Was passiert da gerade?

Hierzulande, vermutlich auch Dank Wochenende, Ukraine-Krieg, Kanzler- und Papstwahl war es recht ruhig um das Thema. Geht ja nur um eine Bibliothekarin, aber der Blick hinter dieses Geschehnis zeigt, dass es nur ein Symptom ist für ein systematisches Vorgehen beim Aushöhlen der Demokratie ist,

Die Librarian of Congress wird gefeuert, Militärbibliotheken auf Geheiß des Pentagon systematisch von unliebsamer Literatur befreit, der Zugang zu Informationen für Kinder in Texas eingeschränkt. Bereits Anfang Februar 2025 wurde schon die erste Archivarin des Landes Colleen Shogan gekündigt. Die Direktorin Shira Perlmutter des U.S. Copyright Office wurde nun ebenfalls gekündigt. Dies kommt nur zufällig kurz nachdem Perlmutter und ihr Büro in ihrem kurz vorher veröffentlichten Report zu Künstlichen Intelligenz einige Bedenken und Fragen zu diesem Thema geäußert haben.

Colleen Shogan musste gehen, weil ihre Behörde auf die Einhaltung der Archivpflichten drängte, nachdem Trump nach seiner ersten Amtszeit seine Akten und seinen Schriftverkehr nicht zum Archivieren gab. Frau Dr. Hayden wurde gefeuert, weil sie die Pflichtexemplare in die Sammlung ihrer Bibliothek aufnahm, auch wenn diese Themen beinhalteten, die Präsident Trump nicht gefallen. Shira Perlmutter musste gehen, weil sie das Copyright und somit das Intellectual Property schützt und stärkt. Das Muster ist doch deutlich. Drei Frauen, deren Einrichtungen, denen sie vorstehen, ihren Pflichten nachkommen, die aber für Trump und seine Mannen unbequem sind, weil sie in die Pflicht genommen werden oder an Verantwortungen erinnert werden.

Daneben hören wir seit Wochen, wie die Universitäten in den USA unter Druck geraten, Trump missliebige Themen und Personen fallen zu lassen. Hier wurde in den deutschen Medien deutlich berichtet, aber politisch passiert nichts, wird kein Druck aufgebaut, kein Missfallen geäußert.

Trump und Mannen gehen vor gegen eigene Pflichten, gegen andere Rechte, gegen (zukünftig) kritische und aufgeklärte Personen.

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Gegen die EU-Urheberrechtsrefom aktiv werden!


Daher müssen wir aktiv werden.

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Die EU-Urheberrechtsreform wird mit hoher Wahrscheinlichkeit das Internet, wie wir es kennen, grundlegend verändern – wenn denn in der finalen Abstimmung dafür gestimmt wird.

Das können wir aber immer noch verhindernPetition bei Change.org!

Hier finden Sie die Texte von Artikel 11 und Artikel 13 der EU-Urheberrechtsreform, wie sie derzeit zur Abstimmung stehen

Zudem veranstaltet „Safe the Internet“ am 23.03.2019 deshalb europaweite Demonstrationen gegen die geplante Reform. Infos dazu findet man auf Facebook, Instagram oder bei Twitter.

Weitere Informationen:

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Online-Ausleihe der Open Library des Internet Archive in der Kritik

Dank Digitalem Rechtemanagement und der Rechtstheorie des sogenannten „Controlled Digital Lending“ (CDL) entleiht die Open Library des Internet Archive seit 10 Jahren eingescannte Bücher aus eigener Digitalisierung bzw. der Digitalisierung durch Bibliotheken. Die Ausleihe erfolgt wie bei haptischen Werken 1:1 für 14 Tage.

Das Internet Archive sieht sich durch das CDL auf der rechtskonformen Seite, ohne dass im Einzelnen dafür Rechte bei Autoren und Verlagen eingeholt werden müssten (Genehmigung der Digitalisierung). Dies sehen Autorenverbände aus den USA, Kanada und Großbritannien naturgemäß anders und fordern daher das Internet Archive auf, „das von den Rechteinhabern nicht erlaubte Ausleihen von E-Books in der Open Library zu unterbinden“, zumal keine Bezahlung erfolgt.

Die Authors Guild (USA) und die Society of Authors (Großbritannien) sowie die Writer’s Union of Canada haben offene Briefe an das Internet Archive verfasst und ihre Unterstützer darum gebeten, diese zu unterzeichnen.
Bei der Society of Authors heißt es im Aufruf, den offenen Brief zu unterzeichnen:

Internet Archive’s Open Library calls this practice Controlled Digital Lending, and wrongly claim that it is lawful in the US under the US doctrine of ‘fair use’. […] This practice is definitely unlawful in the UK, where the fair use exception does not exist.

If widely adopted this form of ‘lending’ could destroy the e-book market and make it even harder for authors to make a living from their work.

In Deutschland gilt:

Prinzipiell erinnert das Vorgehen des Internet Archive an die Onleihe der deutschen Bibliotheken, jedoch gibt es gravierende Unterschiede: So werden Rechteinhaber beziehungsweise Autoren hierzulande über die sogenannte Bibliothekstantieme für Ausleihen vergütet und das System basiert auf deren Zustimmung.

Die Rechteinhaber fordern eine Unterbindung der Entleihung der Bücher aus der Open Library oder eine angemessene Vergütung der Verleihung durch entsprechende Lizenzen.

In Bezug auf verwaiste Werke gibt es in Deutschland genaue Regelungen. Aktuelle Werke wird man auf diese Weise nicht in Deutschland verfügbar machen können.

Quellen:
Holland, Martin: Open Library: Autorenverbände kritisieren Online-Ausleihe des Internet Archive, heise.de
Kohse, Petra: „Rechtswidrig und kulturschädigend“ Streit um kostenlose E-Books in der Open Library, Berliner Zeitung

Weitere Informationen:
An Update on Open Library, Authors Guild (01/2018)
The Internet Archive’s OpenLibrary project violates copyright, the Authors Guild warns, TeleRead (12/2017)

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[Infografik] Fünf mal Copyright-Mythos vs. Fakt

Welche Mythen gibt es rund ums Copyright und wie sieht es dann tatsächlich aus. Die Infografik konfrontiert fünf Mythen mit der Realität des australischen Copyrights. Hätten Sie es gewusst?

Copyright Infringement: 5 Myths vs Facts

by floydworx.
Explore more infographics like this one on the web’s largest information design community – Visually.

Aufmerksam geworden über:
Myths vs. Facts About Copyright Infringment, Free Technology For Teacher, 30.09.2013

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[Infografik ]Unterschied zwischen Urheberrecht und Copyright

Es ist immer mit einem Schmunzeln verbunden, wenn ich in einem deutschsprachigen Buch von einer deutschen Autorin oder eines deutschen Autors, welches in einem deutschen Verlag erschienen ist, das Copyright-Zeichen © sehe oder im Disclaimer einer deutschsprachigen Website von Copyright gesprochen wird, obwohl eindeutig das Urheberrecht gemeint ist. Es gibt Unterschiede zwischen dem Urheberrecht und dem Copyright, wie die schon etwas ältere Infografik der Bundeszentrale für Politische Bildung zeigt.

bpb, Bild: dieSachbearbeiter.de, cc by-nc-nd/2.0/de

bpb, Bild: dieSachbearbeiter.de, CC BY-NC_ND 2.0/de

Der dazugehörige Text von Sebastian Deterding und Philipp Otto macht leicht verständlich deutlich, dass dies auf einer unterschiedlichen historischen Enstehungsidee beruht.

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Kampf ums Copyright

Das Internet ist kein rechtsfreier Raum. Google selbst scheint zunehmend von der Such- zur Löschmaschine zu werden, denn Rechteinhaber haben die Möglichkeit, das Entfernen von copyright- und urheberrechtsverletzenden Seiten zu beantragen. Sie haben davon ausführlich Gebrauch gemacht. Google legt Anfragen und Löschungen im Tranzparenzbericht offen.

Wir legen offen, wie viele Ersuchen von Urheberrechtsinhabern oder staatlichen Stellen bei uns eingehen, in denen wir aufgefordert werden, bestimmte Informationen aus unseren Diensten zu löschen. Wir hoffen, dass diese Schritte in Richtung höherer Transparenz dazu beitragen, dass bei Diskussionen über den angemessenen Umfang und die angemessene Handhabung der Regulierung von Online-Inhalten die entsprechenden Informationen verfügbar sind.

Statista.de hat die Zahlen dazu grafisch aufbereitet:

Rechteinhaber scheinen den Kampf gegen Internet-Piraterie zu verschärfen. So wurde bei Google bis Ende die Löschung von 110,2 Millionen URLs aus den Trefferlisten der Suchmaschine beantragt. Damit ist die Zahl der auf Grund von Urheberrechtsverletzungen beanstandeten URLs schon jetzt doppelt so hoch wie im ganzen vergangenen Jahr. Mittlerweile beziehen sich die Lösch-Anträge auf bis zu 4,5 Millionen URLs pro Woche.

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Mehr Statistiken finden Sie bei Statista
Quelle: Statista

Die Frage bleibt, ob wirklich alles Copyright- und Urheberrechtsverletzungen sind, oder ob der ein oder andere Löschantrag der Versuch einer verdeckten Zensur bzw. reines Konkurrenzdenken ist.

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