematisch (weiterzu)entwickeln.

Quellen:
ekz-Beirat veröffentlicht Zukunftsthesen auf ekz.de
ekz-Beirat: Zwölf Thesen zur digitalen Bibliothekszukunft via Nachrichten für öffentliche Bibliotheken in NRW

Bibliotheken als Testorte für Spielesoftware

Um Spielesoftware im Rahmen des Kindersoftwarepreises “Tommi” effektiv testen zu lassen, werden in einer Kooperation mit Sony, Nintendo und Microsoft Großstadtbibliotheken mit den entsprechenden Geräten und der Software ausgestattet.
Dazu Gabriele Beger (Vorsitzende DBV):

“Heute sind auch Computer- und Konsolenspiele für den Zugang zum Wissen und für die Erlangung von Informations- und Medienkompetenz hervorragend geeignet. Es kommt nicht auf den Träger einer Information an, sondern stets auch auf den Inhalt. Es gibt ja schließlich auch ganz schreckliche Bücher.”

Die 3 Tommi-Preise werden dann auf der Frankfurter Buchmesse vergeben.

Diskussionsbeitrag zum Strategiepapier “21 gute Gründe” (III)

Weil da so tolle Himmelbetten stehen

Okay. Und das ist ein Grund, in die Bibliothek zu gehen? Wenn es innovative Konzepte gibt, warum werden diese nicht als tolle Ideen betitelt? Wegen einem Himmelbett geh ich vielleicht ins Museum oder in ein Möbelhaus, jedoch nicht in die Bibliothek zum Läuseeinfangen.
Verzeihung, das soll jetzt auf keinen Fall eine Aussage zu irgendwelchen (un)hygienischen Bedingungen sein. Nein, es spielt mal wieder auf die Darstellung der Bibliothek an. Sie ist eben ein vielschichtiger Ort, der Entdeckungen ermöglicht, Spaß, Spiel, Besinnung, Unterhaltung, Freizeit, Beschäftigung, Lernen, Treffpunkt – eben ein “Himmelreich für aufgeweckte Kids”. Bibliotheken können doch ähnlich dem Überraschungsei mit “Spiel, Spass und Überraschung” werben, einer Spielwiese für jeden. Warum ein Projekt, wenn es doch tausende Ideen gibt, mit denen sich Kinder auseinander setzen können?

Bibliotheken haben jede Menge Migrationshintergrund

Uih, mal wieder eine ganz schlechte Einleitung.

Woher kommen wir, wohin gehen wir?

Philosophie ist vielleicht nicht unbedingt der beste Einstieg. Vielmehr geht es doch auch um das mit(einander)sprechen Können. Und das ist doch auf verschiedene Ebenen verteilt. Migrationshintergrund ist so ein furchtbares Modewort, das stempelnd für die wirkt, deren Muttersprache in Deutschland nicht deutsch ist.

Integration ist ein wichtiges Thema für Bibliotheken, aber sie stehen auf verlorenen Posten, wenn sie die Angebote schon wieder dadurch negativieren, dass sie mit dem Stempel “für Menschen mit Migrationshintergrund” versehen werden. Politisch mag das sicherlich ein tolles Schlagwort für die Geldgeber sein, aber die sollen ja offensichtlich nicht durch das Papier erreicht werden. Wenn ja, müsste hier insgesamt ein anderer Beschreibungsstils verwendet werden. Also raus mit diesen Stempeln.

Vielleicht sei hier auch darauf hingewiesen, dass erwiesener Maße, die Mütter dieser Kinder mit ins Boot geholt werden müssen. Ein gutes Beispiel, bei dem sich Bibliotheken beteiligen sollten, ist das Projekt “Mama lernt Deutsch”. Hier würden jüngere wie ältere potentielle “Bibliotheksbenutzer” erreicht und eine institutionalisierte Zusammenarbeit mit Bildungseinrichtungen wäre gegeben.

Bibliotheken helfen Forschung und Lehre

Oh je, da kommt der nächste Gag. Es ist bedrückend, dass mit einem Marketingkonzept “privater Sitzplatz-Service” auf die verheerende Situation in Universitätsbibliotheken oder besser gesagt Hochschulbibliotheken aufmerksam gemacht werden muss. Daraus ein Argument für Bibliotheken zu basteln ist ein wenig hirnrissig. Das klare Benennen der Bedeutung und ein Aufmerksammachen auf Missstände wäre ausreichend.

Bei allem, was ich bis jetzt gelesen habe, fand ich den Spagat zwischen Problem und Bibliothek als Lösung wenig gelungen. Die gewählte Darstellung ist als Werbematerial für Bibliotheken wenig geeignet.

Bei “21 guten Gründen für gute Bibliotheken” möchte ich zumindest nicht 13 1/2 Seiten lesen, die wie ein undurchdachtes Gedankenspiel wirken.
Zu klären ist:

  • Wer soll angesprochen werden?
    1. Nutzer (welchen Altes) oder
    2. die Geldgeber (Politiker) oder
    3. die Bibliothekare, die sich Mut zusprechen lassen müssen
  • Was ist die Hauptmitteilung dieses Pamphletes?
    1. Wir sind arm dran und brauchen deshalb Unterstützung.
    2. Wir sind so toll, deshalb müsst ihr uns benutzen.
    3. Wir haben für jeden das richtige Angebot. Kommt und entdeckt uns.
  • Wie wollen Bibliotheken wahrgenommen werden
    1. als Bildungseinrichtung (aber: Können sie dem Anspruch gerecht werden?)
    2. als Treffpunkt mit verschiedenen Möglichkeiten (Lernort, Spielort, Freitzeitort)
    3. als traditionelle Einrichtung?
  • Welche Problemlösungkonzepte gibt es für welche Probleme – sprich, was kann die Bibliothek alles leisten?

Es fiel mir dann ehrlich gesagt sehr schwer, weiterzulesen, da bis hierher immer wieder die gleichen Fragen auftauchten und man entweder Klischees in den Raum warf oder solche aufbaute.

Diskussionsbeitrag zum Strategiepapier “21 gute Gründe” (II)

Weil sie uns verbinden

Dieser Absatz spielt mir persönlich zu sehr mit Klischees. Es tauchen im Text auf “der Bildungsbürger”, “der Interessierte”, “der Neugierige”, “der Aufstiegsorientierte” – ein althergebrachtes Schichtendenken. Was ist mit denen, die einfach nur Unterhaltung suchen, einen Treffpunkt benötigen, mit jemandem sprechen wollen?

Bibliotheken verbinden. Sie sind Treffpunkt, Sammelpunkt von Menschen mit verschiedensten Interessen und Hintergründen. Hier nur auf Bildung abzustellen, um eine “drohende Spaltung der Gesellschaft zu verhindern” ist unzureichend und kann als Ziel nur all jene ausschließen, die nicht “bildungshalber” eine Bibliothek aufsuchen. Eher sollte hier genau betont werden, dass sich Bibliotheken an alle richten, egal mit welcher Intention und welchem Sozial- oder Bildungsniveau sie kommen.

Gut hingegen finde ich schon die Aussage, dass jeder so an der Gesellschaft als Informierter teilnehmen kann,

solange es Bibliotheken gibt, die ihr Wissen, ihren Internetzugang und ihre Medienkompetenz [Hervorhebung d. Verf.] jedem zur Verfügung stellen. Wirklich jedem, der das möchte. Ganz ohne Kauf- und Beratungszwang.

In diesem Kontext an erster Stelle ist die “verbindende”, auf alle ausgerichtete Tätigkeit der Bibliotheken an richtiger Stelle. Es gilt die Scheu abzubauen, überhaupt in Bibliotheken zu gehen.

Sich von der Stimmungsmacherei “PISA-Schock”, “Bolognia-Prozess” in so einem Papier abhängig zu machen, mag dem derzeitigen politischen Zeitgeist entsprechen, ist kurzfristig gesehen vermutlich richtig, untauglich aber, Leute zu erreichen, die a) sich aus eigenem Interesse weiterbilden, b) sowieso kein eigenes Interesse an (Weiter-)Bildung mitbringen und in der Bibliothek auch eine – sicherlich sinnvolle – Freizeitgestaltungsmöglichkeit entdecken sollen/wollen.

Damit unsere Kinder lesen. Alle Kinder.

Oh, gruselig, ein Ort des Schreckens. Da will man Kinder hineinziehen? Die Bibliothek als Geisterhaus? Und wer ist Murphy? Habe ich da eine Wissenslücke? Ich komme mir gerade richtig dumm vor.

Besser wäre doch die Bibliothek als Schatzinsel oder Abenteuerspielplatz, wo es viel zu entdecken gibt und wo Jungs wie Mädchen gerne hinmöchten. Ich frage mich auch gerade, an wen sich dieses Papier wendet? Punkt zwei an Grundschüler? Die können das aber doch gar nicht lesen oder nicht richtig verstehen. Also gehe ich mal davon aus, man wendet sich an die Eltern und Lehrer. Die können da aber auf den “Ort des Schreckens” verzichten. Die möchten etwas erfahren über die Hilfestellungen der Bibliothek.

Außerdem, welches Bild soll von der Bibliothekarin vermittelt werden? Positiv ist das gezeichnete Bild auf keinen Fall. Sicherlich ist es toll, Vorurteile aufzubauen und zu entkräften, aber dann sollte man darauf achten, welches Bild stärker ist (und hier ist es die Knolle Murphy, die Zähne wie Eiszapfen, Arme wie ein Roboter (hat), […] ihre Stempel wie Colts (trägt), und […] Gasdruckpistolen haben soll, mit denen sie Kartoffeln auf Kinder schießt, wenn die sich nicht benehmen.. Da würde ich auf keinen Fall als Kind hinwollen. Dass diese Bibliothekarin (Welche Bibliothekarin heißt schon Murphy?) Spaß vermitteln soll, geht dabei unter. Es wird im Gegenteil das Bild von Nancy Pearl vermittelt. Nancy Pearl, Bilder Libreas, Ausgabe 5 Das ist altmodisch und abschreckend. Den erhobenen Zeigefinger will niemand mehr sehen.

Kinder sollen unabhängig vom Bildungsstand ihrer Eltern (Vgl. dazu: Haben Bücher eine Zukunft, S. 6, Abs. 5; S. 11, Abs. 1-4) zum Lesen motiviert werden. Dies ist eine schwere Aufgabe, aber hier sind Bibliotheken wirklich gefragt und hier können Bibliothekarinnen auch eine Vorbildfunktion bieten. Dafür benötigen sie innovative Konzepte und offene Bibliothekarinnen. Pädagogik und Didaktik sind notwendig, sollten aber für die Kinder auf keinen Fall in den Vordergrund gedrängt werden. Spiel und Spass sind hier die besten Motivationshelfer, nicht Lernen, Lehren und Druck.

Positive Vorbilder nützen auch nur dann etwas bei Kindern, wenn sie allerortens gesichtet werden können, d.h. im Kindergarten, in der Schule, in der Bibliothek, bei den Großeltern und Eltern. Nur wenn Lesen Alltag ist und nicht auf “einen Ort” begrenzt wird/bleibt, kann hier ein positives Leseverhalten bewirkt werden. Für Bibliotheken heißt das, um die Kinder dauerhaft zu erreichen, müssen auch die Eltern, die Schulen, das enge soziale Umfeld der Kinder mit in den Prozess einbezogen werden, was das genau das derzeitige Problem zu sein scheint. Kinder werden in Sondersituationen ans Lesen herangeführt und erreicht werden vor allem bildungsorientierte Schichten, bei denen ein Verständnis seitens der Eltern besteht.
Warum werden diese neuen Ansätze nicht als Positivum herausgearbeitet? Aber über allem steht das erschreckende Bild der “Knolle Murphy”, das keine Vielschichtigkeit und Offenheit bei den Bibliothekaren erkennen lässt?

Und noch eine Frage. Warum eigentlich auf einmal Bücherei? Herr Gerald Schleiwies stellte in seinem Kommentar zurecht fest:

“Mir fällt mir ein Mischmasch von Bibliothek und Bücherei auf, teilweise sogar in einem Grund duellierend” .

Also, wen will man ansprechen? Dementsprechend sollte man sich dann auch für den Begriff entscheiden.

Bibliothek vs. Bücherei: Zwischen diesen beiden Begrifflichkeiten gibt es generell nur den Unterschied, dass Bibliothek der Fachbegriff und Bücherei umgangssprachlicher Natur ist. Früher wurden Öffentliche Bibliotheken für gewöhnlich als Bücherei bezeichnet, um diese von den Wissenschaftlichen abzugrenzen. (Quelle: Der ABD-/BID-Bereich – Glossar: Bibliotheken)

Diskussionsbeitrag zum Strategiepapier “21 gute Gründe” (I)

Was hier und in den nächsten dazugehörigen Kapiteln folgt ist wenig geordnet, aber es sind die ersten Eindrücke und Fragen, die mir beim Lesen des Diskussionspapieres gekommen sind.

Bibliotheken? Stimmt. Die gibt’s ja auch noch.

Warum eigentlich? Sind die nicht heutzutage überflüssig? Wir haben doch das Internet und googeln uns alle Informationen zusammen, die wir brauchen. Unseren Kindern kaufen wir die Bücher, und außerdem spielen die Kids sowieso am liebsten mit ihrer Playstation.

Genau: Schon deshalb brauchen wir Bibliotheken. Und nicht nur deshalb.

Moment mal: Reden wir uns jetzt gleich am Anfang schlecht? Menschen wollen positiv gestimmt auf etwas eingehen und nicht negativ. Der fade Beigeschmack, den Patrick zurecht bemängelt, ist nicht nur fade sondern bitter. Bibliotheken sollten sich positiv, selbstkritisch und zukunftsorientiert darstellen. Da fällt mir der Anfang der Studie “Haben Bücher eine Zunkunft?” ein, in der es gleich im ersten Satz heißt:

Das Buch muss sich heutzutage innerhalb des dicht gewobenen Medien- und Kommunikationsnetzes der Informationsgesellschaft behaupten. (S. 3)

Hier gibt es keine Untergangsstimmung, keine künstliche Trauermimik, sondern einfach eine Tatsache, der niemand zu widersprechen wagt, die jedoch die gleiche Aufmerksamkeit erringt, vielleicht sogar noch positiver gestimmte, als die Einführung dieses BID-Papers der 21 Gründe pro bibliotheca.

Die von mir bereits zitierte Studie zum Buch kommt zum Schluss:

Bemerkenswert ist, dass das Internet nicht direkt mit dem Buch konkurriert. Wer häufig online ist, muss kein “Büchermuffel sein. […] Vielmehr gibt es einen engen Zusammenhang zwischen starker Internetnutzung und […] verstärkter Bücherlektüre. (S. 14)

Kommt hier der Nutzer nicht mehr in die Bibliothek, so können Gründe dafür wohl auch in der Aufstellung der Bibliotheken im Internet zu sehen sein, denn gelesen wird auch weiterhin und besonders bei den “Internetintensivnutzern”.

Zitierregeln

Klaus Graf in Archivalia weißt in seinem Beitrag “Zitieren von Internetquellen (I)” auf Probleme bei der richtigen Angabe von Internetquellen hin.

Seinen Schlussfolgerungen

* E-Journals sollten nicht nur Zitierempfehlungen beim einzelnen Aufsatz gemäß den Gepflogenheiten der jeweiligen Disziplin vorgeben, sie sollten auch die Zitate von Online-Quellen redaktionell überprüfen.

* Links sollten sowohl in HTML- als auch in PDF-Versionen anklickbar gestaltet werden.

* Das Funktionieren der Links muss redaktionell überprüft werden.

* Es ist das Veröffentlichungsdatum der Internetquelle in jedem Fall anzugeben, gegebenenfalls mit dem Zusatz “erschlossen”.

* Es empfiehlt sich zur Vermeidung von Missverständnissen (Veröffentlichungsdatum vs. Zugriffsdatum) das Zugriffsdatum mit einem entsprechenden Vermerk (z.B. “Zugriff am”, “abgerufen” usw.) zu kennzeichnen.

ist auf jeden Fall zuzustimmen. Ich bin gespannt, welche weiteren Schlussfolgerungen noch folgen werden, da hier ganz offensichtlich zu
“Zitieren von Internetquellen (I)
noch weitere Beiträge folgen sollen.

Kleine Anmerkung am Rande: Gut wäre es, wenn sich bereits an den Hochschulen in den einzelnen Fachbereichen in Zusammenarbeit mit der dazugehörigen Bibliothek auf einheitliche Zitierregeln geeinigt würde. Somit würde man sich langsam auf einen einheitlichen Standard zumindest an der Hochschule hinbewegen. Die Bibliothekare sind in der Lage, zu erklären und zu begründen, warum bestimmte Angaben für die Zukunft notwendig sind bzw. werden.

Die Zeit läuft: Wann überholt das E-Book das Print-Buch?

Mac Slocum fragt in O’Reillys TOC : When Will Digital Books Overtake Print Books?

Ein Punkt für E-Books ist sicherlich, dass jüngere Leser Web2.0-orientierter und technisch versierter sind, so dass ihnen die Nutzung von E-Books leichter fällt und vielleicht auch näher liegt. Zumindest muss bei ihnen keine Scheu vor Technik abgebaut werden.

Die große Frage ist:

I’m interested in hearing what TOC readers think of the following:

1. Do you believe digital books will supplant printed books?
2. If no, why? If yes, when will it happen?

Ben Kaden macht in seinem Kommentar zu seinem Beitrag im IBI-Weblog auf folgendes Phänomen aufmerksam:

War es bisher so, dass gedruckte Publikationen zu elektronischen umgewandelt werden, finden sich dann elektronische Publikationen, die auf einmal in Druckware umgeformt sind.

Quelle: Slacum, Mac: Open Question: When Will Digital Books Overtake Print Books?:engl: in O’ReillyTOC

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