Willkommen in der BnF

Die „Bibliothèque nationale de France“ (BnF – Nationalbibliothek Frankreichs) sammelt das französische Dokumentenerbe, bewahrt es und macht es der Öffentlichkeit zugänglich. Die Sammlungen der BnF sind weltweit einzigartig: vierzehn Millionen Bücher und Druckschriften, aber auch Manuskripte, Stiche, Fotografien, Karten und Pläne, Partituren, Münzen, Medaillen, Tondokumente, Videos, Multimedia, Decors, Kostüme….. Alle geistigen, künstlerischen und wissenschaftlichen Fachrichtungen sind in einem enzyklopädischen Geist vertreten.

Etwa 150.000 Dokumente erweitern jährlich den Fundus durch Pflichtexemplare, Kauf oder Schenkungen. Dank der digitalen Bibliothek Gallica sind heute über eineinhalb Millionen Dokumente abrufbar. Zahlreiche kulturelle Veranstaltungen zeigen diese Reichtümer und machen sie bekannt: das ganze Jahr über werden Ausstellungen, Konferenzen, Kolloquien, Konzerte und Begegnungen programmiert und von Bibliothekaren sowie von Persönlichkeiten der Kulturwelt präsentiert.

Mareike König berichtete vor kurzem über zwei bedenkliche Copyfraud-Abkommen der französischen Nationalbibliothek. Bruno Racine, der Direktor der BnF wehrte sich aber entschieden gegen Vorwürfe einer angeblichen Privatisierung der Public Domain seiner Einrichtung.

Bibliothek im Film – Blow up

Schon letzte Woche gab es auf den Internetseiten von BOOK RIOT und HuffPost Books 16 Bibliotheksszenen aus Filmen zu sehen. Diesmal stammen einige der Szenen auch aus europäischen Filmen und nicht nur den allseits bekannten US-amerikanischen Klassikern wie z.B. „Breakfast at Tiffany’s“. Eine neue und einfache Idee von Blow up auf Arte-TV. Einige darin vorkommende Schauspieler sind Sissy Spacek, Leonardo Di Caprio, Audrey Hepburn und Otto Sander. Und dort passiert ihnen so einiges…

Aufmerksam geworden durch: Facebookseite von Berufsverband Information Bibliothek

Produzent: Caméra Lucida
Regiesseur: Luc Lagier

“Le Labo BnF” in der Bibliothèque François Mitterrand: Ein zeitgemäßer Ort für neue Technologien und Nutzer

Vor fast genau einem Monat, am 2. Juni hat die Nationalbibliothek Frankreichs (BnF), die Bibliothèque François Mitterrand das sogenannte „Labo BnF“ eröffnet.  Die Zeitung „Le Figaro“ betonte, dass die zur Eröffnung 1996 vergebene Einschätzung über die Bibliothèque François Mitterrand nun Wirklichkeit wird, dass es sich bei der BnF mit dem „Labo“ um eine neue Art von Bibliothek handelt:  „N’avait-on pas dit, à l’époque de sa construction, qu’elle serait une bibliothèque «d’un genre nouveau»?“  Zu diesem Zeitpunkt war man sich vielleicht noch nicht der Außmaße und der zukünftigen (möglichen) Rolle der Bibliothek  bewußt. Spätestens jetzt wird klar, dass es sich bei der Funktion des damals (1996)  neuen Baus der Bibliothek, um eine neue und zusätzliche Aufgabe handelt, den Menschen die Befürchtungen und Ängste vor den neuen Technologien zu nehmen. Letzteres betont der Direktor Bruno Racine in vielen Stellungnahmen.  „Labo BnF“ erstreckt sich auf einer Fläche von 120 m² und ist jeden Montag von 14-19 Uhr, Dienstag bis Samstag von 10-19 Uhr und an den Sonntagen von 13-19 Uhr geöffnet. Im Gegensatz zur kostenpflichtigen und aktiven Nutzung der Nationalbibliothek, ist dieser Bereich für alle Besucher frei zugänglich, unabhängig davon, ob jemand über einen Ausweis verfügt oder nicht. Dieser neugeschaffene Raum ist das erste öffentliche „Experimentierlabor„, dass den NutzerInnen ermöglicht die neuen Technologien des Lesens (E-Books), des Schreibens (z.B. elektronische Tinte) und des Web 2.0 näher zu bringen. Den Besuchern wird auf die „userorientierte“ Weise ein anderer Zugang zum Bestand der Bibliothek gewährt. Gibt es denn vergleichbare deutschsprachige Bibliotheken, die ähnliche Dienstleistungen zum Ausprobieren anbieten und Räume hierfür zur Verfügung stellen?

Die BesucherInnen werden im Eingangsbereich des „Labo BnF“ auf einen riesengroßen Multitouch-Bildschirm stoßen, wo der Zugang auf tausende digitalisierte Bestandsdaten möglich ist. Diese „Auswahlmauer“ stammt aus den USA und ermöglicht eine Übertragung der Daten auf Terminals oder auf elektronische Lesegeräte und ist das erste Gerät seiner Art, das jemals in Europa installiert wurde.  Die „Mauer“ mag im Betrachter Assoziationen mit  dem Film Minority Report von Spielberg wecken. Es ist möglich mit einem Stift auf digitalem Papier zu schreiben. Der Bildschirm verfügt über ein Augmented-Reality-System, wo die Öffentlichkeit zum Beispiel 3D-Modelle eines Theaters sehen kann. Darüber hinaus gibt es noch einen digitalen Koran von der Größe einer Streichholzschachtel und viele andere Technologien. Das “Labo BnF” verfügt auch über einen Twitteraccount und über ein Blog. Weitere Hightlights sind das sogenannte „Storytelling“, das iPad und der Einbeziehung der Kognitionswissenschaften in Form von Robotern. Diese wurden vom Institut des Systèmes Intelligents et de Robotique (ISIR) entwickelt und  vor allem dafür verwendet nicht-frankophonen Besuchern und Menschen mit Behinderung beim Zugang zu den neuen Technologien behilflich zu sein. Zur Vermittlung der Technologien finden auch Konferenzen und themenbezogene Workshops statt. Weiterlesen