Christian Hauschke machte am 24.05. in seinem Blog Infobib auf das fünfjährige Jubiläum der Lesewolke aufmerksam. Herzlichen Glückwunsch an dieser Stelle Liane vom Autorenteam von bibliothekarisch.de! Wir vertreten dich gerne. [WK]
Wer ein bißchen sein Wissen testen möchte und schauen will, ob er in seiner Ausbildung / seinem Studium etwas rund um seinen Beruf gelernt hat oder ob er sich richtig entscheidet, wenn er auch studienfachtechnisch zum Bibliothekswesen mutieren möchte, kann dies mit dem Quiz auf Zeit.de „Einführung in die Bibliothekswissenschaften“ ausprobieren. (via VOEBBlog) [DB]
Phil Bradley stellt in einem Review die Suchmaschine Social Searcher vor, eine Spezialsuchmaschine für Social media. Als besonderen Tipp verweist er auf das „Google Social Search“-Dashboard, mit dem über Google gezielt in Social media gesucht werden kann. [CK]
Auf der Grundlage des „Horizon Report 2014 – Edition Bibliotheken“ beschäftigt sich Rudolf Mumenthaler in einer Reihe von Beiträgen auf seinem Blog mit aktuellen und möglichen künftigen Herausforderungen für Bibliotheken. [CK]
Die Nürnberger Nachrichten stimm(t)en in ihrem gelungenen Artikel von Brigit Ruf „Kolosse im Wandel“ bereits frühzeitig am 20.04. auf den morgigen 104. Bibliothekartag ein.
Die LIBREAS-Redaktion lädt am 27.05. zu einem Offenen Treffen im Rahmen des Bibliothekartags ein. Es soll ein lockeres Treffen ohne inhaltliche Ausrichtung sein. Ab 19.00 Uhr ist der Treffpunkt im K4 Kulturgarten, Nürnberg (Königstrasse 93 – im
alten KOMM –). Die Redaktion würde sich sehr über ein Treffen mit (potentiellen) Leser_innen, Autoren und Autorinnen freuen.
Dörte (Böhner) wird wieder gewohnt vom Bibliothekartag in der Biblioblogosphäre auf bibliothekarisch.de berichten. Der Hashtag ist #bibtag15. [WK]
„Hell, lichtdurchflutet, modern. Der neue Lesesaal der Staatsbibliothek Unter den Linden ist das genaue Gegenteil des Klischees einer verstaubten, dunklen Bücherhalle – mit hellem Holz, leuchtend orangenen Böden und Stühlen und vor allem einem: Raum.“ Veronique Leheis
Der erleuchtete Lesesaal am Abend, im Vordergrund das Dach des Rara-Lesesaals
Ein „Hochaltar des Lesens„, Bücherpalast, „Kathedrale des Wissens“ (Hermann Parzinger), „Palast der Worte„, Berlins „Superhirn“ – selten gab es soviele Liebkosungen und Superlative für zwei neue Lesesäle in Deutschland. Heute wurde der neue Lesesaal der Staatsbibliothek Berlin im Ostteil der Stadt „Unter den Linden“ eröffnet und bejubelt. Ein lichtdurchfluteter Kubus, mitten im alten Gemäuer des wilhelminischen Riesenbaus von 1914. Entworfen vom Architekten HG Merz, der die Ausschreibung hierzu vor 13 Jahren gewann. Nun hat es 69 Jahre gedauert, bis der im 2. Weltkrieg zerstörte Lesesaal wieder neu aufgebaut wurde. Der Präsident der Stiftung Preußischer Kulturbesitz, Hermann Parzinger und Wolfgang Thierse eröffneten nach zehn Jahren Bauzeit den vom Architekten HG Merz entworfenen neuen Lesesaal. Wäre damit nun künftig das Platzproblem im Jakob- und Wilhelm-Grimm-Zentrum gelöst? 🙂
Heute abend lief auf dem Lokalfernsehsender Rundfunk Berlin-Brandenburg (RBB) eine 45-minütige Dokumentation „Berlins Superhirn“ über die Staatsbibliothek mit dem Schwerpunkt auf der Geschichte des Gebäudes Unter den Linden. Die Doku ist unter folgendem Link auf der RBB-Seite verfügbar.
Ab dem 21. März können auch Besucher den Lesesaal nach 10-jähriger Bauzeit betreten. Im Lesesaal befinden sich 130.000 Bücher, was etwa einem Anteil von einem Prozent der größten Universalbibliothek Deutschland entspricht. Er bietet 250 Arbeitsplätze und 19 Carrels.Darüber hinaus gibt es noch einen kleinen Rara-Lesesaal, neue Tresormagazine und ein neues Freihandmagazin. Lesen wird hier als Event inszeniert, wie die Berliner Morgenpost am 17.03. schrieb, denn es gibt eine Lounge mit weichen Sofas und einen Kaffeeautomaten in nächster Nähe. Nach Fertigstellung der Renovierung des Altbaus im Jahr 2016 werden hierfür insgesamt 500 Millionen Euro hierfür ausgeben werden, die vom Bund übernommen werden. Der zweite Bauabschnitt umfasst weitere neue Lesesäle für die Sondersammlungen mit 230 Arbeitsplätzen, viele Rechercheplätze und ein Bibliotheksmuseum eingerichtet. Die „FSK“-Regelung ab 16 Jahren leuchtet mir nicht ein. Es gibt doch tatsächlich auch („normale“) Schüler, Hochbegabte und wissenschaftliche Interessierte Menschen, die jünger als 16 Jahre alt sind und Interesse hätten diese Bibliothek zu nutzen.
Nun wird hoffentlich Wim Wenders doch noch „Der Himmel über Berlin“ Teil 2 drehen können. 🙂
Eine weitere Session vom Montag, den 11.03., die ich teilweise besuchte, lautete „Migranten-Communities“ besser kennenlernen. Im ersten Vortrag mache Martina Dannert von der Stadtbibliothek den Anwesenden Mut auf potentielle Migranten-Zielgruppen zuzugehen und dort präsent zu sein, wo sich diese aufhalten.
Susanne Schneehorst erzählte im anschließenden Vortrag von ihren Erfahrungen, wie Kontakte, Beziehungen und Freundschaften mit den entsprechenden Menschen entstehen können. Sie lieferte ein exzellentes Beispiel, wie sich über Jahre hinweg durch eine gute Beziehungs- und Kontaktarbeit ein Medienbestand und Veranstaltungen aufbauen lassen. Dabei erwähnte sie unter anderem die rumänische Community, die dem christlich-orthoxen Glauben angehört, die in Nürnberg so zahlreich vertreten ist, dass diese sogar über einen eigenen Bischof aus Rumänien verfügen. Auch die verschiendenen kulturellen Feste wie z.B. die griechischen Nationalfeiertage, den 25.03. und den 28.10. hob Schneehorst stellvertretend hervor, die ein prima Anlass sind, um als Bibliothekar_in sich zu präsentieren, für die eigene Einrichtung und deren Medien- und Veranstaltungsangebote zu werben. Ein Fest, das mir und auch Susanne Schneehorst noch gänzlich neu war, ist Masleniza (Butterwoche), das Russische Frühlingsfest, das in der Fastnachtswoche begangen wird. All diese Tipps und Vorschläge erfordern natürlich, dass sich der (die) einzelne Bibliothekar (Bibliothekarin) außerhalb seiner (ihrer) Arbeitszeit an Wochenenden und Abenden an Treffen von Kulturvereinen, dem Migrationsrat (Integrationsbeirat je nach Kommune trägt dieser eine andere Bezeichnung, in München heißt dieser immer noch Ausländerbeirat) und Stadtteilfesten einen Namen macht und seine bibliothekarische Einrichtung bekannter macht.
Der anschließende Vortrag „An Oppurtunity for Internationalization in Turkish Libraries with Retired Immigrants and International Students“ von Frau Esin Sultan Oguz war sehr allgemein gehalten. Woran ich mich besonders erinnere ist, dass die Zahl der englischen Rentner, die ihren Lebensabend in der Türkei verbringen, dem der deutschen Rentner um etwa 10.000 übersteigt. Letztendlich erwähnte Oguz zwar, dass eine stattliche Anzahl an religiösen und ethnischen Minderheiten in der Türkei (z.B. Kurden, Tscherkessen, Armenier, Assyrer, Roma oder Aramäer) gibt, aber benannte die in der Klammer aufgeführten Beispiele nicht. Es scheint in der Türkei – ähnlich wie in Frankreich – keine „echte“ interkulturelle Bibliotheksarbeit zu geben, wenn man von einigen touristischen Orten absieht:
„In der Türkei sind derzeit ganze 18 Sprachen gefährdet, drei davon bereits ganz ausgestorben. Die Zahlen der UNESCO haben jetzt eine nicht-staatliche Gruppe in der Türkei auf den Plan gerufen. Sie beschuldigen die Regierung, die kulturelle Vielfalt des Landes mit ihrer „Nationalstaats“-Politik auszurotten.“ Deutsch-Türkische Nachrichten
Dennoch war dieser Vortrag voller Optimismus und Enthusiasmus, so dass das Publikum den Eindruck hatte, in den nächsten Jahren wird es mehr Bibliotheksarbeit vor allem für Rentner aus dem Ausland, Deutsch-Türken und Touristen geben.
Der letzte Vortrag von Dr. Jan-Pieter Barbian „Eine Geschichte mit Zukunft“. Die Türkische Bibliothek in der Stadtbibliothek Duisburg“ ist nahezu identisch mit dem Artikel „Von der Türkischen Bibliothek zur Interkulturellen Bibliothek“ in der Märzausgabe der Zeitschrift BuB S. 215-221.
Um nicht zu pessimistisch über die Türkei zu berichten, möchte ich noch in diesem 2. Teil auf den Artikel in der Leipziger Volkszeitung mit dem Titel „E-Books – die Türken gehen voran“ von Lisa Berins eingehen. Wer sich nicht gerade in Sessions begab, die auf Englisch waren, hatte nicht unbedingt das Gefühl, dass dieser Kongress so international war, wie ihn die Leipziger Volkszeitung am 14. März betitelte. Doch es gab Bibliothekare und Bibliothekarinnen aus 25 Ländern, die Teilnehmer/-innen waren. Neben dem Direktor des amerikanischen und des italienischen Bibliotheksverbands, war auch die Präsidentin der IFLA, Ingrid Parent anwesend und es hätte die Gelegenheit gegeben sie am BIB-Stand zu besuchen. Darüber hinaus war auch eine Kollegin aus den Niederlanden zu sehen oder eine Kollegin aus Russland, die ich traf. So meinte Michael Dowling (ALA-Präsident), dass sich die US-amerikanischen Kollegen und Kolleginnen etwas vom türkischen Bibliothekswesen abschauen können, denn dort werden ab nächstem Monat E-Books für jeden Bibliotheksnutzer frei zugänglich gemacht.
Es fällt aber leider auf, dass Jahr für Jahr nahezu dieselben BibliothekarInnen zum Thema Interkulturelle Bibliotheksarbeit auf den Bibliothekartagen vertreten sind, Vorträge halten oder in der Mailingliste ÖB-Multikulturell Beiträge versenden. Leider gibt es oftmals in vielen Kommunen keine „Extratöpfe“ für die entsprechende Förderung der Mehrsprachigkeit der Einwohner im Einzugsgebiet der Bibliotheken und die Guidelines for „Library Services für multikulturelle Gemeinschaften“ kennen sicherlich viele politische Entscheidungsträger und Geldgeber kaum. Im Gegensatz zu Österreich oder Schweiz, wo man sein Abitur in mehreren Sprachen ablegen kann und auch in manchen Bibliotheken ein mehrsprachiger Bestand nichts Besonderes ist, scheint es hierzulande noch häufig an Rechtfertigungsgründen gegenüber den Unterhaltsträgern zu mangeln. Das Bewußtsein Mehrsprachigkeit, Diversität und die Förderung des kulturellen Pluralismus mag ja bei den meisten BibliothekarInnen sicherlich vorhanden sein, aber die Ganzheitlichkeit, die oftmals mit einer interkulturellen Öffnung verbunden ist, die von der gesamten Stadtverwaltung getragen wird, scheint eher nur in Stuttgart, München, Berlin und Frankfurt und wenigen anderen Großstädten (und wenigen Kleinstädten) vorhanden zu sein. Ist es schon eine Innovationspreis wert, wenn jemand eine Bachelorarbeit zum Thema „Die Bibliothek als Ort der interkulturellen Begegnung“ schreibt? Dennoch zeigt sich, dass die Einführung von Gesprächsgruppen für Migranten (SprachGartenInternational-Deutsch sprechen und Menschen treffen“) in der Stadtbibliothek Bremen sicherlich eine gutes Angebot der Bibliothek ist, aber warum der Defizitansatz „SiemüssendochDeutschlernen“ als innovativ ausgezeichnet wurde, erschließt sich mir nicht. Ja, ich wundere mich sogar sehr, denn das Hamburger Projekt Dialog in Deutsch gibt es schon länger und „das Neue“ in Bremen hat nur einen anderen Namen. Inwiefern werden die EU-Richtlinien 2000/43/EG (Antirassismusrichtlinie) und 2000/78/EG in diesen und vielen anderen Bibliotheken umgesetzt? Das „Language Café“ in Nottingham bietet den Ureinwohnern (den Alteingeßenen Nicht-Migranten) die Möglichkeit die Sprachen der Herkunftsländer der Migranten, Flüchtlinge und Asylbewerber zu erlernen. In Nottingham gibt es auch Konversationskurse, bei den Flüchtlinge und Migranten Englisch lernen, aber das wurde nie als innovativ dargestellt bzw. niemand würde das ernsthaft als innovativ bezeichnen. Es war eher das „Language Café“ oder die Themen des Konversationskurses, die innovativ und beeindruckend waren. Ein echtes „Language Café“ wie das an der TU Berlin (Telquel) setzt aber vor allem Neugier der Biodeutschen voraus und macht zusätzlich Arbeit.
Ich habe im November ein Weiterbildungsseminar besucht und unter den Teilnehmern war eine Studentin mit türkischem Namen. Auf die Frage des Kursleiters, ob sie denn türkisch könne, entgegnete diese sehr schüchtern mit nein. Eine mir bekannte aus dem Iran stammende Deutsch-Kurdin kann kein Farsi (und will es gerne lernen), eine in Deutschland geboren Deutsch-Türkin schämt sich mit Türken aus der Türkei türkisch zu sprechen, da sie viele Fehler macht und die sich nicht immer verstehen. Ein Freund schämt sich zwar nicht Rumänisch zu sprechen, weiß aber das er viele Fehler macht und es langsam verlernt, obwohl es seine Muttersprache ist. Bekannte und Freunde von mir haben nie die deutsche Minderheitensprache Sorbisch gelernt, obwohl sie sorbischer Herkunft sind. Es geht viel verloren in Deutschland. Ein Bekannter, den ich letztes Jahr zufällig in der Nacht traf möchte gerne chinesisch lernen. Wollen wir Bibliothekare und Bibliothekarinnen Vielfalt erhalten oder sprachliche Homogenität fördern? Chinesisch und Türkisch erfreuen sich einem regelrechten Boom. Warum nicht voneinander und miteinander lernen anstatt gelehrt und belehrt zu werden von Mitgliedern der sogenannten Mehrheitsgesellschaft? Mangelnde Deutschkenntnisse sind nicht allein der anderen Muttersprache geschuldet, sondern bei Deutsch-Türken und Deutsch-Deutschen gleichermaßen vorhanden, wenn diese eher einer bildungsfernen Schicht angehören und nicht aufgrund der ethnischen Herkunft zu erlären. Deshalb ist es dann ein soziales Problem. Experten des Berlin-Instituts beschreiben benannten neun Kernelemente für eine erfolgreiche Sprachförderung, darunter ist der systematische Einbezug der Erstsprache. Inwiefern können Bibliothekare und Bibliothekarinnen, deren Muttersprache meist Deutsch ist diese im Rahmen der Lese- und Sprachförderung leisten? Eine Schlagzeile Anfang des Jahres lautete: „Deutsche lernen begeistert Türkisch – die Deutschlandtürken nicht“ und in der Tat besuchen derzeit mehr Deutsch-Deutsche Türkischkurse als Menschen türkischer Herkunft zur Festigung und dem besseren Erlernen deren Muttersprache:
„Meine Befürchtung ist es, dass sich die Türken in Deutschland zu einer Gesellschaft entwickeln, die kein Türkisch spricht. Mit Bedauern beobachte ich eine Generation, die nicht in der Lage ist, die türkische Sprache wenigstens als Basis für das Erlernen der deutschen oder einer anderen Sprache nehmen kann […] Die zweite Generation ist in der Umgebung von Eltern aufgewachsen, die kein Deutsch konnten und nur Türkisch gesprochen haben. Dadurch ist das Türkisch der zweiten Generation relativ besser. Doch nun sind wir mit einer Generation konfrontiert, deren Eltern entweder nicht ausreichend Türkisch sprechen oder es vorziehen, ihren Kindern zu Hause gar kein Türkisch beizubringen – ein solches soziales Phänomen können wir momentan beobachten.“ Kemal Basa
Die Preisträgerin der Bachelorarbeit „Die Bibliothek als Ort der interkulturellen Begegnung“ zitierte in ihrer Schneehorst et al. und sprach davon, dass Integration nicht die „defizit- und differenzorientierte[n] Perspektive“ einehmen soll, aber diese Gesprächsgruppen scheinen eben gerade dies zu tun. Auch von Beidseitigkeit ist in ihrer Arbeit die Rede, was Integration ausmacht, dass ich anderen auch etwas von meiner Kultur und meinem Erfahrungswissen weitergebe und nicht nur Deutsch lerne. Letzlich gibt es ja schon „Dialog in Deutsch“ in Hamburg und was soll denn der „innovative“ Unterschied zwischen der neuen Deutschlerngruppe in Bremen im Vergleich mit dem Hamburger Beispiel sein? Serdar Somuncu kritisiert(e) ebenso dieses quantiative Erfassung „Integration“ messbar machen zu wollen und die Wortwahl des Nationalen Aktionsplans, dessen Duktus und Intention von ihm durchaus kritisch gesehen wird. Die Autorin der Bachelorarbeit „Die Bibliothek als Ort der interkulturellen Begegnung“ zitierte mehrfach in ihrer Arbeit diesen Aktionsplan, der eher etwas von Aktionismus hat und 50 Jahre zu spät kommt.
Dem US-amerikanischen Soziologen Rogers Brubaker zufolge ist seit dem Jahr 2000 in vielen Ländern Europas einschließlich Deutschland ein Return on Assimilationfestzustellen. Ob nun Sprachcafé Deutsch oder Dialog in Deutsch (in Hamburg), das mag soziale oder assimilative Bibliotheksarbeit sein, aber strenggenommen ist das nicht die inter-kulturelle Bibliotheksarbeit, wie sie andernorts (z.B. in den USA, Spanien oder anderswo) so genannt wird. Dialog Deutsch erinnert an ein Buch des Goethe-Instituts oder an Dialogpunkte in der arabischen Welt der Robert-Bosch-Stiftung. Das Label „Inter-kulturell scheint hier hier zwar heterogene Migranten aus verschiedenen Herkunftsländern anzusprechen, aber eigentlich hat der Rest des Ureinwohner-Bibliothekspublikums von dieser kulturellen Vielfalt herzlich wenig. Auch in vergangenen Gesprächen mit einem mir bekannten Migrationsforscher hat dieser andere ähnliche Projekte wie das eben genannte nicht als inter-kulturell und innovative Bibliotheksarbeit klassifiziert. Diese Entwicklung macht mich nachdenklich und traurig. Mit der Förderung des Interkulturellen Dialogs hat dies herzlich wenig zu tun.
Ray Bradbury, der am 23. August dieses Jahres 92 Jahre alt geworden wäre und einem breiten Publikum weltweit vor allem durch „Fahrenheit 451“ bekannt wurde, starb nun nach längerer Krankheit am Dienstagabend in Los Angeles mit 91 Jahren. Nicht nur die Science-Fiction Community trauert um ihn, auch die Bibliothekswelt schließt sich dieser traurigen Nachricht an. R.I.P. Ray Bradbury!
Zum 90. Geburtstag widmete ihm die Stadt Los Angeles eine “Ray Bradbury Week„. Auf Bibliothekarisch.de wurde er 2010 anläßlich seines 90. Geburtstag seiner Verdienste für Bibliotheken in einem Blogeintrag gewürdigt. Eine große Anzahl seiner Bücher schrieb er in Bibliotheken. Welche bessere Werbung können Bibliotheken, aber auch Schriftsteller bekommen, wenn letztere ihre Bücher dort verfassen, wo sich deren potentielle Leserschaft befindet? Die Twittercommunity, die Printzeitungen und das Fernsehen, würdig(t)en einen den wohl bekanntesten Science-Fiction Autoren der Welt.
Im Folgenden sollen zwei Videos als Nachruf Bradyburys Bedeutung, insbesondere für die Bibliotheks- und Buchwelt deutlich machen. Das Time Magazine erinnerte in einer Trailerschau an die Bücher Bradburys, welche bereits verfilmt wurden. „Bildung als Nahrungsaufnahme“, wie sie Bibliotheken anbieten, war für Bradbury in den Jahren der Great Depression und den Jahren nach dem Krieg eine Selbstverständlichkeit. Die Stadtbibliothek in Los Angeles, aber auch Buchhandlungen waren sein zweites Zuhause. Seine Ehefrau lernte er in einer Buchhandlung kennen.
Das erste Video stammt von CNN und ist ein kurzer Nachruf auf Bradburys Schaffen. Im zweiten Video, das von Archive.org stammt und im Atlantic Magazine online veröffentlicht wurde, handelt es sich um ein etwa 25-minütigen Dokumentarfilm über sein Leben und seine Arbeit als Schriftsteller. All seinen Fans und solche, die es werden wollen sei seine Webseite http://www.raybradbury.com und sein Werk empfohlen.
Die Aktion Cycling for Libraries – Radeln für Bibliotheken war ein großer Erfolg und sowohl die Tour als solche, als auch ihre Protagonisten, haben in der Presse einige Spuren hinterlassen, die ich an dieser Stelle zu bündeln versuche. Ergänzungen sind jederzeit willkommen!
[Bericht] Der Vortrag von Dr. Fabian Franke handelt von Standards zum Thema Informationskompetenz.
Ziel der Standards ist es, die Arbeit zu erleichtern. Franke stellte die Frage, mit welchen Standards wir in Bibliotheken arbeiten und zählte auf: RAK, LSWK, Dublin Core für den Bereich Katalogisierung. Außerdem nannte er Bibliothekspläne und Kennzahlen, welche für die Bibliotheksentwicklung wichtig sind. Aber die Hauptfrage ist: Benötigen wir Standards für die Vermittlung Informationskompetenz?
Seine Definition von Standards war der Wikipedia entnommen:
Ein Standard ist eine vergleichsweise einheitliche oder vereinheitlichte, weithin anerkannte und meist auch angewandte (oder zumindest angestrebte) Art und Weise, etwas herzustellen oder durchzuführen, die sich gegenüber anderen Arten und Weisen durchgesetzt hat.
In dieser Bedeutung ist der Begriff insbesondere in den Bereichen Technik und Methodik üblich, aber auch beispielsweise in Bezug auf Menschenrechte oder Umweltschutz. Dabei findet der Begriff sowohl Verwendung bzgl. allgemein anerkannter Zielsetzungen als auch bezüglich allgemein anerkannter Realisierungen.
Ein Standard kann in einem formalisierten oder nicht-formalisierten Regelwerk bzw. in einem sich ungeplant ergebenden Regelfall bestehen, beispielsweise in einer einzelnen Regel bzw. mehreren Regeln oder einer Norm.
Als Zielsetzung von Standards sieht er eine höhere Rationalisierung der arbeitsteiligen Arbeit, die Schaffung von Effektivität und Wirtschaftlichkeit, Qualitätssicherung, mehr Kundenorientierung und das Schaffen einer Ordnung für (wiederkehrende) Abläufe. Für Bibliotheken sind Standards für Informationskompetenz (IK) seiner Meinung nach notwendig, da IK-Vermittlung eine Kernaufgabe der Bibliothek ist.
Ursprünglich kam das Regelwerk für Informationskompetenz aus dem angloamerikanischen Raum (Information Literacy). Diese wurden übersetzt und hielten eine Umsetzung auch in den Standards für die Vermittlung von Informationskompetenz für Hochschulen. Die Bayerischen IK-Leitlinien sollen Argumentationshilfen sein, um mit dem Thema Informationskompetenz an die Hochschulleitungen, Bibliotheksleitungen usw. heranzugehen
Einem Fernsehteam des mitteldeutschen Rundfunks (MDR) gelang bei Recherchen in der georgischen Hauptstadt Tiflis eine sensationelle Entdeckung: ein Geheimarchiv mit Beutekunst aus Deutschland:
In einem bunkerähnlichen Gebäude in Tiflis (Georgien) befänden sich mehrere tausend, teils uralte Bücher aus Deutschland von unschätzbarem Wert, teilte der MDR gestern mit. Darunter seien auch Bände aus der Leopoldina in Halle (Sachsen-Anhalt).
Die Bücher aus dem Zeitraum 1477 bis 1940 seien nach Angaben des MDR in einem sehr schlechten Zustand (Feuchtigkeit, Schimmel). Zu dem Fernsehteam gehörte auch ein Mitarbeiter des Berliner Kurier, der gestern ebenfalls über den Fund berichtete.