Diversitätsorientierte Bibliotheksarbeit: Ein Fazit aus aktuellem Anlass (Teil 1)

Als in der Schwarzen US-amerikanischen Frauen- und Bürgerrechtsbewegung der Sechzigerjahre der Diversity-Begriff erstmals fiel, ging es nicht um den Ruf nach marktkonformer Repräsentanz vielfältiger Identitäten und Erfahrungen. Stattdessen ging es um die Forderung nach einer Institutionalisierung umfassender Antidiskriminierungsrechte. Dieser politische Gehalt hat sich im aktuellen Diversity-Diskurs verloren. Ellen Kollender

Das obengenannte Zitat verweist auf die Entpolitisierung von Diversity, ob nun bei Germany’s Next Topmodel oder in Unternehmen/Organisationen, welche die Charta der Vielfalt unterzeichneten. Geht es wirklich um Chancengleichheit und gleichberechtigte Teilhabe oder gar Antidiskriminierung in der Bibliotheksarbeit? Kollender liegt vollkommen richtig mit ihrer Einschätzung, dass der „politische Gehalt“ im Diversity Diskurs verloren ging, leider auch im deutschsprachigen Diversity-Diskurs.

Am 18.05. fand der jährliche Diversity-Tag statt. Der Deutsche Bibliotheksverband gab hierzu sogar eine Pressemitteilung heraus. Der Titel lautete „Diversity 2021: Bibliotheken, Orte der kulturellen Vielfalt und Toleranz“. Bei der DBV-Kommission „Interkulturelle Bibliotheksarbeit“ lag bisher der Fokus hauptsächlich auf die Mehrsprachigkeit von Beständen, Dienstleistungen und der Einstellung von mehrsprachigem Personal. Auf deren Webseite heißt es:

„Gegenwärtig fokussiert sich die Arbeit der Kommission insbesondere darauf, Interkulturelle Kompetenz und Diversität in Bibliotheksteams zu fördern. „

Ab Juli soll nun der neue Schwerpunkt „Bibliotheken und Diversität“ sein. Alter Wein in neuen Schläuchen? Aus Riders wird jetzt Twixx? An dieser Stelle zitiere ich nur eine Frage aus einem Artikel der taz aus dem Jahr 2007: „Warum sehe ich hier nur weiße Gesichter?“

Die Zusammensetzung der Kommission ist nach wie vor auffällig weiblich und „weiß“. Bedingt durch eigene zahlreiche geknüpfte Kontakte, gelesene Abschlussarbeiten oder Kontakte ins benachbarte Ausland, gibt es durchaus Kandidat*innen, die nicht nur Expert*innen aufgrund ihrer (fachlichen) Qualifikationen oder Berufserfahrungen sind, sondern eben auch diverse Hintergründe, Erfahrungen, andere/neue Ideen und Herkünfte mitbringen. Ohne (sichtbare) Repräsentanz diverser Mitglieder in seiner solchen Kommission bzw. auch in den Bibliotheksverbänden, erscheint mir die Glaubwürdigkeit bzw. die viel gepriesene Vielfalt, nur bedingt authentisch, insbesondere, wenn nun wirklich echte Diversity-Arbeit geleistet werden will. Repräsentativität alleine ist keine Lösung, aber ohne Vielfalt im Verband und den Kommissionen, wirkt das Postulat von der Diversität und der Toleranz nur bedingt glaubwürdig. Den Berufsverbänden hierzulande würde es ebenso gutstehen, wenn man sich schon als tolerant und offent für Diversity „schmückt“. Im letzten Jahr verwies ich auf das Beispiel Schottland (über das CILIP BAME Network (CBN) in Bibliotheken und Rassismus, Teil 3):

Ferner gibt es ein sogenanntes BAME (Black, Asian, and minority ethnic) Network, das sich aus Angehörigen von Minderheiten des Berufsstandes zusammensetzt. Es bietet diesen Information Professionals die Möglichkeit des Austauschs und der Vernetzung untereinander, um sich gegenseitig zu unterstützen. Ziel ist es eine größere Vielfalt innerhalb der Profession, der Bibliotheksbestände des Wissens und der Informationen zu erreichen.“

In der Kommission sind auch keine Angehörigen des Berufsstandes vertreten, die im mittleren Dienst ihrer bibliothekarischen Tätigkeiten nachgehen oder eher Arbeiter*innen ohne bibliothekarische Ausbildung sind. Eine diverse Zusammensetzung ist ansatzweise nur schwer bzw. gar nicht erkennbar. Wie ist der Zugang zur Kommission? Kann man sich bewerben? Wer kann Mitglied werden? Wie exklusiv ist eine Mitgliedschaft? Schon damals, als ich einmal im Rahmen einer Reise „Gast“ wurde, hätte ich diese Frage durchaus stellen sollen. Der Austausch mit den englischsprachigen Kolleg*innen schlief damals größtenteils ein. Dabei leben internationale und interkulturelle Kooperationen von einem Austausch, um sich weiter zu entwickeln. Doch für eine fruchtbare und nachhaltige Zusammenarbeit ist die Formulierung eines Statements, welches auf dem Bibliothekartag 2011 präsentiert wurde, eben nur eine Geste bzw. ein schöner Akt der Öffentlichkeitsarbeit. Papier ist geduldig bzw. vergänglich. Mehr aber nicht.

Doch was bedeutet eigentlich eine diversitätsorientierte Organisationsentwicklung?

Was sie nicht bedeutet ist Folgendes:

 „Die Mitglieder dieser Kommission werden Bibliotheken bundesweit dabei unterstützen, das Thema Vielfalt beim Aufbau ihrer Bestände, in ihrem Personal sowie in ihrer Veranstaltungsarbeit noch stärker zu fördern und umzusetzen. Damit setzt der dbv ein Zeichen für gesellschaftliche Vielfalt und Toleranz in Bibliotheken.“

Im Kern ist das weiterhin eine interkulturelle Öffnung insbesondere bezogen auf die Diversity-Dimensionen Herkunft und Nationalität. Nichts Anderes. Daran gibt es keinen Zweifel. Ich kritisiere nicht diese Tatsache, sondern, dass versucht wurde mithilfe von einem neuen Wording etwas Neues zu präsentieren, was es aber faktisch nicht ist. Es änderte sich also nur die Bezeichnung, aber es wurde nicht berücksichtigt, dass die Definition des neuen Begriffs „diversitätsorientierte Organisationsentwicklung“ eine andere Herangehensweise impliziert und Herkunft/Nationalität alleine keine Gradmesser für Diversität sein dürf(t)en.

Die Regionalen Arbeitsstellen für Bildung, Integration und Demokratie (RAA) e. V. definierten eine diversitätsorientierte Organisationsentwicklung im Gegensatz zur Interkulturellen Öffnung bzw. dem Diversity Management mit einem ganzheitlichen Verständnis von Diversität:

Während „Diversity Management“ sich auf sechs Kerndimensionen (Alter, Behinderung, Ethnizität/Herkunft, Religion/Weltanschauung und sexuelle Orientierung) fokussiert und interkulturelle Öffnung sich mit nur einer Dimension (Herkunft und Nationalität) beschäftigt, geht die DO von mehrschichtigen Dimensionen aus, die miteinander verbunden sind, sich gegenseitig beeinflussen (Intersektionalität) und einer unterschiedlichen Gewichtung innerhalb der Gesellschaft unterliegen. Das Ziel der DO ist eine ganzheitlich-präventive Strategie zu entwickeln, um Diskriminierungen in allen Bereichen schon im Ansatz zu begegnen und Chancengleichheit in staatlichen Einrichtungen wie auch in Nichtregierungsorganisationen zu ermöglichen.

Es macht doch durchaus einen Unterschied, wenn Begrifflichkeiten, Definitionen und Bezeichnungen nicht durcheinander geworfen werden oder gar gleichgesetzt. Das floskelhafte Setzen auf Toleranz und gesellschaftliche Vielfalt wird als Errungenschaft gepriesen, aber warum denn auf diese phrasenhafte billige fast unglaubwürdige Weise? Es wäre nur allzu korrekt gewesen Interkulturelle Öffnung nicht mit Diversitätsorientierter Öffnung gleichzusetzen, denn das tat der Deutsche Bibliotheksverband leider. Ich dachte zuerst hier werden neue mehrschichtige Dimensionen berücksichtigt oder Intersektionalität in den Blick genommen. Leider ist das nicht der Fall. In einem weiteren Blogbeitrag werde ich mich dem Thema nochmals widmen, indem ich die diversitätsorientierte Personalgewinnung genauer in den Blick nehmen werde, die nun mit nahezu denselben Menschen und denselben Einrichtungen immer und immmer wieder neu beworben wird. Anscheinend sind nur die acht Bibliotheken, welche von der Kulturstiftung des Bundes im Rahmen des Programms „360° – Fonds für Kulturen der neuen Stadtgesellschaft“ finanziell bis 2023 unterstützt werden, professionell bei der Umsetzung von Diversity-Strategien beteiligt.

Ein Erklärvideo zu Charles Dickens

Charles Dickens war einer der beliebtesten englischsprachigen Schriftsteller im 19. Jahrhundert.

Alternativen zu Amazon

Amazon und die Zeitarbeitsfirma Trenkwalder sind vor kurzem und auch ganz aktuell aus den bekannten Gründen in die in die Schlagzeilen geraten. Gilt für den Onlinehandel auch das von Margaret Thatcher in den 1980er Jahren „eingeführte“ (und von anderen europäischen Politikern übernommene) und propagierte TINA-Prinzip? Christof Herrmann widmet sich auf seiner Webseite kostenlosen Amazon-Alternativen zur Buchbeschaffung. Er plädiert für eine Konsumreduzierung. In seiner Auflistung tauchen auch Bibliotheken als mögliche Alternativen auf. Jedenfalls sind die Kommentare zu seinen Vorschlägen teilweise anregend, realistisch und lesenwert zugleich. Der folgende Fernsehbeitrag aus der Sendung Servicezeit des WDR weist neben anderen Online-Buchhändlern auch auf Alternative Beschaffungshändler der Unterhaltungselektronik hin und macht dabei Preis-Leistungsvergleiche.

Happy Kids dank Happy Books? Inwiefern die Kritik an der Lesefutteraktion bei Mc Donalds selbstgerecht ist

„Unsere Experten haben die Titel geprüft und können bestätigen, dass sie sowohl zum Vorlesen wie auch als Lesefutter für Kinder zwischen 3 und 9 Jahren gut geeignet sind und damit einen guten Impuls für die Entwicklung von Lesefreude setzen können.“ Sabine Uehlein (Stiftung Lesen)

Verzweiflungstat oder die optimale Lösung zur Leseförderung? Tue Gutes und sprich darüber. Dies haben sich auch die Stiftung Lesen, Kinderbuchverlage und Mc Donalds gedacht, die seit 31.08 zusammenarbeiten. Hierbei wird nicht nur die bekannteste Fastfoodkette der Welt ein Stück weit besseres Image gewinnen („Greenwashing„), sondern auch deren Partner. Ist es Zufall, dass diese Aktion am 31.08. begann, der zufällig mit dem Ende der Schulferien in einigen Bundesländern korrepondiert? Auf der Webseite der Stiftung Lesen bezeichnet diese ihre Arbeit als zeitgemäße Leseförderung. Angesprochen werden Kinder im Alter von 3 – 9 Jahren, was nicht etwa zufällig die Zielgruppe für Mc Donalds ist, die frühzeitig „angefixt“ werden soll, um zukünftiger und regelmäßiger McDonalds Kunden zu gewinnen. Doch es könnte durchaus sein, dass die zeitlich begrenzte Aktion, die von der Verbraucherschutzorganisation Foodwatch kritisiert wird, auch imstande wäre nachhaltig Kinder bei der frühkindlichen Leseförderung bzw. im ersten Lesealter mehr Lust auf Bücher zu machen, so dass diese durch ihre Eltern und in Ausnahmen durch Eigeninitiative ihren Hunger nach Lesefutter stillen könnten.

Meiner Meinung nach ist es heuchlerisch und selbstgerecht diese zeitlich befristete Aktion (bis 28.09) nun als moralisch verwerflich zu brandmarken und die Stiftung Lesen einseitig zu attackieren. Bibliotheken und Buchhandlungen haben es allzu sehr in einigen Städten Deutschlands (und anderswo) – zwar nicht in allen Fällen – versäumt dort präsent zu sein, wo Menschen aus vermeintlich bildungsfernen Familien ihre Freizeit verbringen, um den Dialog zu suchen und vielen als sogenannte „sozial Schwache“ und stigmatisierte Menschen die Schwellenängste vor den Bildungseinrichtungen der Mittelschicht zu nehmen, die zunehmend verroht und sich immer häufiger durch Verachtung gegenüber den sozial benachteiligten Menschen auszeichnet. Bildungseinrichtungen, wie die ebengenannten heißen ja nicht per se Bildungseinrichtungen, weil da Menschen hineingehen, die bereits gebildet sind. Im Gegenteil, deren Auftrag sollte sein Menschen unterschiedlcher Milieus für Bildung zu beistern. Doch beim Betreten dieser Einrichtungen, wird eher erstere Vermutung deutlicher. John Vincent, ein erfahrener Bibliothekar aus London brachte es 2010 in Birmigingham auf den Punkt. Das Wort Libraries könnte meiner Meinung auch mit Schulen und anderen Bildungsstätten ausgetauscht werden:

Libraries are not very keen on groupes, which don’t give a great output.”

Bestes Beispiel hierfür sind Familienbildungs- und Elternbildungskurse, die von kirchlichen und kommunalen Trägern angeboten werden. Sehr häufig entstammen viele Teilnehmer auch hier nicht der Schicht der bildungsbenachteiligten Menschen, die solche Angebote ebenso nötig hätten, wie mir auch ein diöseaner Leiter für Erwachsenenbildung und eine Dozentin aus diesem Bereich versicherten. Nein, es ist zum großen Teil die Mittelschicht, welche solche Angebote weitestgehend in Anspruch nimmt. Die Frage, die sich hieraus ergibt, was wurde über all die Jahre verschlafen, dass nun Privatstiftungen, multinationale Konzerne (in diesem Falle Mc Donalds) und Verlage das Lesen vermeintlich zu fördern scheinen?

In der Stadt, in der ich lebe, gab es bis vor 10 Jahren nur zwei Mc Donalds Filialien und eine Burger King Filiale. Inzwischen gibt es zwei Burger King Filialen, vier Mc Donalds Filialen und eine Kentucky Fried Chicken Filiale, mindestens 10 Döner Kebab-filialen und drei Subwayfilialen.Sicherlich habe ich andere Imbißbuden, an denen es Curry Wurst, Pommes und andere Dickmacher gibt, an dieser Stelle nicht einzeln aufgeführt und diese extra hinzugezählt. Fast Food gibt es vor allem in Berlin und in anderen Großstädten überall an jeder Ecke. Wer nun Mc Donalds Bashing betreibt, sollte einmal in einen normalen Discounter gehen, in dem sich Eltern mit Fast Food aus der Tiefkühltruhe, Süßigkeiten und Fleisch eindecken. Das Problem wird durch ein Verbot einer Kooperation mit der Stiftung Lesen und Mc Donalds nicht gelöst. Es soll ja auch Menschen in Deutschland geben, die sich kein gentechnikfreies, discounterfreies und fastfoodfreies Essen leisten können. Selbst wer von Hartz IV lebt oder zu den nicht gerade wenigen Niedriglohnempfängern in diesem Land zählt, aber dennoch einen eigenen Schrebergarten unterhält, is(s) zwangsläufig nicht immer (un-)gesünder. Biblisch gesprochen: „Der oder die kein Fastfood isst, werfe den ersten Stein.“

Mittlerweile ist es keine Frage der Schichtenzugehörigkeit, wer Fastfood zu sich nimmt. In Büros, in Vorstandsetagen und in vermeintlich bildungsbürgerlichen Milieus, isst man dann eben nur ein Eis oder trinkt einen Kaffee im Mc Café oder isst ab und an einen Hamburger. Diese Schnellketten gehören mittlerweile nicht nur bei uns zum Mainstream, sondern verdrängen zunehmend in Osteuropa und anderswo und anderswo gute Restaurants in bester Lage. Das Problem der Verbreitung solcher weltweiten Fastfoodketten ist daher vielschichtiger. Einseitige Anprangerungen einer solchen Aktion werden der Sache nicht gerecht. Als ich im Rahmen des 100. Bibliothekartages 2011 in Berlin mit einer Bibliothekarin einer Bibliothek für europäische Statistiken in der S-Bahn ins Gespräch kam, stellte sie erneut fest, dass die Deutschen zu den dicksten Nationen Europas und auch weltweit in Rankings obenauf sind. Was kann darauf gefolgert werden? Dass Mc Donalds nur die Spitze des Eisbergs ist, der hier angegriffen wird. Eine differenzierte Analyse, warum gerade in diesem Land die Menschen so dick sind, wäre an dieser Stelle eher angebracht.

Der pauschalen Aussage vieler Kritiker McDonalds Kunden seien alle bildungsfern und weniger lesefreudig stimme ich nicht zu.  Wenn Kommmunen, Politikern, Bürgern und sogenannten Aktivisten daran gelegen ist, gegen Fast-Food-Lokale und deren Greenwashingmethoden vorzugehen, dann kommt die Aktion mit den durch Verlage und der Stiftung Lesen geförderten Buchaktion aber reichlich spät. Bevor bzw. kurz nachdem derartige Filialen überhaupt eine Genehmigung für den Bau einer solchen bekommen, hätte sich bereits Widerstand bei den „gesunden Essern“ und Vorzeigepädagogen regen müssen. Ob nun die Stiftung Lesen durch die Mitarbeit an dieser Aktion ein schlechtes Image erleidet, wage ich zu bezweifeln. Sie wird auch dort einen höheren Bekanntheitsgrad erlangen, wo sie bislang gänzlich unbekannt war. Sollte es dererlei Aktionen aus ethischen und sonstigen Gründen in Zukunft nicht mehr geben, dann werden die Kinder, welche vor allem erreicht werden sollen, eben keine Bücher mehr in ihren Tüten vorfinden, sondern Trinkgläser oder Spielzeug. Den Kindern wird damit nicht geholfen.

Die Stiftung Lesen verteidigt ihre kontroverse Zusammenarbeit mit Mc Donalds wie folgt:

„Wir sind aber der Meinung, dass man angesichts der erschreckend hohen Zahl von Analphabeten auch ungewöhnliche Wege gehen muss.“

Wenn staaliche und kommunale Einrichtungen (Schulen, Eltern- und Familienbildungsstätten, Bibliotheken und Jugendhilfeeinrichtungen) anscheinend nicht in der Lage sind, bestimmte Mängel zu beheben, dann kann diese Aktion ein Mittel dazu zu sein Lust auf Mehr zu machen. Doch niemand wird vom Analphabeten zun Alphabetisierten nur weil er oder sie bei Mc Donalds „Happy Meals“ kauft. Eher wird er oder sie als regelmäßiger McDonalds Kunde an Gewicht zulegen, anstatt das flüssige Lesen zu vervollkommen. An dieser Stelle ist die Begründung/Ausrede der Stiftung Lesen äußerst dürftig.

Die Dosis macht das Gift. Eltern, dieFastfoodlokale meiden, kaufen ihren Kindern dann eben Süßigkeiten, Speiseeis oder andere eher ungesunde Lebensmittel. Es liegt allein in der Hand der Eltern, wie sie ihre Kinder ernähren und erziehen.

An dieser Stelle ist dem Handelsblatt Recht zu geben, das diese Art der Leseförderung lobt.

„Dabei könnte man es auch anders herum sehen: Wer will, dass aus Kindern aufgeklärte Verbraucher werden, die aufmerksam Kalorientabellen studieren, der muss sie erstmal in die Lage versetzen, solche Informationen zu verarbeiten. Lesen ist da schon mal kein schlechter Anfang.“

Der neueste Coup Mc Donalds ist die Errichtung vegetarischer Filialen in Indien und Pakistan, die im nächsten Jahr eröffnet werden.

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[Zitat] Unkommentiert – 2011

Anonymes Lesen scheint noch nicht stigmatisiert zu sein, doch das wird sich ändern, sobald wir dazu übergehen, Bücher bei Amazon oder Barnes & Noble auszuleihen und nicht mehr in öffentlichen Bibliotheken. Diesen würde es nicht im Traum einfallen, unsere Daten weiterzuverkaufen, die anderen würden sich die Chance nicht entgehen lassen. Sie würden uns sogar Einkaufsgutscheine geben, wenn wir erzählen, was wir gerade lesen.“ Evgeny Morozov

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