Bibliothek des DMK Berlin e.V. benötigt kurzfristig technische Hilfe

Vielleicht kann wer helfen:

Katka Schmidt schreibt bei Facebook:

Unsere ehrenamtlich betriebene Bibliothek benötigt kurzfristig technische Hilfe. 🙂 Eine Möglichkeit sich auszuprobieren, wenn man sich mit Ubuntu und MySQL auskennt …. Danke.
Wenden könnt Ihr Euch per per Mail an: bibliothek [at] dmk-berlin.de

Die Bibliothek benötigt technische Hilfe!

Assalamu alaikum Liebe Geschwister im Islam,

seit einiger Zeit besitzt die Bibliothek des DMK Berlin e.V., die Deutsche Islam Bibliothek, eine Bibliotheksverwaltungssoftware, die auch ermöglicht Euch den Bestand über einen Online-Katalog zugängig zu machen.
Leider haben wir bisher Schwierigkeiten diesen Online-Katalog einzurichten und daher suchen wir Eure Hilfe.
Wir suchen – im besten Fall –einen Informatiker/In, der sich mit Ubuntu, Linux und MySQL auskennt und uns so behilflich sein kann den Online-Katalog einzurichten.
Es dürften dafür eigentlich nicht mehr als 2 Termine nötig sein, indem jemand mal bei uns vorbei schauen müsste in der Bibliothek.
Wenn Ihr helfen könnt, dann meldet Euch doch über: bibliothek [at] dmk-berlin.de per Email bei uns.
Wir danken Euch und hoffen auf positive Meldungen, damit unser Bestand nun schnell zugängig wird.
Wa alaikumu salam

Euer DIB Team
Von: DMK Berlin e.V.

Mein bibliothekarisches Leben – “Bibliotheken tragen zur Menschlichkeit bei”

Von Elisabeth Simon
Arbeitsstelle
Simon-Verlag für Bibliothekswissen,Riehlstr. 13
D-14057 Berlin

1. Wie lange begleiten Sie den bibliothekarischen Zirkus?

Ich selber bin ja Uraltgestein, sozusagen aus der bibliothekarischen Steinzeit, ohne Kopierer, ohne Fax ohne E-Mail und elektronische Hilfe und jetzt auch alt an Jahren.

2. Was hat Sie angetrieben, sich gerade eine Arbeit im Bibliotheksbereich zu suchen?

Schlichte wirtschaftliche Rahmenbedingungen und große Naivität!

Eine Flüchtlingsfamilie mit vier Kindern hatte schon eine große Leistung vollbracht, wenn alle Kinder Abitur machten (4% der Deutschen machten Anfang der 1960er Jahre Abitur). Für die weitere Ausbildung standen mir höchstens drei Jahre zur Verfügung. Auf der Suche nach einer Ausbildung begegnete ich Dr. Joerden, dem damaligen Direktor der Hamburger Öffentlichen Bücherhallen. Er sprach so hinreißend über den bibliothekarischen Beruf, dass ich beschloss diesen zu ergreifen.

3. Wie sahen und sehen Ihre Aufgaben aus und was hat sich Ihrer Meinung nach am deutlichsten verändert?

Zum ersten Teil der Frage: Eigentlich hat sich mein Berufsfeld mehrfach drastisch verändert, d.h. ich habe eigentlich drei Berufe ausgeübt. Ich begann als Kinder- und Jugendbibliothekarin und war faktisch Mädchen für alles: Ausstellungen, Nutzerschulungen Katalogisierung, Bestandsaufbau, Marketing und Öffentlichkeitsarbeit Heute würde ich sagen, ich durfte alles machen, auch Interviews geben und die Bibliothek bei Seminaren vertreten und war doch erst 22 Jahre alt.

Danach ging ich ein Jahr in die USA an die neu erbaute Public Library in Lima Ohio und arbeitete auch in Columbus, Ohio. Man bot mir damals die Leitung der Öffentlichen Bibliothek in Marietta, Ohio an. Dieses Angebot nahm ich nicht an. Es war das Jahr, das mich am stärksten geprägt und mir auch nachfolgend Ärger eingebracht hat, weil ich vieles, was in den Öffentlichen Bibliotheken Deutschlands geschah, nicht mehr so recht akzeptieren konnte. Viele Probleme der Bibliotheken, die heute den Bibliothekaren das Leben schwer machen, wurden damals schon angelegt.

Ich arbeitete nach meinem US-Aufenthalt an den Hamburger Öffentlichen Bücherhallen und studierte Geschichte und Soziologie. Weil mein Mann Leiter des Phonogramm-Archivs am Ethnologischen Museum wurde, zog ich mit ihm nach Berlin und übernahm den Aufbau der Bibliothekarischen Auslandsstelle am DBV, später wurde diese in “Deutsches Bibliotheksinstitut” umbenannt. Es war eine wunderbare und aufreibende Aufgabe. Außer meinem Gehalt und der notwendigen Infrastruktur musste ich alle Mittel für Aktivitäten einwerben. Ich begann mit Schulden von 6.000 DM und warb bis zur Abwicklung dieser Arbeit durch die Schließung des DBI 370.000 DM ein, mit steigender Tendenz.

Die Arbeit hat mich voll in Anspruch genommen, weil es viele Hindernisse zu überwinden galt, sowohl im In- und Ausland, als auch in politischer und administrativer Hinsicht. Dagegen wurde immer eine fachliche Übereinstimmung sowohl auf der nationalen, als auch auf internationaler Ebene gefunden.

Seit 2008 betreibe ich nun einen kleinen Fachverlag für Bibliotheks- und Informationswissenschaft, quasi mein dritter Beruf mit neuen Anforderungen

Nun zur zweiten Hälfte der Frage: Was hat sich am deutlichsten verändert? Eigentlich alles oder auch nichts. Verändert hat sich das Umfeld oder besser gesagt die Infrastruktur. Von der gegenwärtig zur Verfügung stehenden Infrastruktur konnten wir nicht einmal träumen. Ich weiß noch, mit welcher Begeisterung ich das Fax begrüßt hatte, das meine Auslandsarbeit um vieles vereinfachte und wie wütend ich die administrativen Hürden bekämpfte, die die Verwaltung des DBI vor dem Nutzen dieses Mediums aufbaute.

Nun zur zweiten Hälfte der Frage: Was hat sich am deutlichsten verändert? Eigentlich alles oder auch nichts. Verändert hat sich das Umfeld oder besser gesagt die Infrastruktur. Von der gegenwärtig zur Verfügung stehenden Infrastruktur konnten wir nicht einmal träumen. Ich weiß noch, mit welcher Begeisterung ich das Fax begrüßt habe, das meine Auslandsarbeit um vieles vereinfachte und wie wütend ich die administrativen Hürden bekämpfte, die die Verwaltung des DBI vor dem Nutzen dieses Mediums aufbaute.

Der Nutzen von E-Mails hätte mir viele lange Abende in den Räumen des DBI erspart. Alle Möglichkeiten des Informationstransfers und der Dienste durch die Bibliotheken sind auf einem Standard, den man sich früher nicht vorstellen konnte.

Nicht verändert haben sich die politischen Rahmenbedingungen und teilweise das Selbstverständnis der Bibliotheken, so dass deren Dienste und deren Selbstbild immer noch von den gleichen Dingen verdunkelt werden, die mich vor nun mehr fast 40 Jahren nach meiner Rückkehr aus den Vereinigten Staaten zum ersten Mal geärgert hatten: Eingeschlossenheit, Betriebsblindheit, Regionalismus, Behördenangst, Hochmut, Selbstverliebtheit, mangelnde politische Einsicht und Mut.

Es fehlt immer noch eine Zielsetzung der Bibliotheken jenseits der administrativen Regularien und ihre konsequente Umsetzung.

4. In welcher Form spielen Social Media-Angebote eine Rolle in oder für Ihre Arbeit?

Social Media-Angebote werden eine große Rolle spielen. Gegenwärtig ist Facebook beherrschend und es ist sehr komisch, es wird allenthalben gegen Facebook gewettert, aber alle sind Mitglied, vom ZDF bis zu einer großen Augenklinik in Berlin-Lichterfelde. Wir wollen ja alle wissen, was unser Gegenüber, unser Kunde, unser Nutzer über unsere Dienstleistungen denkt. Wir sind eigentlich nicht so sehr an deren privaten Befinden und Tun interessiert, als daran, was wir über die Dienste, die wir anbieten, erfahren.
Das bedeutet, dass die Kommunikation mit den Nutzern auf einer anderen Ebene möglich ist als in vergangenen Jahren und die Bibliotheken auch zwingen wird, ihre Dienstleistungen zu überdenken. Diese Art der Kommunikation wird das Leben aller sehr verändern, besonders das der Bibliotheken und derjenigen, die in diesen arbeiten.

Nutzerbefragungen hat es immer schon gegeben und bei vielen Problemen wusste man, dass diese das Leben der Nutzer erschweren, aber man wird diese Beschwerden nicht mehr ignorieren können. Auf die Folgen dieser veränderten Kommunikation im politischen Prozess weist auch eine Publikation des Simon Verlages für Bibliothekswissen hin: Ingo Caesar „Social Web – politische und gesellschaftliche Partizipation im Netz: Beobachtungen und Prognosen“.

5. In welche Richtung entwickelt sich die Bibliothek zukünftig?

Ich möchte damit beginnen, was sich nicht ändern wird. Man wird Bibliotheken immer brauchen. Bibliothekare sind leider immer etwas „Medium besoffen“, d.h. sie glauben, dass durch die gegenwärtige mediale Vielfalt ihre Arbeit obsolet ist. Das ist mitnichten der Fall. Menschen, die behaupten, dass das Internet bibliothekarische oder bibliographische Arbeit unnötig macht, haben wahrscheinlich noch nie ausgiebig gesucht.

Ein Buch in unserem Programm Simon, Artur: Ethnomusikologie wird wahrscheinlich deshalb so eifrig gekauft, weil es eine einführende Bibliographie enthält, sehr begrüßt von allen Studenten dieses Faches. Es ist eine Illusion zu glauben, dass sich jeder im Netz oder auch in modernen hybriden Bibliotheken zurechtfinden wird. Wir brauchen Bibliotheken als Informationszentren aber auch als Kulturzentren. In bestimmter Weise nimmt das Internationale ab und das Regionale gewinnt an Bedeutung. Die Menschen wollen, vielleicht gerade angesichts der furchteinflößenden Globalisierung, wieder im Kiez verankert sein. Desto wichtiger ist, dass die Bibliothek Zentrum wird – gerade auch in ländlichen Bereichen, die sonst kulturell auszutrocknen drohen.
Die Arbeit der Bibliotheken kann und muss sich in diese Richtung entwickeln, wenn nicht droht ihr das Aus, so wie es Rainer Strzolka so drastisch beschrieben hat in seinem Handbuch der Kulturzerstörung. Das kann uns aber nicht egal sein, denn Bibliotheken tragen zur Menschlichkeit bei. Bibliothekar ist ein wunderbarer Beruf. Deshalb braucht der Beruf aber auch Kommunikatoren und zwar viele. Die Zahl der Katalogisierer kann dagegen wirklich schrumpfen. Das kann und sollte zentral geschehen.

Bibliotheken sind kein Instrument für machtbesessene Politiker, sie schaffen eine Atmosphäre des Vertrauens untereinander und mit ihrem Gegenüber, der Kommune, sei es eine Stadt, eine Universität oder eine Institution.

Was heißt soziale Nachhaltigkeit für eine gerechte Stadtbibliotheksentwicklung? Ein Plädoyer für eine Stärkung der sozialen Kohäsion

 “Unter dem Gesichtspunkt sozialer Brauchbarkeit sind die wachsende Armut, die Bildung neuer Unterschichten und die zunehmende Wohnungsnot
in den gegenwärtigen Städten der Bundesrepublik kontraproduktiv für eine nachhaltige Stadtentwicklung. Nachhaltigkeit setzt Verteilungsgerechtigkeit
voraus, weil nur dann der schonende Umgang mit den begrenzten Ressourcen gewährleistet, und gleichzeitig die Voraussetzungen für eine Maximierung des schöpferischen Potenzials der Stadtbewohnerschaft gelegt sind.“ Werner Nohl

Der Begriff der Nachhaltigkeit verkommt in gegenwärtigen Diskursen immer mehr zu einer leeren Worthülse und wird häufiger im ökonomischen Kontext verwendet bzw. instrumentalisiert, als im sozialen Bereich. Doch wie reagieren die Städte und Landkreise, um einer steigenden Spaltung der Gesellschaft entgegenzuwirken, welche unter anderem durch eine soziale Entmischung gekennzeichnet ist? Wie nachhaltig handeln Kommunen und deren Kultureinrichtungen wie z.B. (öffentliche) Bibliotheken im Sinne einer gerechten Stadtentwicklungspolitik? “Wo bleibt eigentlich in Deutschland die produktive Unruhe für eine neue Kultur der Anerkennung?” fragte der Sozialwissenschaftler Wilhelm Heitmeyer am 3.6.2012 am Ende eines Interviews mit der Berliner Zeitung. Die Antwort blieb und bleibt offen. Wie  kann die soziale Kohäsion in den Kommunen hergestellt werden und welche Rolle können Bibliotheken als soziokulturelle Einrichtungen dabei einnehmen?

2011 wurde durch einen Blogger und Kreativkopf des Vereins Nachhaltigskeitsguerilla e.V., Maik Eimertenbrink, Obdachlose in Berlin nach ihren BildungsInteressen befragt. Die Antworten hierzu ähnelten dem Bestandsangebot öffentlicher Bibliotheken und erweckten den Eindruck einer Nutzungsanalyse, wie ich sie als Student an einer Unibibliothek durchführte. Der Titel hätte auch “Was Obdachlose an Bibliotheksbeständen interessieren könnte”, lauten können. Bislang fehlt so etwas im deutschen Bibliothekswesen, das sich offenbar nur an bestimmten “Zielgruppen” orientiert, insbesondere an den Mittelschichten und denjenigen, welche nicht am Rande der Gesellschaft stehen.

“Computer- und Sprachkurse, Geschichte, Technik, Musik, Sport, Naturwissenschaften, Philosophie und Handwerk – das Interesse Berliner Obdachloser an Bildung ist groß. Dabei will der „gemeine Obdachlose“ nicht nur Bildung konsumieren, sondern auch seinen Teil dazu beitragen und selbst gern einmal „Professor“ sein. Einerseits besteht großes Interesse, dem „Neuen“ auf der Straße zu zeigen, wie er sich auf der Straße zurecht findet und, viel wichtiger, wie er möglichst wieder runterkommt“! Andererseits haben viele Obdachlose auch Interesse über allgemeine Themen wie Musik und Schach, aber auch über Theater und Geschichte zu dozieren. Fragen, seitens der Obdachlosen, wie „Wann könnte es frühestens losgehen?“ lassen darauf schließen, dass Interesse auf einen baldigen Start besteht.”

Seit kurzem gibt es in Berlin nun die Obdachlosen-Uni, die ein einzigartiges und noch junges Bildungs- und Partizipationsprojekt für Obdachlose ist. Es finden in verschiedenen soziokulturellen Zentren allen voran in Obdachloseneinrichtungen Kurse statt, die in ganz Berlin verteilt sind u.a. Internet- und Computerkurse. Die Zahl der Wohnungslosen steigt stetig – nicht nur in Berlin der Obdachlosenhauptstadt Deutschland mit etwa 11.000 Obdachlosen. Andere Schätzungen, die vom Verband für sozial-kulturelle Arbeit und aus dem Reichtums- und Armutsbericht der Bundesregierung stammen, gehen nämlich von 300.000 Obdachlosen in Deutschland aus. Hierzu gibt es keine glaubwürdigen Statistiken wie bei Arbeitssuchenden oder Millionären. Gründe dafür sieht die BAG bei steigenden Mietpreisen, dem Rückgang von sozialem Wohnraum und der Verarmung unterer Einkommensgruppen. Ein weiterer Faktor seien die hohen Zahlen an Langzeitarbeitslosen und das Anwachsen des Niedriglohnsektors. Ihre Prognose: Anstieg der Wohnungslosigkeit um weitere zehn bis 15 Prozent bis 2015.

Mithilfe ehrenamtlicher Mitarbeiter bietet die Obdachlosen-Uni Angebote zu folgenden Themen an, wobei die Dozenten oftmals Akademiker sind, welche an Unis und Forschungsinstituten tätig waren bzw. sind:

“Von Computerkurse über Geschichte, Philosophie, Schreibwerkstatt, Psychologie der Werbung, Ägypten, Überleben auf der Strasse, Persönlichkeitsentwicklung, Deutsch, Schach, Campingkochen, Geschirrherstellung aus Ton, Alkoholkrankheit und Depression, Keramik und Blumengestecke, die Geschichte der Lüge, Englisch und Französisch, bis hin zu Bewegungs- und Bewerbungstraining sowie Motivationstechniken.Die Dozentinnen und Dozenten sind teilweise ehemalige Dozenten von der Universität der Künste, eine Dozentin von der Humboldt-Universität ist vertreten, ein Mitarbeiter des Max-Planck-Instituts, der Leiter des Instituts für Sozialwissenschaften und Partizipation, sowie Bewohnerinnen und Bewohner von Wohnungsloseneinrichtungen, Studentinnen und Studenten, Berufstätige und, naja, einfach Engagierte!”

Wenn Stadtteilbibliotheken in Berlin und in anderen Städten mehr die Zusammenarbeit mit diesen Unis bzw. “Volkshochschulen” und anderen soziokulturellen Einrichtungen für Obdachlose bereit wären einzugehen, würde dies Synergieeffekte ermöglichen.

Der folgende Kurzfilm stammt von Tomas Koolhaas, dem Sohn des Stararchitekten Rem Koolhaas. Von letzterem Koolhaas stammt die beeindruckende Architektur der 2004 erbauten Seattle Public Library. In den USA ist es seit etwa 2 Jahren weit verbreiterer, dass zum Beispiel die Stadtbibliothek San Francisco einen Sozialarbeiter beschäftigt, der sich um die Sorgen, Nöte und Probleme von Obdachlosen kümmert. Ebenso wurde in diesem Blog mehrmals über das Thema Obdachlosigkeit und Bibliotheksarbeit berichtet.

Haferklee verwies 2010 auf eine Diplomarbeit von von Carolin Schneider aus dem Jahr 2006: “Bibliothekarische Angebote für Obdachlose in England : mit einem Vergleich zur bibliothekarischen Praxis in Deutschland“. Doch leider ist diese Arbeit nicht online zugänglich. Welche Angebote bieten Bibliotheken hierzulande? Mir sind keine bekannt.

Berlin versus Hamburg – Bibliothekartagsbesucher von #bibtag11 und #bibtag12 gefragt

Letztes Jahr Berlin, dieses Jahr Hamburg. Die BibliothekartagsbesucherInnen der letzten beiden Bibliothekartage haben nun die beste Möglichkeit zu überprüfen, ob dieser Vergleich hinkt oder man mit einem Kopfnicken zustimmen kann:


Idee für Kurzurlaub: Städtereise Berlin vs. Hamburg

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Die Peter-Sodann-Bibliothek wurde heute eröffnet

“Bibliotheken sind Orte, in denen die Menschen “die Chance bekommen, das Leben und sich selbst zu erkennen” Peter Sodann

Spätestens nach dem Bibliothekartag in Berlin 2011 wußte jeder aus der Bibliotheks- und Informationswelt, wer Peter Sodann ist und was er vorhatte. Heute wurde nun seine Bibliothek im sächsischen Staucha unweit von Riesa eröffnet.

Anläßlich der Eröffnung der DDR-Bibliothek, welche selbst die “BILD”-Zeitung ohne Anführungszeichen schrieb, ließe sich das W. Ulbricht in den Mund gelegte Zitat “niemand hat die Absicht eine Mauer zu bauen” auf “niemand hatte die Absicht eine Bibliothek mit DDR-Literatur zu errichten” umformulieren. Denn niemand hatte 22 Jahre die Absicht, die Idee, die Courage und das Durchhaltevermögen eine frei zugängliche und nicht-institutionelle Bibliothek über die Literatur aus der ehemaligen DDR aufzubauen. Die Deutsche Bücherei in Leipzig, welche diese Literatur sammelt, verfügt vermutlich nicht über die Benutzungsoffenheit einer Ausleihe, sondern nur eine Präsenzbestandsregelung, wobei die Bücher dort meist von BibliothekarInnen nach bestimmten Kriterien selektiert wurden. Mehrere Jahre suchte Sodann vergeblich Mitstreiter, Räumlichkeiten und Aufmerksamkeit, um all den gesammelten Büchern ein würdevolles Zuhause zu ermöglichen. Wer hätte gedacht, dass das doch so schnell ging und tatsächlich verwirklich werden konnte? Große Print- und Onlinemedien wie BILD, Focus, Spiegel, Welt und diverse Zeitungen und das Fernsehen (ARD, MDR usw.) berichteten seit geraumer Zeit über Sodanns Vorhaben. Auch auf bibliothekarisch.de entbrannte eine Diskussion mit mehreren Kommentaren im Februar 2011. Ein ehemaliger Bundespräsidentenkandidat und Tatortdarsteller hat nun eine Bibliothek ins Leben gerufen, die von vielen anfangs belächelt wurde. Zu Unrecht. Sollten nicht auch andere ehemalige Bundespräsidenten oder Tatortdarsteller sich ein neues Wirkungsfeld suchen? Könnten diese nicht schon allein aufgrund ihres Gehalts als Rentiers oder ihres Bekanntheitsgrads auch Bibliotheken aufbauen, fördern oder Fürsprecher für ein Bibliotheksgesetz werden?

Die DDR ist heute nur noch ehemalig, für manche gar einmalig oder eben mit dem Zusatz Ex auszusprechen, als wenn eine gesamte Bevölkerung von heute auf morgen mit ihrem Staate Schluss macht. Doch verschwanden all die publizierten, produzierten und verfassten Bücher und Theaterstücke von heute auf morgen in Mülltonen oder nur im neuen Gedächtnis einer gar westdeutschen ignoranten Öffentlichkeit? Oder nahm der im Stich gelassene Staat diese mit ins Grab? Was bleibt von alledem? Laut Volker Schlöndorff, der hierzulande als “einer der großen deutschen Regisseure” gilt, waren DEFA-Filme furchtbar und hauptsächlich Mittelmaß.

Ich stehe dazu, dass es neben großartigen Defa-Filmen wie ,Ich war 19’, ,Spur der Steine’, ,Jakob der Lügner’, ,Der geteilte Himmel’ oder ,Solo Sunny’ doch hauptsächlich Mittelmaß gab und dass diese Filme im Westen ganz allgemein nicht wahrgenommen wurden und nicht nur von mir nicht.“

Doch waren die Filme im Westen Deutschlands zwischen 1945-1990, wenn man von einigen wenigen Regisseuren und Filmen (deren Zahl mit Sicherheit unter 10 liegt) absieht, denn wirklich so viel besser? Genauso verhält es sich mit der Literatur, die in jüngster Zeit sehr häufig von westdeutschen “Experten” diffamiert wurde. Dennoch wäre es sicherlich von Nöten auch im Deutschunterricht in jeder Schule etwas mehr Wissen hierüber zu vermitteln. Neben Christa Wolf, Jurek Becker, Christoph Hein und Volker Braun, gab es sicher noch andere wie Wolfgang Hilbig, Stefan Heym oder Werner Bräunig, die ebenso einen Platz in der Literaturgeschichte verdient haben.

Ich maße mir hier keinesfalls ein Urteil an wie andere sogenannte “Experten”, da ich weder in der ehemaligen “DDR” lebte und auch deren Literatur und Filme nicht gut genug kenne. Doch bei den westdeutschen Experten habe ich ebenso meine Zweifel, ob diese so gut informiert sind, wie diese sich nach außen hin darstellen. Im folgenden Kurzbeitrag “Die DDR wohnt in Staucha bei Riesa” wird aktuell über die Aufbauarbeit der Bibliothek berichtet.

Zukünftig sind Führungen durch die Bibliothek geplant, die 800 Quadratmetern umfasst und sich auf dem Heuboden eines umgebauten Kuhstalls befindet. Es handelt sich um etwa eine halbe Million Bücher, die Sodann aus DDR-Zeiten in mühevoller Kleinstarbeit sammelte. Bislang sind aber “erst” 180.000 Bücher frei zugänglich. Dabei haben Bibliotheken, Professoren und Privatleute mit dazu beigetragen, dass diese Sammlung stetig wuchs. Außerdem plant Sodann ein kleines Kulturzentrum, ein Antiquariat, Scheunen-Theater und ein Café auf dem alten, aber sanierten Rittergut zu errichten. Das Haupthaus, in dem das Gemeindehaus untergebracht ist, will Sodann zu einem Hotel umgestalten lassen.

[Kurz] Die Vorlesestudie 2011 wurde heute vorgestellt

„Die Studie zeigt überraschend eindeutig, in wie vielen Bereichen sich Kinder, denen vorgelesen wird, anders entwickeln als Kinder, denen nicht vorgelesen wird – nämlich nicht nur in ihrem Leseverhalten, sondern auch in ihrer sozialen Kompetenz, ihrem Schulerfolg und ihrer aktiven Freizeitgestaltung“

Dr. Simone C. Ehmig

Heute wurde in Berlin, die von der Stiftung Lesen, DIE ZEIT und die Deutsche Bahn finanzierte bundesweite und repräsentative Studie vorgestellt. Sie enthält wertvolle Informationen zur Bedeutung des Vorlesens für die Entwicklung von Kindern. Bei dieser Studie wurden in standardisierten und mündlich-persönlichen Interviews 500 Kinder und Jugendliche im Alter von 10 bis 19 Jahren nach ihren eigenen Vorlese-Erfahrungen in der Kindheit befragt, aber auch zu ihren aktuellen Freizeitaktivitäten, ihrer Mediennutzung, ihrem Leseimage und –verhalten. Diesmal ist die Vorlesestudie ganzheitlicher und beschreibt nicht nur die Vorlesesituation, wie es bei bisherigen Studien der Fall war. Die Bedeutung des Lesens und Vorlesens wird dabei deutlicher, da diese und empirisch nachgewiesen wurde. Dabei wird einmal mehr deutlich, dass das regelmäßiges Vorlesen in der Kindheit den „Lese-Knick“ in der Pubertät – die Abnahme der Lesehäufigkeit bei den 14- bis 19-Jährigen -, aufhalten kann. Wer Interesse an der kompletten Vorlesestudie hat, kann diese auf der rechten Seite der Webseite www.stiftunglesen.de/vorlesestudie downloaden. Außerdem besteht die Möglichkeit sich auf der Webseite selbst als VorleserIn anzumelden. Was “uns” BibliothekarInnen und anderen als Leseratten titulierten Berufsgruppen/ Menschen, die vermeintlich gerne lesen, besonders freut, ist die Tatsache, dass das Klischee des sozial isolierten ‚Lese-Nerds’ nicht zutrifft und widerlegt wurde. Kindern, denen häufig vorgelesen wurde, sind sogar häufiger sportlich aktiv.  Vorlesen wird als Teil einer ganzheitlichen Erziehung beschrieben, welche die Lebensfreude und Aktivität anregt.

 

Aus aktuellem Anlass: Die Anton-Saefkow-Bibliothek in Berlin-Lichtenberg erhält heute den Preis als Bibliothek des Jahres 2011

Die Nachricht, dass die Anton-Saefkow-Bibliothek in Berlin-Lichtenberg Bibliothek des Jahres 2011 ist, war ja schon länger bekannt. Zum heutigen “Tag der Bibliotheken” wird am Abend im sächsisches Großenhain die Karl-Preusker-Medaille an Bundespräsident a. D. Horst Köhler verliehen, mit dessen Nominierung doch auch einige auch aus der Bibliothekswelt ihre Verwunderung, ihr Unverständnis und ihre Skepsis offen zeigten. Zum Start der bundesweiten Bibliothekswoche (24.-31.10.) wird der Preis von 30.000 Euro vom Deutschen Bibliotheksverband e.V. und der ZEIT-Stiftung Ebelin und Gerd Bucerius zum zwölften Mal vergeben. Es war vor allem das ganzheitliche Konzept, was letztendlich die Jury von der Anton-Saefkow-Bibliothek überzeugte hatte. Wie Nikolaus Bernau bereits am 14.06. in der Berliner Zeitung im Artikel “Mehr Migranten an die Ausleihe” erwähnte, befindet sich die Anton-Saefkow-Bibliothek inmitten eines typischen DDR-Plattenbauviertels in Lichtenberg. Welches Signal kann aber durch die Verleihung an andere Bibliotheken ausgehen? Es reicht heutzutage nicht architektonisch modern und bildungsbürgerlich aufzutreten, sondern auch die sozialen Unterscheide im Stadtteil aufzugreifen und die unterschiedlichen EinwohnerInnen, welche bespeilsweise aus der ehemaligen Sowjetunion und Vietnam stammen, “mitzunehmen” und ihnen einen adäquaten Service zur Verfügung stellen:

So vermittelt eine russischsprachige Bibliothekarin nicht nur Bibliotheksangebote, sondern hilft auch beim Umgang mit Ämtern und Bewerbungen. Bibliothekseinführungen für Teilnehmer von Integrationskursen, Bürgernähe durch Angebote als Bürgerinformationszentrum, Sprechstunden des Gesundheitsamts und der Verbraucherzentrale sind weitere Beispiele für die Leistungen des Bibliotheksteams.”

An dieser Stelle möchte ich ein Plädoyer aussprechen, dass Berlins Stadtteilbibliotheken mehr gefördert werden sollen, anstatt zu glauben, dass mit weniger Mitteln immer gute Qualität erreicht werden kann. Im Artikel “Viel mehr als Bücher” von Marijke Engel schreibt die Autorin ein “riesiges Budget brauche man nicht, um gute Arbeit zu leisten”. Das mag ja richtig sein, aber Nikolaus Bernau schrieb Mitte Juni in “Mehr Migranten an die Ausleihe“, dass laut der Bezirkspolitikerin Katrin Framke (Die Linke) Lichtenberg so viel Geld für Bibliotheken ausgebe wie kein anderer Bezirk Berlins. Falls diese Aussage tatsächlich zutreffen sollte und nicht Wahlkampfrhetorik war, verwundert es einem dann schon, dass ein so finanziell klammer Bezirk wie Lichtenberg-Hohenschönhausen das meiste Geld (rund 95.000 € jährlich) für Bibliotheken ausgibt im Vergleich zu allen anderen Stadtbezirken Berlins.

An dieser Stelle sei lobend Elvira Ullmann erwähnt, ohne deren Arbeit die Bibliothek vermutlich diesen Preis nicht erhalten hätte. Herzlichen Glückwunsch und danke für Ihre vorbildliche Arbeit:

Die in Kasachstan geborene Bibliothekarin hangelt sich seit Jahren von einem befristeten Vertrag zum nächsten, aber ohne ihre Arbeit hätte es den mit 30.000 Euro dotierten Preis für die Bibliothek sicher nicht gegeben. Sie sorgt für den 3.000 Medien umfassenden russischsprachigen Bestand, der in ganz Berlin gefragt ist, der aber gerade für die vielen Russland-Deutschen in Lichtenberg ein Schatz ist. Mit ihren Sprachkenntnissen steht sie auch jenen zur Verfügung, die vorne beim Bürgeramt Schwierigkeiten mit den Formularen haben. Elvira Ullmann verfügt über einen Etat von rund 2.000 Euro pro Jahr, für den sie Bücher, CDs, DVDs und Zeitschriften kaufen kann. Sie weiß um die Vorlieben ihrer Klientel, „und ich informiere mich ständig über Neuerscheinungen“, sagt Ullmann.”

Bernau stellte mit seinem Artikel “Mehr Migranten an die Ausleihe” keinessfalls fest, dass es mehr Menschen mit Zuwanderungshintergrund an der Ausleihe arbeiten sollen, sondern, dass es in Berlin generell im Vergleich zum prozentualen Anteil von Migranten an der Stadtbevölkerung viel zu wenig BibliothekarInnen mit Zuwanderungshintergrund gibt. Welche Antworten liefern zukünftig die sich im Entstehen befindliche Koalition aus CDU-SPD, die Ausbildungseinrichtungen und Hochschulen (in Berlin-Brandenburg), welche BibliothekarInnen ausbilden? In der Mittelpunktbibliothek in der  Adalberstr. in Berlin-Kreuzberg konnte dieses Jahr ein Fachangestellter für Medien und Information, der türkischer Herkunft ist, nach seiner Ausbildungnicht übernommen werden, weil der Bezirk kein Geld übrig hatte. An dieser Stelle zitiere ich nochmals Bernau für sein engagiertes Plädoyer für mehr Förderung und mehr Wertschätzung von Bibliotheken, Mehrsprachigkeit und MitarbeiterInnen mit Zuwanderungshintergrund:

So klagen Bibliothekare schon seit Jahren, dass der Anteil von fremdsprachigen Medien weit unterhalb des prozentualen Anteils der eingewanderten Bevölkerung liegt. Auch überwiegen englische, französische und spanische Bücher und Medien bei Weitem diejenigen in polnischer, türkischer, arabischer, russischer oder vietnamesischer Sprache. Und nur ein minimaler Bruchteil der Berliner Bibliothekare hat einen, wie es so unschön heißt, “migrantischen Hintergrund” mit Kenntnis solcher Sprachen. Doch die ist wichtig, wenn etwa Mütter endlich einen Deutsch-Kurs belegen wollen, aber das Buch dazu nicht finden. Die Informationsmaterialien der meisten Bibliotheken gibt es nur in deutscher Sprache. Die Wähler hören zwar gerne Reden über die hundertfach belegte Bedeutung der Bibliotheken für die Integration von Minderheiten. Aber wenn es zum Spruch kommt, plädieren sie eher für eine neue Straße. Ist das in Lichtenberg anders? Kaum. “

 

“Reinvention and regeneration: the message for me at the Bibliothekartag 2011 Berlin June 2011”

Von John Dolan

I was first struck by the number of delegates – over 4,700 – and the scale and complexity of the event. Now here I was in Europe, at and event that would reflect the universal presence of libraries in our lives – in school, college and university, in business, health and government, in kindergarten and across the communities of cities, towns and villages. However, what really mattered was quality. I was not disappointed.

The most important feature – rather like CILIP’s Umbrella conference http://bit.ly/hZFDLy in the UK – was that the event embraced all library sectors and covered all aspects of library and information policy and provision; from technical to technology, from publishing to reading, from conservation to communications, from the physical to the virtual.

In Berlin. Being in Berlin for the first time was a phenomenal experience and I was helped hugely by Wolfgang Kaiser, my conference “mentor” both during the conference and on my weekend stay. We saw many sights – as librarian and tourist.

I went on the evening cycle ride for the Long Night of the Libraries. In contrast to the disturbing memorial to the Nazi book burning by Humboldt University (the guide said they only burnt books from public, not academic, libraries, which I found interesting) was the inspiring terraced interior of the 1995 university library.

From there we visited the Bibliothek am Luisenbad http://bit.ly/qyEwEk, a modernised and extended (1995) historic spa house. Children and families in this predominantly Turkish area are the priority. Staff tell of crowded days, not enough seats, staff and volunteer-supported learning and cultural programmes, partnerships with adult education, health and community workers. It is similar to my experience of UK inner-city library services and with 29 staff and 40 volunteers helping with programmes, though pressured, it is flourishing.

International colleagues reinventing libraries. I was amazed by the Cycling for Libraries group http://bit.ly/aCGSTb – their marathon journey from Copenhagen and their relaxed but persuasive presentation. Above all they – notably, organiser Mace Ojala – exuded a tremendous passion for libraries and the freedoms, learning and cultural experiences that people get from libraries.

Meeting colleagues from other countries is always rewarding; colleagues from developing countries struggle with hardly any resources to bring reading and learning to poor communities; in big western economies supporters advocate for libraries as democratic spaces; libraries are places to learn, community centres, information resources.

I was there because in 2010 I organised a visit to the UK of the DBV Commission for Intercultural Library Services. They came to look at library services for new communities and at the Bibliothekartag published a statement on the library’s role in this area of access and social justice. We hope it will soon be re-launched as a joint statement with CILIP in the UK.

It was a pleasure for me to meet friends and colleagues from the Goethe Institute in New Delhi. I had worked with them on Indian library development. It is typical of the Goethe that they carry the message of the value of libraries across the world (Goethe is supporting a conference in Athens in October Redefining Library Services: Responding to the Economic Downturn http://bit.ly/pQ2yWT ). The joy of the Goethe is that while they promote German language and culture they also invest imaginatively in the quality of life of their host countries.

Regenerating libraries. The power of the Bibliothekartag reminded me of such conferences in the UK about 20 years ago. The LIS community was strong, new communications technologies were emerging, new public and university libraries were opening. The UK has always been active in library innovation. At the moment UK public libraries, in particular, are suffering badly from cuts to public spending with reduced service budgets and threats of library. There are challenges too in other areas such as library services in schools. CILIP our national professional body is working hard advocating for library provision which we all know is fundamental to a free and prosperous society.

I am concerned that in twenty years time libraries in Germany are not suffering like their UK partners. How to avoid this? Libraries are often a resource that underpins other endeavour. Consequently they may be seen as peripheral to the main agenda. Instead our society cannot function without access to credible information and cultural resources that libraries mediate. Ensure that libraries develop a central role in education, lifelong learning, citizen and community information, literature and culture. Libraries are part of national life. Above all do the research to prove it and then promote that message loud and clear to advocates and power-brokers.

To maintain such a critical role librarians must constantly reinvent the library service responding to changing needs with new ideas, exploiting new learning and communications technologies, refreshing resources and renewing the unique and essential skills base of the library professional. What I saw at the Bibliothekartag 2011 was the regeneration of a united industry. I hope it can be shared as a model for other countries.

John Dolan OBE

Birmingham, England

Zum Autor

John Dolan was Head of Library Policy for England and, previously, Head of Birmingham Libraries. He has had an extensive career in UK public libraries and has spoken at many conferences in the UK and elsewhere. John led the early development for the Library of Birmingham http://bit.ly/gg12X9  which opens in 2013. He is now a Trustee of the Chartered Institute of Library and Information Professionals (CILIP). The views expressed here are his own.

[Zitat] Unkommentiert – 2009

“Als Mitglied der Generation der digital immigrants – die gibt es auch – werde ich mein ganzes Leben lang ein leidenschaftlicher Liebhaber öffentlicher Bibliotheken sein, sie sind der Ort, in dem zumindest meine Generation seine primäre kulturelle Bildungssozialisation empfangen hat. Umso zorniger macht es mich bis heute, dass öffentliche Bibliotheken im Vergleich zu Theatern, zu Museen oder Konzerthäusern eigentlich über keine Lobby verfügen, in der Medienöffentlichkeit gerade hier in Berlin. Es ist gerade wieder eine große Bürgerbewegung für ein von der Schließung bedrohtes Boulevardtheater gebildet worden. Wenn Stadtbibliotheken oder Bezirksbibliotheken oder ihre Dependancen geschlossen werden, finden sie keine entsprechenden Proteste in den Medien. Ich glaube, besonders an dieser traditionellen Institution können wir bestens die Chancen des neuen digitalen Zeitalters ablesen. Ich denke, von nun an kann fast jede Bibliothek ein – im besten Sinne – Doppelleben führen, eine Doppelexistenz im virtuellen Raum des Netzes und als physische Institution. Gerade am Beispiel der Bibliotheken können wir auf sehr produktive Art und Weise die wechselseitige Durchdringung von alten und neuen Medien veranschaulichen und auch gemeinsam erleben.

Prof. Dr. Klaus Siebenhaar (Laudatio zur Verleihung des Biene-Award 2008, am 30. Januar 2009)

Zwischen Informationskompetenz und Informationsleichtigkeit

Man konnte heute BuzzWord-Bingo sicherlich sehr effektiv spielen. Auch die Sprachkrankheit Dinglisch war gut verbreitet. Beispiele: Informationskompetenz, quantitative Zahlen, Standard, bibliothekarische Services, kooperatives Arbeiten, Kapazität, Benutzersicht, Benutzungszahlen, Speed, Convinience, Usability, Katalog 2.0?

Jetzt aber zum Vortrag und seinen Inhalten. Ich habe ihn jetzt live mitgeblockt und hoffe, dass nicht all zu viele Rechtschreibfehler enthalten sind.

Kohl-Frey, Oliver: Zwischen Informationskompetenz und Informationsleichtigkeit: Die Einführung eines Discovery-Systems am Beispiel der Universitätsbibliothek München

Informationskompetenz heißt, arbeiten mit Standard 2 der Richtlinien. Trotz viel Engagement erreicht man die Nutzer nicht. Sie sind bei Google und es ist eine Tendenz zu sehen, dass Nutzer weg von der Bibliothek gehen. Sie denken unbibliothekarisch und sind damit nicht für uns erreichbar.

Discovery Services, als ein “informationskompetenter Suchraum” bieten die eine Lösung? Es gibt ein Index für alles (Metadaten, Volltexte) mit möglichst allen (un-)selbständigen Inhalten. Dabei versuchen sie die verschiedenen Möglichkeiten zu erfüllen, die der Nutzer haben möchte: Usability, Geschwindigkeit, Ranking, Facettierung, Elektronik, Qualität und vor allem eine effiziente Suche über einen einzigen Sucheinstieg.

Der Markt wird derzeit von drei Marktriesen beherrscht.

In Konstanz nutzt man KonSearch als “one stop shop” mit Aufsätzen, Papers, gedruckten Medien etc. Ziel war es mit einer Literatursuchmaschine die Recherchequalität zu verbessern und somit auch eine Informationsleichtigkeit zu schaffen.

Bei der Abwägung Selbstentwicklung gegen Kauflösung hat die letztere Lösung gewonnen. Man hat sich in Konstanz für Serial Solutions Summon entschlossen. Seit Januar am Start und in der Beta-Version seit Mai online.

Suchleichtigkeit wird durch Einschränkungsmöglichkeiten erhöht. Hinzu kommen Empfehlungen für Datenbanken. Außerdem werden alle Medien in einer Oberfläche angezeigt. Bei WebofScience Verlinkung auf Zitierungen.

Es ist ein Einstieg für Einsteiger. Aber es sind nicht alle Inhalte enthalten, was dann wiederum vermittelt werden muss. Man weiß nicht genau, was drin ist und die Erschließung (formal und inhaltlich) ist nicht aus einem Guß. Letzendlich entscheidet aber, was der Nutzer will. Trotz weniger Rückmeldungen zeigen die hohen Nutzungszahlen, dass das Ziel bei den Nutzern erreicht worden ist.

Vorteil ist, dass das Suchinstrument es für viele Nutzer (Bachelorstudenten am Anfang des Studiums) mit der Recherche einfacher und vollständiger macht. Die Bibliothek kann in gewissen Punkten mit Google konkurrieren. Dadurch wird es eventuell für die Bibliothek möglich, personelle Ressourcen zu finden und Schulungen in den späteren Semestern anbieten zu können, die über den Standard 2 hinausgehen.

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