[Zitat] Unkommentiert – 2011

“[…] I heard some politician say recently that closing libraries is no big deal, since the kids now have the Internet to do their reading and school work. It’s not the same thing. As any teacher who recalls the time when students still went to libraries and read books could tell him, study and reflection come more naturally to someone bent over a book. Seeing others, too, absorbed in their reading, holding up or pressing down on different-looking books, some intimidating in their appearance, others inviting, makes one a participant in one of the oldest and most noble human activities. Yes, reading books is a slow, time-consuming, and often tedious process. In comparison, surfing the Internet is a quick, distracting activity in which one searches for a specific subject, finds it, and then reads about it—often by skipping a great deal of material and absorbing only pertinent fragments. Books require patience, sustained attention to what is on the page, and frequent rest periods for reverie, so that the meaning of what we are reading settles in and makes its full impact. How many book lovers among the young has the Internet produced? Far fewer, I suspect, than the millions libraries have turned out over the last hundred years. Their slow disappearance is a tragedy, not just for those impoverished towns and cities, but for everyone everywhere terrified at the thought of a country without libraries.”

Charles Simic (Auszug aus “A Country Without Libraries“, erschienen am 18.05.2011 in “The New York Review of Books”)

Zitat unkommentiert

[Zitat] Unkommentiert – 2010

Libraries are, for many of us, the public places where we bring our most private selves, our fears and our dreams, so long buried and so studiously unspoken. The librarian checking out a stack of books may be for many of us, the equivalent of the first person we’ve told a secret to. […] Even more than libraries, I love librarians. […] Books are such a private pleasure we who write them sometimes have trouble sharing that pleasure. Book clubs are wonderful and slightly awkward as well. Every one that I visit as a writer I want to join as a participant so we can all be on the same level and say what we honestly think. Then again, if we sit around and talk all day about books, we’ll never get any written or read. […] Librarians have their own jobs to do and seem to respect that even the craziest-seeming people have come to the library with some purpose in mind and deserve that respect and an environment free from cell phones. We must all get on with it, whatever we’ve come to the library to do.

Cammie McGovern über ihren Roman “Neighborhood Watch“, dessen Protagonist die Bibliothekarin Betsy Treading ist.

[Zitat] Unkommentiert – zwischen 1989 und 1996

“Most people don’t realize how important librarians are. I ran across a book recently which suggested that the peace and prosperity of a culture was solely related to how many librarians it contained. Possibly a slight overstatement. But a culture that doesn’t value its librarians doesn’t value ideas and without ideas, well, where are we?”
Neil Gaiman (Aus “The Sandman“)

Ein Nachtrag: Zum 90. Geburtstag von Ray Bradbury, dem Autor von Fahrenheit 451

“You don’t have to burn books to destroy a culture. Just get people to stop reading them.” Ray Bradbury

An dieser Stelle gratuliere ich nachträglich Mr. Ray Bradbury zum Geburtstag, der gestern 90 wurde. Die Stadt Los Angeles widmet Bradbury eine “Ray Bradbury Week“.  Bradbury feierte er seinen Geburtstag – wie sollte es anders sein – in einer Bibliothek.  Die “South Pasadena Library” lud ihn gestern zu sich sein. Mehrere Zeitungen würdigten gestern das Werk Ray Bradburys und seine Verdienste. Manche behaupten, dass er zu den ersten Medienökologen zählt, obwohl sich diese Wissenschaftsdisziplin erst viel später herausbildete. Durch die “Mars-Chroniken” (1950), wurde Bradbury endgültig zum Literaten. Weitere bekannte Titel aus seinem Werk sind “Der illustrierte Mann” (1951) , “Die goldenen Äpfel der Sonne”, “Das Böse kommt auf leisen Sohlen” (1962) und der  “Der Tod ist ein einsames Geschäft” (1985). Bradbury gilt als einer der bekanntesten Vertreter des literarischen Genres der Dystopie.

In letzter Zeit engagierte sich Bradbury verstärkt für Öffentliche Bibliotheken in Kalifornien, so zum Beispiel für die “Ventura County Public Libraries“. Er tritt vor allem als Fundraiser in Erscheinung.  Nach wie vor wehrt er sich gegen eine Digitalisierung seiner Werke. Auf die Frage, warum er Bibliotheken unterstützt, antwortet Bradbury meistens Folgendes:

“Libraries raised me. I don’t believe in colleges and universities. I believe in libraries, because most students don’t have any money. When I graduated from high school, it was during the Depression and we had no money. I couldn’t go to college, so I went to the library three days a week for 10 years.”

Mir sind leider hierzulande keine SchriftstellerInnen (außer Günter Grass), Intellektuelle oder andere Kulturschaffende bekannt, die sich noch so leidenschaftlich für den Erhalt von (Öffentlichen) Bibliotheken einsetzen. Für Anregungen oder Hinweise, welche Personen des öffentlichen Lebens (z.B. Prominente) sich im deutschsprachigen Raum für den Erhalt von Bibliotheken einsetzen, wäre ich sehr dankbar. Weiterlesen

Nützliche Software für Autoren – yWriter 5

Jeder kennt die Situation: Man hat eine Idee und schreibt sie auf. Vielleicht dachte man an eine Kurzgeschichte oder einen kurzen Zeitschriften- oder Blogartikel. Im weiteren Verlauf der Arbeit werden die Gedanken, Thesen oder Argumente ausgearbeitet und plötzlich hat man die erste Version eines dicken Manuskripts auf dem Schreibtisch liegen, das dringend einer Überarbeitung bedarf.

Das kreative Chaos muss geordnet und die zerpflückten Kapitel aus verschiedenen Dokumenten zusammengefügt oder verschoben werden. Man führt Dutzende Listen über Personen, Gegenstände und Orte oder malt ein Storyboard nach dem Anderen, weil sich andauernd etwas im Aufbau des Manuskripts verändert. Man verliert den Überblick über das Geschehen in den einzelnen Kapiteln und muss sie ständig wieder durchlesen, damit keine Ungereimtheiten im Ablauf entstehen. Die Liste der Probleme ließe sich endlos fortsetzen und jede Suche nach einem Lösungskonzept bedeutet einen Zeitverlust.

Seit einiger Zeit versuchen verschiedene Softwareentwickler eine Gesamtlösung für den Weg vom kreativen Chaos zur strukturierten Arbeit zu finden und es gibt inzwischen einige kostenpflichtige und kostenlose Programme, die sich dieser Problematik annehmen.

Eines dieser Programme ist der yWriter 5.

Der yWriter ist eine Entwicklung von Simon Haynes (Programmierer und Autor). Das Programm kann kostenlos heruntergeladen werden und hat eine Vielzahl von Funktionen, die die Arbeit eines Autors erleichtern.

Der yWriter 5 ist ursprünglich in Englisch entwickelt worden. Es gibt aber die Möglichkeit nach der Installation das Programm in viele verschiedene Sprachen umzustellen (z.B. Deutsch, Französisch, Spanisch, aber auch Estnisch oder Ungarisch). Die Übersetzung ist ganz gut gelungen, lediglich einige Funktionen und die Hilfe (Benutzerhandbuch etc.) sind weiterhin nur in Englisch verfügbar. Die ersten Schritte mit diesem Programm  können aber leicht selbst erschlossen werden.

Wie funktioniert der yWriter?
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[Bericht] Enteignung oder Infotopia – Teil 6

Im dritten Diskussionspanel stellten sich Frau Dr. Beger für den DBV und die Stabi Hamburg, Herr Bruch vom Aktionsbündnis Urheberrecht, Herr Haller von Google Europe und Herr Steinhauser von der Community-Plattform Txtr, die einen eigenen E-Book-Reader an den Start bringen. Moderiert wurde dieses Panel von Matthias Steinkamp.

Steinkamp eröffnete die Diskussion mit der Aussage des DBV, das GBS kann nur gut sein, wenn dafür europäische Regelungen gefunden werden, da sonst Europa benachteiligt wäre. Zudem müssten die Bibliotheken als Interessensvertretung der Leser auftreten.

Frau Beger sah Bibliotheken vor allem als Dienstleister, die eben unter bestimmten Umständen die Wünsche ihrer Nutzer nicht befriedigen könnten. Dazu zähle auch der Zugang zu Wissen übers Internet. Wenn sie es nicht schaffen, die Bibliotheken und ihre Angebote ins Netz zu bringen, würde die Wissenssuche ihrer Nutzer in die Steinzeit zurückversetzt. Das Angebot von Google Books muss in Europa daher dem in den USA entsprechen.
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[Bericht] Enteignung oder Infotopia – Teil 5

Die zweite große Diskussionsrunde war das Panel der Urheber mit Dr. Florian Cramer von der Willem de Kooning Academie, Wolfgang Schimmel, Sekretär im Fachbereich Medien bei ver.di und den Autor Peter Glaser, moderiert durch Jan Engelmann von der Heinrich-Böll-Stiftung.

Autor Glaser begann die Diskussion. Er ist für die Digitalisierung des menschlichen Kulturerbes, wobei die Googlescanns eher für Quantität denn Qualität stehen. Als interessantes und qualitativ höherwertiges Projekt preist er das Gutenberg Project als leuchtendes Vorbild und hofft, dass durch die Entwicklungen nun die Kulturpolitik geweckt wird. Die Vorteile sieht er bei Google in Bezug auf die Rettung von Büchern, die derzeit vom Säurefraß bedroht sind. Er befürchtet aber auch, dass das Gutenberg Project mit seiner Qualität durch das GBS maginalsiert wird. Florian Cramer wirft ein, dass das Gutenberg Project durch das Urheberrecht häufiig keine guten Editionen zu Texten enthält, da diese eben noch dem Schutz des Gesetzes unterliegen. Glaser hingegen äußert, dass eben nicht nur Google enteignet, sondern auch andere. Als Beispiel bringt er die Werke Kafkas, welche dieser testamentarisch dem Feuer überantwortet, denn keines seiner Werke sollte veröffentlicht werden.

Jan Engelmann stellt die These auf, dass kleine Autoren das Google-Angebot annehmen sollten, 60 Dollar sicher und Beteiligung an den Einnahmen mit 63 Prozent, sofern sich Gewinne ergäben. Er unterscheidet dabei auch zwei Systeme der Entlohnung der Autoren. Belletristik-Autoren schrieben für Gratifikationen, Wissenschaftsautoren für das Prestige. Ihnen allen gemein wäre, dass die Unterschreiber des Heidelberger Prozeses nur Angst hätten, nie wieder ein Buch zu veröffentlichen. Open Access und das GBS ständen für einen Verlust von Kontrolle und den Verlust der Chance, ein Werk zu veröffentlichen, um damit Geld zu verdienen oder durch eine Buchpublikation Prestige zu gewinnen. Wissenschaftler selbst verdienen in der Regel kein Geld mehr damit, sondern müssen sogar eher dafür bezahlen.
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