Mehr Kritik an der IPRED2

Verschiedene Organisationen haben eine Reihe von Änderungsvorschlägen:engl: für die geplante EU-Richtlinie zur strafrechtlichen Durchsetzung geistiger Eigentumsrechte aufgeschrieben. Sie wollen damite eine weitgehende Kriminalisierung von Nutzern und die Schaffung “vager neuer Urheberrechtsverbrechen” möglichst verhindern. Gerade Verbände aus den Bereichen Verbraucherschutz, Bibliotheken und Hightech-Wirtschaft kritisieren den schlechten Entwurf in einem gleichzeitig an die Abgeordneten des EU-Parlaments versandten offenen Brief :engl: . Das Gesetzes vorhaben richte sich hauptsächlich gegen die jungen Europäer, zumal die Definitionen für neue Straftaten sehr weit gefasst seien. Sie würden damit ganz allgemein “eine Bedrohung für die Bürgerrechte” sein.

“Strafrecht muss klar sein, um fair zu sein”, erklärte der Europa-Koordinator der US-Vereinigung Electronic Frontier Foundation (EFF:engl: ) anlässlich der Veröffentlichung des Schreibens.

Der Entwurf würde mehr Unklarheiten in Bezug auf die strafrechtliche Verfolgung aufwerfen, als das Verfahren vereinfachen.

Weiter werden die Änderungsanträge zur zweiten Intellectual Property Rights Enforcement Directive (IPRED2) von der der EFF unterstützt, die bereits deutlich die Gesetzesinitiative kritisiert hat.:x: Weiter dabei sind der Verbraucherschutz-Dachverband BEUC:engl: , der Förderverein für eine Freie Informationelle Infrastruktur (FFII:engl: ), die Free Software Foundation Europe (FSFE:engl: ) sowie die Bibliothekenvereinigung EBLIDA:engl: .

Sie appellieren an die Abgeordneten, im Rahmen der 1. Lesung des Entwurfs kommende Woche insbesondere die Reichweite der Richtlinie allein auf eindeutige Fälle der Urheberrechts- und Markenpiraterie einzugrenzen.

Präzisiert werden müssen die Kriminalisierungskriterien bezüglich des “gewerblichen Umfangs” und der “absichtlichen Verletzung” von Rechten.

So dürften nur “wiederholte und in großer Zahl durchgeführte Rechtsverletzungen” betroffen sein, mit denen ein “direkter kommerzieller Vorteil” verfolgt werde. Handlungen bei Privatpersonen ohne Gewinnabsichten müssten explizit ausgeschlossen werden. Weitere Bedingung sei, dass eine Rechtsverletzung “überlegt, bewusst und böswillig” erfolge.

Quelle:
Krempl, Stefan: Zivilgesellschaft will Strafvorschriften zum Schutz geistigen Eigentums entschärfen via heise online

EU-Bibliotheksrat erkennt eine Notwendigkeit

Der Europäische Bibliotheksrat hat verstanden, das vergriffenen und verwaiste Werke zugänglich bleiben müssen. Im Rahmen der Initiative Digitale Bibliotheken” wurde der Bibliotheksrat neu eingesetzt. Er legte in Brüssel eine Reihe von Vorschlägen für die digitale Konservierung urheberrechtlich geschützter Werke vor und entwarf Modell-Lizenz für den Zugang zu vergriffenen Werken.
Die Verwendung verwaister Werke, bei denen auch nach gewissenhafter Recherche ein Urheber und Rechteinhaber nicht ermittelt werden konnte, sollen nach dem Bericht einer Arbeitsgruppe Urheberrecht des Bibliotheksrates, sowohl kommerziell als auch nicht-kommerziell genutzt werden dürfen.
Für die Nutzung dieser Werke empfielt der Bibliotheksrat auf die Kompatibilität und übereinstimmende Grundprinzipien zu achten.

Nach Ansicht des Bibliotheksrats sollte […] unter anderem klar definiert werden, was unter “gewissenhafter Suche” zu verstehen ist und wann ein potenzieller Nutzer diesem Anspruch genüge getan hat.

Ermert, Monika: EU-Bibliotheksrat will vergriffene und verwaiste Werke zugänglich machen via heise online

Wer sind die neuen Herren der Welt?

Freitag geht Arte dieser Frage nach. Freitag den 20.04. beschäftigt sich der Sender mit den ungewöhnlichen Erfolgsgeschichten der Computer- und Internetfirmen Google, Apple und Microsoft in seinem Arte-Themenabend.

22.15 Uhr: Wer hat Angst vor Google?
Die Dokumentation lässt Erfinder, Fans und Kritiker von Google zu Wort kommen.

23.45 Uhr: Die Silicon Valley Story
Der Fernsehfilm beschreibt die Anfänge des Zeitalters der Personal Computer und thematisiert die Rivalität zwischen Apple-Computer-Chef Steve Jobs und dem Microsoft-Gründer Bill Gates.

Quelle:
Arte-Themenabend: “Google, Apple, Microsoft … Die neuen Herren der Welt” via heise onine
Google, Apple, Microsoft … Die neuen Herren der Welt auf arte.tv

Einsteigen in Bibliotheken

Das Börsenblatt meldet Neuer Einstieg in die Welt der Bibliotheken und bezieht sich dabei auf das das Online-Portal des Deutschen Bibliotheksverbands (DBV) www.bibliotheksportal.de, welches sich mit Informationen über Bibliotheken in Deutschland und über viele fachspezifische Themen ab sofort an ein breites Publikum wendet.

“Insider” wissen, das dieses Portal bereits seit Herbst vergangenen Jahres online ist, aber seine Themenpalette deutlich erweitert.

Zu den Daten und Fakten über Typen und Netzwerk der Bibliotheken kommen nun auch Informationen über Strategien und Visionen, über internationale Kooperationen oder aktuelle Entwicklungen beim elektronischen Publizieren.

Das vom DBV angebotene Portal wird vom Kompetenznetzwerk für Bibliotheken (KNB) realisiert und wird als Modul des Wissenschaftsportals b2i (www.b2i.de) von der Deutschen Forschungsgemeinschaft (DFG) finanziert.

Quelle:
Neuer Einstieg in die Welt der Bibliotheken via börsenblatt online

Google schreibt bald "Don't be evil" allen vor

Google will bald Werkzeuge Werkzeuge zum Auffinden und Ausfiltern von illegalen Mediendateien auf seinen Web-Angeboten einzusetzen, so Google-Chef Eric Schmidt bei einer Podiumsgespräch auf der TV- und Medienausstellung NAB in Las Vegas. Das System “Claim your Content” soll automatisch den rechtmäßigen Besitzer von Web-Inhalten identifizieren und so nicht autorisierte Veröffentlichungen verhindern.

Bisher konnte Google nur gemeldeten Verstößen gegen das Urheberrecht nachgehen. Die Beschwerden wurden manuell überprüft und beseitigt.

Das Hauptanwendungsgebiet des Pirateriefilters ist die Video-Community-Platttform Youtube, die Google im vergangenen Jahr gekauft hat. Vor Kurzem erst sind die Kalifornier vom Kabelsender Viacom wegen illegal in Youtube eingestellter TV-Mitschnitte auf Schadenersatz in Höhe von einer Milliarde Dollar verklagt worden.

Quelle:
NAB: Google will bald Piraterie-Detektor einschalten via heise online

[Kurz] Blue-ray – doppelt hält besser

Wie schon mehrfach berichtet, habt Blue-ray mit ziemlichen Sicherheitslücken in seinem Kopierschutzsystem zu kämpfen. Die Blue-ray Disc Association will daher zusätzlich zum recht löchrigen AACS den Kopierschutzmechanismus BD+ verwenden,

Bei BD+ werden zusätzliche ausführbare Schnüffelprogramme auf die Blue-ray Disc gespeichert, die auf der Player-Hardware oder -Software in einer Virtual Machine laufen und im Hintergrund überprüfen, ob der Ausgabestrom manipuliert wird. Stellt BD+ eine Veränderung fest, so wird die Ausgabe abgebrochen. BD+ nimmt allerdings keine Änderungen an der Hard- oder Software des Players vor.

Die Auslieferungszeit der Blue-ray verzögert sich durch diesen Kopierschutz um ein bis vier Wochen.

Hinzu kommt eine Meldung, das Panasonic hat die ersten zweilagigen Blu-ray-Rohlinge entwickelt hat, die sich mit vierfachem Tempo (4X, entspricht 18 MByte/s) beschreiben lassen. Die Medien sollen mit einem dazu passenden neuen Brenner-Modell im Sommer auf den Markt kommen.

Quelle:
Das Blu-ray-Lager: Nächste Sicherheitsstufe bald erreicht via heise online
Panasonic beschleunigt Blu-ray-Rohlinge via heise online

Amazon steigt in Musikhandel ein

Ab Mai möchte auch Amazon DRM-freie MP3s über sein Portal anbieten, berichtet futurezone.ORF.at. Universal ist mit an Bord und will seinen Klassikkatalog zur Verfügung stellen. Sony BMG und Warner Music wollen jedoch weiter an DRM festhalten, weil sie befürchten, dass ihre Songs so schneller den Weg in Tauschbörsen finden. Allerdings über die Preise können noch keine Angaben gemacht werden. Vermutlich laufen die zähen Verhandlungen bis kurz vor Ultimo.

Quellen:
Amazon will ab Mai MP3s verkaufen via futurezone.ORF.at
Christman, Ed: Universal, Amazon beef up MP3 sales space:engl: Billboard, via Yahoo! News

Norwegen: Legales Filesharing – Verbotenes DRM

In Norwegen fordert die liberale Partei Venstre eine Legalisierung von Filesharing und zugleich ein Verbot von DRM. Die Industrie ist über so eine radikale Lösung nicht erfreut. Eine entsprechende Resolution wurde am Sonntag durch die Partei veröffentlicht.

“Wir haben die einzigartige Chance, Kultur, Ideen und Wissen in einer Art und Weise zu verbreiten, die zuvor nicht möglich war”, erklärte Parteisprecher Jonas Stein Eilersten. “Wir denken, dass diese Resolution ein großer Schritt in diese Richtung ist.” Die geforderten Änderungen beim geltenden Urheberrecht sollen laut Eilersten verhindern, dass Käufer von digitalen Inhalten zu “Kriminellen” werden.

Die Entschädigung der Urheber soll durch einen Pauschalbetrag erfolgen. So wäre eine zusätzliche Abgabe, z.B. von 1,00 € pro 100 GB Speicher, denkbar, ähnlich wie dies derzeit bei Kopierern gehandhabt wird. Auch Werbung zur Finanzierung des Filesharing-Contents wäre denkbar.

(Quelle: Pilzweger, Markus, Filesharing: Norwegische Partei fordert Legalisierung via tecchannel)

Allerdings ist mir bei der Lösung einer Finanzierung durch Werbung zweifelhaft, ob die Einnahmen durch die Werbung dafür ausreichen würden. Nutzer werden zunehmend geschult, Werbung zu erkennen und auch zu meiden. Ein weiterer Punkt ist, ob Urheber sich mit einer pauschalisierten Vergütung zufrieden geben würden. Wenn die Content-Industrie hohe Gewinne verspricht, ist es zweifelhaft, ob die Urheber dann nicht lieber ihnen vertrauen würden als einer Behörde, die ihnen pauschale Cent-Beträge verspricht.
Gerade die Pauschalsysteme in Deutschland sind heftig in die Kritik gekommen.

Informationskompetenz und Kommunikationselektronik

Aktuelle Studienergebnisse zeigen, dass Kinder verdummen, wenn sie mit zu viel Kommunikationselektronik zugestopft werden.

Claudia Wallner hat mit ihrer Diplomarbeit Jugend und Kommunikationselektronik eine qualitativ orientierte empirische Arbeit vorgelegt, die zum ersten Mal intensiver das Thema “Jugend und Kommunikationselektronik” bearbeitet und sich dabei auf die Motive der Eltern, ihre Kinder mit Kommunikationstechnik auszustatten, konzentriert: Die empirischen Ergebnisse sind aufs Erste überraschend. Aber sie passen doch ins Bild unserer ver-rückten Gesellschaft.

Das Vermitteln von Medienkompetenz spielt keine Rolle im elterlichen Haushalt. Anschaffung und Besitz der Kinder zählen, was die damit tun, ist sekundär. “Haben” ist entscheidend, was Kinder mit ihren Sachen tun, bleibt weitgehend ihnen selbst überlassen.

Quelle:
Kollmann, Karl: Kinder und Kommunikationselektronik via telepolis

Berufe 2007 – the most important

Marty Nemko nennt in seinem Artikel 7 Great Careers for 2007 die sieben, seiner Meinung nach wichtigsten Berufe für unser Jahr. Dazu zählen eine ganze Reihe medizinischer Berufe, der Ausbildungssektor, der Landschaftsarchitekt und last but not least der Bibliothekar.

Er schreibt:

Forget about the image of librarian as mousy bookworm. Today’s librarian is a high-tech information sleuth, a master of mining cool databases (well beyond Google) to unearth the desired nuggets.

Nicht zu verachten seien auch die geregelten Arbeitszeiten und die Jobsicherheit.

Für wen da nicht der richtige Beruf dabei ist, kann sich in Nemkos Buch Cool Careers for Dummies weiter informieren, welches gerade in der 3. Auflage erschienen ist.

Quelle:
Elke: 7 Berufe für 2007 via IB Weblog
Nemko, Marty: 7 Great Careers for 2007:engl: auf Kiplinger.com


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