[Zitat] Unkommentiert – 2012

Allowing the global public to view what America’s best universities, libraries, and museums have to offer from the comfort of their browsers must be at the heart of any “public diplomacy 2.0” efforts.[…] Similarly, American libraries and museums should be encouraged to open up their virtual doors to foreign audiences. Although not every Indonesian or Egyptian can visit New York’s Metropolitan Museum of Art or Harvard’s library, they would surely appreciate more opportunities to explore their vast collections from their laptops and cell phones. A stronger nudge from the government, especially if it comes with financial incentives, could help boost the nascent digital outreach strategies that many of these institutions have already developed.” Evgeny Morozov

Open Access Explained!

Was ist Open Access? Nick Shockey und Jonathan Eisen nehmen Sie mit auf eine Reise durch Welt des Open Access Publizierens und erklären, was es damit auf sich hat.

Open Access – von PHD-Comics auf den Punkt gebracht

What is open access? Nick Shockey and Jonathan Eisen take us through the world of open access publishing and explain just what it’s all about.

Ein interaktives Transkript gibt es auf der Seite von Youtube.

Aufmerksam geworden über
Jens Wonke-Stehles Beitrag in der geschlossen Facebookgruppe “LIS New Professionals Deutschland”

(Die Ironie ist mir bewusst: Open Access und dann geschlossene Gruppe 😉 – daher lohnt sich der Hinweis hier im Blog dann wohl doch 🙂 )

Zum Siegeszug des Open Access

Das Märchen vom Apfelkönig oder wie sich Open Access seinen Weg bahnt

Dieser Film ist anlässlich der Open Access Week 2012 im Rahmen des Projekts “Publizieren nach den Kriterien von Open Access” am Institut für Bibliotheks- und Informationswissenschaft der Humboldt- Universität zu Berlin entstanden.

Dieses Werk bzw. Inhalt steht unter einer Creative Commons Namensnennung 3.0 Deutschland Lizenz.

[Bericht] Podiumsdiskussion „Open Science – Chancen und Herausforderungen der digitalen Wissenschaft“

Gestern fand im Rahmen der Open Access Week und des Berliner Bibliothekswissenschaftlichen Kolloquiums (BBK), veranstaltet vom Open Access Koordinationsbüro der Helmholtz-Gemeinschaft, dem Computer- und Medienservice, der Universitätsbibliothek und dem Institut für Bibliotheks- und Informationswissenschaft der Humboldt-Universität zu Berlin sowie dem Center für Digitale Systeme der Freien Universität Berlin, die Podiumsdiskussion „Open Science – Chancen und Herausforderungen der digitalen Wissenschaft“ im Jacob-und-Wilhelm-Grimm-Zentrum der Humboldt-Universität zu Berlin statt.
Das Thema versprach eine interessante Diskussion, zumal die Protagonisten auf dem Podium aus sehr unterschiedlichen Einrichtungen und Fachrichtungen kamen und sich in der Person von Dr. Angelika Lex eine Vertreterin eines der derzeit umstrittensten wissenschaftlichen Verlage – Elsevier – der Debatte stellte.
Den Einstieg machte nach einer Begrüßung durch den Leiter des Grimm-Zentrums, Dr. Andreas Degkwitz, der Mathematiker und Präsident des Konrad-Zuse-Zentrums für Informationstechnik Berlin (ZIB) Prof. Dr. Martin Grötschel. Ausgehend von einer Maximalforderung, die er in einem Interview vor nunmehr 11 Jahren in Bezug auf die wissenschaftliche Informationsversorgung formuliert hat – “Ich will alles und zwar sofort, jederzeit, überall und kostenlos zur Verfügung haben” – schlug er aus dem Blickwinkel des Wissenschaftlers einen weiten Bogen vom Bekenntnis zu und der Umsetzung von Open Access, über die Publikationspraxis bis hin zum Umgang mit Forschungsdaten und der Verantwortung für deren nachhaltigen Zugang. Er endete mit der Erkenntnis, die sich im Folgenden wie ein roter Faden durch die Diskussion zog: nämlich, dass wir anfangen müssen, unsere eigenen Forderungen, vor allem in Bezug auf Open Access, auch selbst umzusetzen.
In dieser Stimmung begann die eigentliche Podiumsdiskussion, an der neben den bereits erwähnten Dr. Degkwitz, Prof. Dr. Grötschel und Dr. Lex noch Dr. Christoph Bruch (Helmholtz-Gemeinschaft), Prof. Dr. Ortwin Dally (Deutsches Archäologisches Institut), Dr. Jeanette Hofmann (Wissenschaftszentrum Berlin für Sozialforschung) und Dr. Anne Lipp (Deutsche Forschungsgemeinschaft) teilnahmen. Die Rolle des Moderators übernahm Prof. Dr. Peter Schirmbacher (CMS der Humboldt-Universität zu Berlin). Alle PartizipantInnen machten ihre jeweiligen Standpunkte deutlich, bevor dann das Publikum mit Fragen in die Diskussion einbezogen wurde. Dabei kristallisierten sich schnell einige zentrale Fragen heraus: Welche Rolle werden die wissenschaftlichen Verlage in der Zukunft spielen? Schaffen es die WissenschaftlerInnen, sich von (künstlichen) Institutionen wie dem Impact Factor zu lösen? Wo liegt die moralische/akzeptable Obergrenze für die Gewinnspanne eines wissenschaftlichen Verlags? Wie werden WissenschaftlerInnen zukünftig miteinander arbeiten (kollaborativ in virtuellen Forschungsumgebungen)? Wie gehen wir mit dynamischen Publikationsformen um? Und last but not least: welche Aufgaben erwachsen den Gedächtnisinstitutionen aus den aktuellen Entwicklungen?

Fazit: Eine spannende Veranstaltung, bei der ein Thema diskutiert wurde, das sicher nicht nur den Teilnehmern gestern Abend im Auditorium des Grimm-Zentrums auf den Nägeln brennt, dessen Komplexität aber natürlich nicht in zwei Stunden erschöpfend diskutiert werden kann, wie neben Herrn Schirmbacher zum Abschluss der Veranstaltung (“ich weiß, Sie würden hier mit uns auch noch bis Mitternacht diskutieren”) auch Matthias Fromm im Fazit seines lesenswerten Blogbeitrags feststellt.

Zur aktuellen #newLIS-Diskussion

Die Diskussion um #newLIS erscheint mit dem InfoCamp in Chur (Etherpad zur Diskussion dort vor Ort) neue Fahrt aufzunehmen. Die meisten Punkte in diesem Beitrag sind nur kurz angedacht und bedürfen daher noch einer weitergehenden Diskussion.

Es muss zu diesem Zeitpunkt eine Trennung der Diskussion um Plattform und Journal geben. Erst sollten wir wissen, was wir von einem neuen Journal inhaltlich erwarten, bevor wir die machbare, technische Umsetzung prüfen.

Gewünscht wird ein Journal mit einer sehr praxisorientierten Ausrichtung. Diese kann dann gegebenenfalls durch wissenschaftliche Beiträge, Qualifikationsarbeiten und ausgewählte Folien ergänzt werden. Die Themenbreite sollte dabei nicht über Gebühr eingeschränkt werden, um für alle im LIS-Bereich (Bibliothekare, Archivare, Museologen, Informations- und Bibliothekswissenschaftlern, Informationsmanagern etc.) ein Anlaufspunkt für ihre Publikation zu sein.

Der Einstieg soll sehr niedrigschwellig sein, d.h. jeder darf seine Beiträge einreichen. Diese können recht kurz (z.B. eine DIN-A4-Seite) sein oder auch recht lang.

Ideal fände ich beipsielsweise auch Beitragsreihen, in denen jemand oder mehrere vom Einstieg in ein Thema bis hin zu den Problemen, Lösungsansätzen etc. bei der Umsetzung berichten würden, so eine Art Schritt-für-Schritt-Berichterstattung. Um es zu verdeutlichen: Ein Autor könnte den QR-Code zuerst beschrieben, in einem nächsten Beitrag würde er oder jemand anderes dann die Einsatzmöglichkeiten beleuchten und in einem weiteren die Probleme bei der Auswahl des richtigen Generators usw. als ein Thema aufgreifen. Nehmen Sie die Kollegen mit, wenn Sie ein Thema bearbeiten. In einem weiteren Beitrag kann es dann Hinweise auf die Codierung, Apps etc. geben.

Dieses Beispiel soll zeigen, dass die Komplexität der einzelnen Beiträge so aufgeteilt werden sollte, dass Einsteiger in ein Thema genauso zum Zuge kommen wie Fortgeschrittene und Experten. Heeres Ziel der Zeitschrift könnte es also sein, auf diese Weise mehr Innovation in Bibliotheken zu bringen.

Unstrittig bei der Diskussion ist auf jeden Fall, dass es ein deutschsprachiges Journal sein sollte. Dies ergibt sich aus der Zielgruppe, die derzeit als die erstrebenswerte Leserschaft herauskristallisiert – die Praktikerinnen und Praktiker der deutschsprachigen LIS-Welt.

Wer sich als Autor mehr Renomee wünscht, könnte dann in diesem Fall entsprechende andere Publikationen nutzen, z.B. entsprechend englischsprachige oder sollte es sich ergeben die “English Corner” des Journals oder das “High Level”-Journal, welches Prof. Kuhlen plant. Denkbar wäre hier eine Kooperation oder je nach Vorstellung der Plattform (z.B. bei der Umsetzung der Idee eines LIS ONE) einen entsprechend anderen Kanal.

Bei den Konzepten für ein neues Journal gibt es verschiedene Vorstellungen. Eine Idee, die immer wieder hochschwappte, war die Einrichtung eines Overlay-Journals.

“An overlay journal or overlay ejournal is a term for a specific type of open access academic journal, almost always an online electronic journal (ejournal). Such a journal does not produce its own content, but carefully selects from texts that are already freely available online.” ( Quelle: Overlay Journal, Wikipedia, 08.09.2012)

Der Vorteil eines Overlay-Journals hier wäre sicherlich, dass man keine eigenen Beiträge einwerben müsste und auf bestehende OA-Artikel aus Blogs, Abschlussarbeiten etc. zurückgreifen könnte. Diese könnten ggf. nochmal durch einen einfachen Peer-Review-Prozess geschleust werden, um so eine gewissen Qualitätsanspruch zu halten. Allerdings kann es hier zu zeitlichen Verzögerungen kommen. Andererseits hielte sich der Aufwand vermutlich in überschaubaren Grenzen. Auch in der Diskussion mit Prof. Umstätter klang immer wieder der Bedarf eines Review-Journals durch, in dem Empfehlungen für bestimmte Artikel etc. gegeben werden sollten. Ein solches Journal könnte auch Printartikel beinhalten.

Sollte man sich für ein Journal mit verschiedenen Qualitäts-Rubriken entscheiden, so ließen sich diese Vorstellungen sicherlich gut miteinander verknüpfen. Vorteil eines Journals, das sich am Konzept von PLoS ONE orientieren würde – Stichwort LIS ONE – wäre, dass alle Rubriken oder einzelnen Journals von einer Infrastruktur und einer “Marke” profitieren könnten und gerade auch “Randthemen” oder eher als “abwegig” zu bezeichenende Themen und Diskussionen ein Platz finden könnten.

Immer wieder klang in den Diskussionen auch das Ziel durch, dass das neu zu schaffende Journal ein Bindeglied zwischen Printlesern und E-Journal-Lesern wird. Hier müssen entsprechende Verknüpfungen geschaffen werden. Dafür wäre das Festhalten der feststehenden Struktur eines Journals (Heft, Band, Seitenzählung, Inhaltsverzeichnis etc.) sinnvoll. Am Anfang wären Printausgaben denkbar, um die Printleserschaft anzufüttern. Auch das Informieren und Anlocken über einen Newsletter könnte eine denkbare Lösung sein. Je nachdem, mit welchem Anspruch man an die Lösung der P-vs-E-Problematik geht, muss natürlich dafür eine entsprechende Organisations- und Finanzierungsstruktur geschaffen werden.

Unabhängig davon ist eine Frage, wo diese Zeitschrift letztendlich organisatorisch angebunden werden soll. Unstrittig erscheint, dass eine Zusammenarbeit mit den verschiedensten Hochschulen im LIS-Bereich angestrebt werden und dass dies länderübergreifend für den gesamten D-A-CH-Raum inkl. Lichtenstein geschehen sollte. Ist es sinnvoll, die Zeitschrift dann an eine Hochschule oder große Universalbibliothek zu binden oder sollte aus allen Einrichtungen + einige Experten ein Verein als Träger geschaffen werden? LIBREAS beispielsweise wird durch den LIBREAS e.V. unterstützt, BRaIn hingegen ist bei der Potsdamer Fachhochschule, Fachbereich Informationswissenschaften angesiedelt.

Dies sind erstmal meine Gedanken zu dem derzeitigen Stand der Dinge in der #newLIS-Diskussion. Ungeklärt sind weiterhin die Punkte: Wer macht es? Wer ist die eigentliche Zielgruppe? Besteht überhaupt ein Bedarf oder sollte nochmal das Gespräch mit bestehenden Print-Journalen der LIS-Branche gesucht werden, um einen Bedarf an einem raschen OA-Zugang noch einmal zu verdeutlichen und mit den Verantwortlichen über Strategien in diesem Bereich zu diskutieren? Woher bekommen wir das passende KnowHow für den Start bzw. den Betrieb eines Journals?
Eine Liste mit weiteren offenen Fragen findet sich im #newLIS-Wiki.

Was muss folgen? Es muss ein Zusammenschluss derer geschehen, die aktiv an der Entstehung eines OA-Journals mitarbeiten wollen. Diese müssen die grundlegenden Entscheidungen treffen und ein Grundlagen-Konzept erstellen. Sicherlich wäre es sinnvoll, dem Ganzen eine empirisch erfasste Grundlage (der Bedarf ist bereits in der Diskussion) zu geben:

Zeitdruck gibt es nicht, allerdings darf es nicht dazu kommen, dass man zu viel Zeit verstreichen und damit die Diskussion und das Engagement verteilt lebender Interessierender einschlafen lässt. Eine gewisse Aufmerksamkeitsökonomie ist notwendig, wenn auch sicherlich das Engagement nicht durch Ruhephasen komplett einschlafen wird, zumal es ettlichen Beteiligten stark unter den Fingernängeln brennt 😉 . Auch sollte diese Ermittlung der Bedarfsgrundlage etc. nicht zu hoch angehängt werden, um nach der Auswertung eine “Niederschwelligkeit” für alle Beteiligten zu erhalten. Hier kann sich jedoch eine Zusammenarbeit mit den Hochschulen auch bei der Schaffung eines Rahmens als sehr hilfreich erweisen.

Perspektive Bibliothek

Perspektive Bibliothek stellt sich vor

von Jochen Apel und Martin Hermann

Seit Mitte Juli ist Perspektive Bibliothek, die Open Access Zeitschrift der Münchner Bibliotheksreferendare, online. Wir freuen uns sehr über die Einladung, die Ideen und das Konzept hinter der Zeitschrift bei bibliothekarisch.de etwas genauer vorstellen zu dürfen.

Die Idee

Die Idee zu Perspektive Bibliothek entstand aus unserem Wunsch heraus, die von den Bibliotheksreferendaren während der theoretischen Ausbildung an der Bibliotheksakademie Bayern angefertigten schriftlichen Arbeiten einem interessierten Fachpublikum besser zugänglich zu machen. Wir fanden es sehr bedauerlich, dass diese Beiträge in der Regel nur von zwei Korrektoren gelesen werden und ansonsten für die Bibliothekswelt verloren gehen.

Perspektive Bibliothek

Open Access-Journal Perspektive Bibliothek

Weiterlesen

unglue.it – Crowdfunding für bereits publizierte Bücher

Das Portal unglue.it hat sich zum Ziel gesetzt, bereits publizierte Bücher mittels Crowdfunding als E-Books unter CC-Lizenz verfügbar zu machen:

When you buy a book, you get a copy for yourself. When you unglue it, you give a copy to yourself and everyone on earth.

Derzeit laufen auf der Plattform drei “campaigns”, haben also drei Autoren einen Preis festgelegt, der durch die Netzcommunity erreicht werden muss, damit ihr Buch als DRM-freies E-Book auf dem Portal bereitgestellt wird. Weitere Werke kann man nach Registrierung zu einer Wunschliste hinzufügen. Finden sich genügend Interessierte, kann eine campaign gestartet werde, vorausgesetzt die Rechte lassen sich klären.

Eine interessante Idee – besonders, wenn man im ZEIT ONLINE-Artikel “Unglue.it befreit Bücher” darüber hinaus liest, dass der “Geschäftsführer Eric Hellman […] zuvor Kommunikations- und Entwicklungsplattformen für Bibliotheken [entwickelte]”. Und so verwundert es auch nicht, dass viele (amerikanische) Bibliothekarinnen und Bibliothekare unter den Unterstützern der Plattform sind. Bei den deutschen Kolleginnen und Kollegen (namentlich ekz bzw. Onleihe) scheint das Konzept laut Hänßler eher auf Skepsis zu stoßen, vor allem, was die Attraktivität der Titel angeht. Allerdings muss es m.E. ja auch nicht vorrangig um Bestseller gehen, sondern ein solches Verfahren einer nachträglichen “E-Bookisierung” könnte z.B. auch für vergriffene Werke spannend sein (was derzeit ja durchaus schon von einigen Bibliotheken als Print-on-Demand Service (kostenpflichtig) angeboten wird, mit dem Unterschied, dass dann eben nur eine Person etwas davon hat).

Und noch ein anderer Aspekt ist spannend: die Autorinnen und Autoren bekommen durch die Resonanz auf die von ihnen festgelegte und zu finanzierende Summe eine Aussage über den realen Wert ihres Werks (denn es wurden auch schon campaigns wieder geschlossen, die nicht genügend Förderer fanden). Dies könnte natürlich auch manche Autorinnen und Autoren davon abhalten, sich dieser öffentlichen Bewertung zu stellen.

Auf jeden Fall ist es begrüßenswert, dass es (nicht nur im Bereich E-Books) zunehmend mehr Versuche gibt, unterschiedliche Geschäftsmodelle auf ihre Tragfähigkeit in der digitalen Welt zu testen und zu etablieren. Welche sich durchsetzen, werden im besten Fall letztlich die Nutzer entscheiden.

Quelle: Boris Hänßler: Unglue.it befreit Bücher, ZEIT ONLINE

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