Vorstellung einer neuen zeitsparenden Augmented Reality App für BibliothekarInnen

Shelf reading” von Medien, welche sich beispielsweise in Regalen befinden und in einem  bestimmten Ordnungsystem angeordnet sind meint,  dass es mithilfe einer neuen Applikation möglich ist Medien nach einer Klassifikation in die richtige Reihenfolge zu bringen. Wer je Praktikant, studentische Hilfskraft in einer Bibliothek war oder auch Bibliothekar ist, weiß wie mühevoll diese Arbeit ist. Häufig kommt es vor, dass NutzerInnen oder “unsichtbare Kräfte” Medien durcheinander bringen oder gar verschwinden lassen. Dabei ist nichts schlimmer, als dass beispielsweise Bücher plötzlich nicht mehr am richtigen Ort sind. Oftmals gelten diese dann für lange Zeit als verschollen und es müssen Vermerke im Ausleihsystem vorgenommen werden. Diese vermeintliche Ordnung durcheinander zu bringen ist recht einfach. Eine Forschungsgruppe der Universität Miami (MU ARRG), die von Professor Bo Brinkman geleitet wird, hat vor kurzem eine “Android Application” entwickelt, die Hilfskräften und der Bibliothek als Institution Zeit und  Ärger sparen. Bei der Verwendung dieser Applikation, “liest” das Buchregal mit einer bestimmten Funktion und zeigt an, welche Bücher nicht klassifikationsgemäß angeordnet sind. Diese Kamera, wie sie im folgenden Video gezeigt wird, zeigt an, an welcher Stelle falsch eingestellte Bücher eigentlich hingehören. Des Weiteren ermöglicht die Applikation eine Berichtserstellung dessen, was sich in den Regalen der Bibliothek befindet. Bei dünnen Kinderbüchern ist die Applikation noch nicht soweit diese zu einzulesen. Bisher nutzt dieser Protyp nur 16 Bit pro “Tag”. Im Moment arbeitet die Forschungsgruppe an einem neuen Prototypen, der 72 Bit pro Medium Auflösung hat und den Vorteil hat, dass jede Art von Bestand in der Lage wäre, mitaufgenommen zu werden. Die Applikation wurde von  Matt Hodges entwickelt. Er wird sie ab dem 2. April  auf der Konferenz der “Association of College and Research Libraries 2011″ vorstellen.

Zum 50-jährigen Bestehen der Liechtensteinischen Landesbibliothek: "Lang lese Liechtenstein"

“Unter dem Motto “Lang lese Liechtenstein” feiert die Liechtensteinische Landesbibliothek in diesem Jahr ihr 50-jähriges Jubiläum.”

www.landesbibliothek.li

Herzlichen Glückwunsch zum 50. Geburtstag! In diesem Jahr wird es noch zahlreiche Veranstaltungen zum 50. Jubiläum geben.  Die Zeitung Liechtensteiner Vaterland, welche die angeblich meistgelesene Zeitung des Landes ist, widmete sich vor ca. 14 Tagen dem Jubiläum der liechtensteinischen Landesbibliothek. Auf die Entstehungshintergründe eingehend schrieb die Zeitung Folgendes:

“Vor 50 Jahren wurde auf private Initiative das ideelle Fundament der Liechtensteinischen Landesbibliothek, einer der wichtigsten kulturellen Institutionen des Landes, aus der Taufe gehoben. Bis zu diesem Zeitpunkt waren weder ein breites Verlangen seitens der Bevölkerung noch die nötigen finanziellen Mittel vorhanden, um den Grundstein für eine Bibliothek zu legen. Literarische Unterhaltung fand vor allem im privaten, überschaubaren Kreis statt. In diesem Zusammenhang dürfen die Lesevereine gemeinhin als Vorreiter der Volksbibliotheken im Land gelten. Die ersten Bibliotheken im Land waren etwas später die «Bibliothek des Historischen Vereins», die «Landeslehrerbibliothek» und die «Fürstlich Liechtensteinische Bibliothek «.” Weiterlesen

Die Vorstellung des Drehbaren Lesepults an der Universitäts- und Landesbibliothek Tirol (Innsbruck)

“Bibliotheken werden allgemein als Aufbewahrungsorte für Bücher und Zeitschriften definiert, die der Öffentlichkeit zugänglich gemacht werden. Die Definition betont besonders die Art der Objekte, die von einer derartigen Institution angesammelt werden. Bei genauerer Betrachtung jedoch sollte es klar sein, dass Bibliotheken nicht nur als reine Aufbewahrungsorte angesehen werden können, sondern durch die vermutlich dort stattfindenden Aktivitäten charakterisiert werden müssen. […] Bücher sind doch schließlich dafür vorgesehen, auf bestimmte Art und Weise benutzt zu werden – sie sind Artefakte, die hergestellt werden, damit die Menschen sie lesen. Wir glauben trotzdem, dass betont werden muss, dass eine Bibliothek dafür da ist, ein bestimmtes menschliches Verlangen zu stillen und dass die Bücher, die dort zu finden sind, eine von vielen Möglichkeiten für die Menschen sind, an Informationen und Inhalte zu gelangen. Mehr Bewusstsein für die Art der Aktivitäten, die in diesen Institutionen, die wir Bibliotheken nennen, vermutlich stattfinden, könnte daher dazu beitragen, sie besser zu planen und zu gestalten und bei Bedarf in die richtige Richtung zu erweitern.

Michael Clegg & Martin Guttmann

Dieses etwas längere und gekürzte Zitat stammt vom Künstlerduo Clegg und Guttmann und soll erklären, welches Konzept hinter dem “Drehbaren Lesepult” steht.  Auch hier scheint der Kunstbegriff des „sozialkommunikativer Prozesses” eine Rolle zu spielen, wenn auch in anderer Form als bei der “Open Library” (“a psycho-social research project”). Im Zusammenhang mit der Eröffnung des “Offenen Bücherschranks” im Juni 2010 in Wien-Ottakring stieß ich bereits bei meinen Recherchen zu den Urhebern und Ideengebern auf die beiden Künstler. Der Lesebereich der Universitäts- und Landesbibliothek Tirol in Innsbruck erhielt vor etwa 2 Jahren ein drehbares historisches “Bibliotheksmöbel”, dessen innenarchitektonische Entwicklung auf Jacob Schübler (ca. 1730) zurückgeht. Die Benutzung bzw. Benützung (wie es in Österreich heißt) ist ausdrücklich erwünscht und in aller erster Linie sind  hierbei Studenten angesprochen.

Die «wärmste Bibliothek aller Zeiten» oder wie die Stadtbibliothek Hangzhou auf Twitter eine hohe Rensonanz erfuhr

Vor einer Woche stieß ich über die Webseite www.asienspiegel.ch auf die Stadtbibliothek in Hangzhou (Provinz Zhejiang in China), die aufgrund ihrer wenig restriktiven Einlassbestimmungen für Aufmerksamkeit sorgte. Im Moment herrschen dort, ebenso wie bei uns, Minustemperaturen. Viele Heizungen funktionieren nur mangelhaft oder gar nicht:

F: “Was tun also Personen ohne feste Heimat in dieser Stadt , um diese Tage zu überstehen? “

A: “Sie gehen in die Bibliothek.”

Der Stadtteil Jiangang wurde erst 2008 eröffnet und es befinden sich dort noch sehr viele Baustellen. Für die Arbeiter ist dies eine Möglichkeit der Kälte zu entfliehen und die Besucherzahlen der Bibliothek zu erhöhen.  Außerdem hat die Bibliothek 24-Stunden täglich geöffnet. Über den User «Helantai» und über eine Twittermeldung des Sina-Weibo-Dienstes im Internet wurde diese Meldung weiterverbreitet. Zudem wurde die Twitter-Nachricht über die «Wärmste Bibliothek aller Zeiten» von über 16’000 Personen innerhalb kürzester Zeit weitergeleitet. War dies bisher in China noch ungewöhnlich Obdachlosen und Wanderarbeitern ein Obdach in der Bibliothek zu gewähren? Oder weshalb diese hohe Resonanz? Um nachzuprüfen, ob die Bibliothek der Stadt tatsächlich Obdachlose und WanderarbeiterInnen offenherzig Zutritt gewährt, verschaffte sich ein Journalist von Chinanews selbst ein Eindruck von der Lage dort. Am Ort des Geschehens angekommen, entdeckte der Journalist tatsächlich “dösende” WanderarbeiterInnen von einer nahegelegenen Baustelle und Obdachlose, die sich ihre Zeit mit Lesen und Aufwärmen vertrieben. Auf Anfrage eines Nutzers, der mehr darüber wissen wollte antwortete der Bibliotheksdirektor:

“Ich habe kein Recht darauf, sie davon abzuhalten hereinzukommen und zu lesen – aber Sie haben das Recht, zu gehen.”

Das Recht auf Bildung als ein Menschenrecht, zu dem nicht alle Zugang haben, muss laut dem Direktor auch diejenigen einschließen, die am Rande der Gesellschaft stehen und sollte nicht nur denen gewährt werden, die über matriellen Besitz (z.B. in Form von Geld oder anderem Vermögen) verfügen. Auf einer Webseite wird die Bibliothek wie folgt dargestellt:

“It is the paradise for children and adults; it not only can enrich knowledge, but also can enhance cultural quality.”

Gibt es hierzulande eigentlich Statistiken, aus denen hervorgeht, wieviele Personen der (sogenannten) Unterschicht und/oder der marginalisierten Bevölkerungsgruppen eine öffentliche Bibliothek besuchen? Wie sollten öffentliche Bibliotheken mit Obdachlosen umgehen? Die Stadtbibliothek in San Francisco engagierte für die Betreuung von Obdachlosen einen Sozialarbeiter. Der dortige Sozialarbeiter Melvin Morris beschrieb seine Aufgaben folgendermaßen:

tells people caught shaving or bathing in the sinks to move on, and summons security for more serious problems, such as hostile junkies. But usually, he simply reaches out with compassion. ‘I come from the same place they come from,’ he said. ‘When I talk to them, they can’t believe I was actually homeless. I tell them they could do it, too.Weiterlesen

Lümmeln und Lesen: “La Bibliochaise” und “Bibliopouf”

Der Beitrag kommt vielleicht etwas spät, denn Weihnachten ist ja schon vorbei, aber für BibliothekarInnen und Bibliophile ist ein solches Geschenk nie zu spät. Bibliochaise ist in der Lage 5 m an Büchern zu verstauen. Das Sitzkissen ist aus Baumwolle oder Leder und abnehmbar. Auf der Webseite von “Home Design Find” heißt es weiter:

You can complement the armchair with the Bibliopouf stool, which is designed in the same way. Varnished in white, black, aubergine, or any color you like, this unique piece of furniture is a great find for all reading enthusiasts and a good space-saver.”

“Bibliopouf” ist übrigens der kleine Hocker, auf den man seine Füße legen kann. Weitere Informationen gibt es unter dem folgenden Link unter welchem sich mehr italienischen Designprodukte finden: http://www.nobodyandco.it

Was hier noch fehlt ist ein eingebauter Getränkehalter und eine Ladestation für den iPod. Welche Bibliothek besitzt einen solchen “Bibliochaise”?

Ein Bücherbus für SchülerInnen in Bam (Iran)

Die 2003 vom Erdbeben gebeutelte Stadt erhielt von der UNICEF zahlreiche  “mobile libraries”, die an 80 Schulen regelmäßig vorbeikommen. Jede Bücherbus beinhaltet etwa 3,000 Bücher, deren Themenspektrum von der persischen Folklore bis zu den Wissenschaften und zur Kultur reicht. Das Hauptziel ist die Kinder weiterzubilden und zu unterhalten, die durch das Erdbeben traumatisiert wurden.

Zitat unkommentiert

[Zitat] Unkommentiert – 2010

Lesen ist gefahrlos, aber es kann zu Abenteuern verführen, die gefährlich genug sind. Die Literatur liefert Erfahrungen, die man sonst klugerweise nicht selbst macht. Man ist ihnen nicht ausgeliefert, kann aber dennoch – aufgrund der Leseerfahrung – sich selbst und andere vor Gefahren bewahren. […] In der sogenannten breiten Masse der Leser finden sich viele, die viel lesen, die aber davon unbeeindruckt sind. Sie sind mit Trinkern vergleichbar, die enorm viel trinken, deren Leber aber vollkommen in Ordnung ist, und die auch psychisch gar nicht abhängig sind. Das hat manchmal sehr seltsame Wirkungen. Denn ein Vielleser, dessen Seele und Verstand nicht berührbar sind, wird mit einem, der weniger gelesen hat, aber davon sehr beeindruckt ist, kaum kommunizieren können – zumindest nicht über Bücher. Das sind zwei Welten.

Franz Schuh, österreichischer Philosoph, *1947  (Auszug aus dem Interview “Ich will nicht nur mit Büchern glücklich sein” vom 07.11.2010)

Drehort Bibliothek: Ein Video der Kampagne “Reading for all” aus Ägypten

“Let us make reading part of our daily life. Let us read for life. It is a message to our children and youths and all social categories to make reading an integral part of Egyptian life.” Suzanne Mubarak

Diese mittlerweile 20 Jahre alte Kampagne “Reading for all”, die von der Gattin des ägyptischen Präsidenten ins Leben gerufen wurde, setzt sich zum Ziel die Lese- und Schreibfähigkeit von Kindern und Jugendlichen zu verbessern. Um dies zu erreichen fördert Suzanne Mubarak weiterhin den Bau und den Unterhalt von mobilen Bibliotheken und den Vertrieb von kostengünstigen Büchern für Erwachsene und Kinder. Inzwischen hat sich die Reichweite der unterschiedlichen Zielgruppen, die bei dieser Kamapagne erreicht werden sollen vergrößert, so dass auch Kleinkinder über “Read for your child” erreicht werden können. Darüber hinaus sind verschiedene Altersgruppen angesprochen, die aus ärmeren sozio-ökonomischen Verhältnissen stammen. Hierzu gibt es die  “Family Library”, welche beliebte und bekannte Buchtitel zu günstigen Konditionen anbietet. Die Frau von Präsident Mubarak machte deutlich, dass es zur kulturellen Gerechtigkeit gehöre das Lesen für jeden Menschen ermöglicht wird. Staatliche Fernseh- und Radiosender puschen diese Kampagne in der Öffentlichkeit, um eine größere Nutzung von öffentlichen Bibliotheken zu erreichen und deren Vorzüge gegenüber herkömmlichen vom Staat geführten Buchläden zu betonen. Die ‘Reading for all’ Kampagne beinhaltet verschiedene Aktivitäten, unter anderem das Erlernen von Fremdsprachen, Kunst- und Musikworkshops, sowie den Erwerb von Soft Skills. Mohamed Al-Minyawi und Omar Al-Shibawi von der “Greater Cairo Library” sind sich einig, dass der Erfolg “Reading for all” Kampagne davon abhängt, wie die SchülerInnen erreicht werden: Weiterlesen

“Read Freeze”: Ein Flashmob in der Bibliothek von Boyertown

31 NutzerInnen und MitarbeiterInnen der Community Library von Boyertown (Bundesstaat Pennsylvania) beteiligten sich im Juli 2009 aktiv an einem Flashmob, um auf kreative Art ihre Wertschätzung für das Lesen auszudrücken.

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